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Alpha-Liponsäure bei sekundär-progredienter Multipler Sklerose

In einer Pilotstudie gelang der Nachweis, dass das Anti-Oxidans neuroprotektive Wirkung hat, so die Forscher auf der AAN. Auch die Hirnatrophie wurde reduziert, wie MRTs zeigten.

Alpha-Liponsäure ist ein günstiges orales Mittel und gilt als Antioxidans, als Radikalenfänger. Schon in Tierstudien zeigte sich ein positiver Effekt und eine neuroprotektive Wirkung. Also Potenzial auch bei Multipler Sklerose. Auf der AAN, der Jahrestagung der amerikanischen Gesellschaft für Neurologie, dieses Jahr in Vancouver, stellten die Forscher aus Portland die Studienergebnisse ihrer Pilotstudie zu dem Wirkstoff (ein Nahrungsergänzungsmittel) vor.

Die Einnahme von Alphaliponsäure soll sicher sein und gut verträglich. Die randomisierte 2-Jahres-Studie ergab eine signifikante Reduzierung der Hirnatrophie, tendenziell ein verbessertes Lauftempo sowie eine Reduktion von Stürzen, berichteten die Forscher des Portland Health Care System und der Oregon Health & Science Universität.

Die randomisierte Studie schloss 54 Patienten mit sekundär progredienter MS ein. Sie erhielten entweder Placebo oder Liponsäure in einer Dosierung von 1200mg / Tag. 51 davon wurden in die Analyse mit eingeschlossen, 24 in der Placebo-Gruppe und 27 in der Liponsäure-Gruppe.

Eine Reduzierung der Gesamthirnatrophie war der primäre Endpunkt. "Sekundäre Endpunkte waren die Atrophie der Hirnstrukturen, Rückenmarksatrophie, Netzhaut- und Makula-Atrophie, Veränderungen in der neurologischen Untersuchung, das Gehen, Kognition, Fatigue und Lebensqualität", so die Forscher.

Alpha-Liponsäure ist auch (in geringen Mengen) in verschiedenen Gemüsen enthalten. Wie genau Alphaliponsäure gerade bei Multipler Sklerose wirkt, ist noch nicht erforscht. Liponsäure ist aber ein wichtiger Stoff in den Mitochondrien, die wiederum in Bezug zum Wirkmechanismus der MS stehen.

An einem Mausmodell der MS-experimentellen autoimmunen Enzephalomyelitis wurde gezeigt, dass Alphaliponsäure entzündungsreduzierende Wirkung hat und den Gewebeschwund am Sehnerv wie im Rückenmark verringern kann. Um die zunächst vielversprechenden Ergebnisse dieser Studie zu bestätigen, sind allerdings größere Studien erforderlich.

Quelle: Neurology Advisor, 16.04.2016.

Redaktion: AMSEL e.V., 18.04.2016