Allergie & MS

22.03.06 - Einen direkten Zusammenhang zwischen beiden Immunreaktionen scheint es nicht zu geben.

Kaum scheint die Sonne wieder, sind auch unsere grünen Freunde wach: Ha-tschi! kann man da nur sagen. Und fleißig Antihistamine schlucken, um als geplagter Allergiker dem gröbsten Ärger zu entgehen. Einer amerikanischen Studie zufolge können bestimmte Rezeptorenblocker auch die MS mildern bzw. das Risiko eines Ausbruchs etwas verringern.

Es ist unklar, ob man allergische Reaktionen mit Multiple Sklerose in Zusammenhang bringen kann. Allerdings hat sich gezeigt, dass Histamin-1-Rezeptorenblocker, die gewöhnlich bei Allergien zum Einsatz kommen, das Ausmaß der experimentellen autoimmunen Enzephalomyelitis (der "Tier-MS") verringern kann.

Amerikanische Forscher haben nun den Zusammenhang zwischen Allergien, dem Gebrauch der besagten Rezeptorenblocker und dem MS-Risiko untersucht. Sie benützten dazu Daten einer britischen Gesundheitsdatenbank. Aus diesem Material filterten sie 163 MS-Fälle, die vor den ersten Symptomen über mindestens drei Jahre hinweg beobachtet worden waren, und sortierten sie nach ihrer Vorgeschichte allergischer Erkrankungen und dem Gebrauch von Histamin-1-Rezeptorenblockern.

Ergebnis: Allergische Erkrankungen vor Ausbruch der MS hatten keinen Einfluss auf das Erkrankungsrisiko. Der Gebrauch der Rezeptorenblocker senkte jedoch das Risiko etwas, an Multiple Sklerose zu erkranken. Einen starken Zusammenhang zwischen Allergieerkrankungen und MS-Risiko gibt es demnach nicht, jedoch scheinen die Rezeptorenblocker einen gewissen leichten Einfluss auf den Beginn der MS zu haben.

Quelle: Neurology (Februar 2006)

Redaktion: AMSEL e.V., 23.03.2006