Spenden und Helfen

The Show will go on!

12.01.06 (aktualisiert) – Am Samstag trat das AMSEL-Theater zum ersten Mal in der neuen Spielstätte auf.

Wolfgang Ostberg hat seine Jazzband, das Dr. Ostberg Jazz-Trio, reaktiviert. Dieser Gig bildete am Samstagnachmittag, 14. Januar 2006 den Auftakt nicht nur zum Jahresprogramm des AMSEL-Theaters, sondern damit auch zu den kommenden Spielzeiten im neuen Zuhause. Showeinlagen mit Chanson und Rollstuhltanz zeigten bei einer Pressekonferenz vergangenen Montagnachmittag, dass der große Saal im Generationenhaus Heslach sehr gut als Theatersaal fungiert.

Das Generationenhaus Heslach ist ein Ort der Begegnungen. Räume für unterschiedlichste Veranstaltungen, dazu Wohnungen für junge und ältere Menschen mit Handicaps, nicht wenige davon MS-betroffen. Kein Wunder also, dass Gudrun Kohlruss, seit zehn Jahren engagierte Leiterin des AMSEL-Theaters, bei ihrer Suche nach einer neuen Herberge in Heslach offene Türen einrannte. Carola Haegele, Koordinatorin des Generationenhauses, fand die Idee, ein Theater auch für behindertes Publikum im Haus zu haben, von Anfang an optimal.

Das Stammpublikum, das sich längst an die Rosenau gewöhnt hatte, nachdem man von der Landesgirokasse aus dorthin gezogen war, zeigte sich nicht gleich erfreut: neue Wege, neue Räume... Und schließlich ist der Mensch ja als Gewohnheitstier bekannt. Freilich: Die Hauptsache war, dass es überhaupt weiterging, nach dem Motto "The Show must go on", doch als Gudrun Kohlruss und Gisela Kern, zuständig für die Finanzen des AMSEL-Theaters, vom Generationenhaus zu schwärmen begannen, die tollen Bedingungen vor Ort, etwa die exzellenten Zugänge für Fahrdienste, lobten, da gewannen sie bald auch diejenigen Zuschauer für das neue Gebäude, die sehr an der Rosenau hingen.

Beleuchtung wurde im großen Saal montiert, ein Flügel findet sich dort ebenso wie verschieden hohe Podeste für die jeweils passende Bühne, ergo: die richtige Atmosphäre für professionelles Theater, denn diesen Anspruch hat Gudrun Kohlruss: Das bereits erlangte Niveau halten zu können.

Anders als bei gewohnten Theateraufführungen sind hier vor allem drei Dinge: Der familienfreundliche Aufführungsbeginn um 15 Uhr, der kostenfreie Kuchen in der unterhaltsamen Pause und dass man während der Vorstellung die Toilette aufsuchen kann, ohne von allen Seiten mit "Ssssst!" und "Ruhe!" bedacht zu werden. Und freilich die Begegnung zwischen Jung und Alt, Behindert und Nichtbehindert, die hier seit nunmehr 23 Jahren liebe Tradition hat. Das wird auch im neuen Heim so bleiben. "The show will go on!" - das steht längst fest. Bleibt weiterhin nur eines zu wünschen: Toi, toi, toi!

Weitere Infos: Barrierefrei gelangen Sie von der Haltestelle Schreiberstraße (U14, U1, Bus 42) bis in den großen Saal des Generationenhauses. Parkplätze sind um den Ernst-Schöttle-Platz leider Mangelware. Dafür ist der Eintritt für Betroffene frei, Begleiter und andere Gäste entrichten einen Obulus von 7 Euro, dürfen sich aber ebenfalls kostenfrei an Kaffee und Kuchen bedienen.

Redaktion: AMSEL e.V., 12.01.2006