Spenden und Helfen

Marathon für MS-Erkrankte

Die Faszination und Begeisterung, die der 1. Freiburg Marathon am 28. März in der Stadt selbst auslöste, wurde schnell auch ins Land getragen und ein südbadisches Neurologenteam ins Leben gerufen

20 Ärztinnen und Ärzte von Pforzheim, Lahr, Lörrach bis Rottweil fanden sich zusammen, von denen 12 den Halbmarathon und 8 den Marathon durch die
Breisgaumetropole bewältigen wollten. Das Groh der Mannschaft stellten die Kliniken Schwenningen (5), Lahr und Rottweil (jeweils 4), es waren aber auch etliche niedergelassene Neurologen mit dabei. Fast
die Hälfte davon hatte keine Rennerfahrung und ist noch nie so weit an einem Stück gelaufen. Die meiste Erfahrung besaß der amtierende deutsche Ärztemeister über 10 000 m, Dr. Berthold Wörner aus Schwenningen.

Der Organisator des Neurologenteams, Dr. Thomas Gerdes von der Firma Schering, die die Mannschaft
offiziell unterstützt, wagte sich mit zwei niedergelassenen Neurologen, Dr. Schmid-Burgk aus Weil und Dr. Franz-Walling aus Rheinfelden zum ersten Mal an die Marathon-Herausforderung: 42,195 km.

Die Läuferinnen und Läufer hatten bei ihrer Teilnahme nicht nur die eigene Fitness, eine persönliche Bestzeit oder überhaupt nur ankommen zum Ziel, sondern erliefen auch durch jeden Kilometer Spendengelder, die der
AMSEL zugute kommen.

Das hohe Motivationslevel zeigte sich auch dadurch, dass sich im Vorfeld des Laufes regional die Teilnehmer trafen, um gemeinsam für Freiburg zu trainieren. - Dann kam der große Tag: Trotz strahlender Frühlingssonne war es noch kalt in Freiburg, als am Sonntag, den 28.März 2004 um 9:30 Uhr fast 10.000 Teilnehmer zum 1.Freiburg Marathon starteten. Auch der immer wieder aufkommende Wind und die teils schwierige Streckenführung durch Freiburg mit Gegenverkehr und Überrunden der Halbmarathonis durch die Marathonläufer trugen ihren Teil dazu bei.

Doch die fünf Mitarbeiter des Klinikums Schwenningen meisterten die Strecke trotz dieser Bedingungen gut. Dr. Stefan Kieselbach (1:30 Std.) und Dr. Willi Jacke (2:07 Std.) kamen als Neulinge über die Halbmarathondistanz deutlich besser als erwartet durch. Dr. Bertold Wörner nutzte den Halbmarathon als Trainingseinheit und lief trotzdem beachtliche 1:42 Std. Dr. Ulrike Gottwald sprang für den verletzten Dr. Hans-Gerd Will ein und konnte ihre Halbmarathonzeit in ihrem zweiten Lauf mit 2:10 Std. verbessern.

Dr. Andreas Dogor hatte sich zwar die klassische Marathondistanz vorgenommen, machte aber nach 30 km Bekanntschaft mit dem "Mann mit dem Hammer". Bis dahin war es sehr gut gelaufen und eine persönliche Bestzeit möglich. Doch dann waren wohl die Glykogenspeicher leer. So wurde er immerhin mit einer Super-Halbmarathonzeit von 1:28 Std. belohnt.

Auch die drei Mitarbeiter des Vinzenz von Paul Hospitals in Rottweil (Dr. Hessler-Vomstein war leider kurzfristig erkrankt) gaben ihr Bestes: eine herausragende Leistung bot als Newcomer der Chefarzt Innere Medizin, Dr. Hans Stark, dessen 1:44 Std. im Halbmarathon in seiner Alterklasse den 29. Platz bedeuteten. Nicht schlecht für einen Laufanfänger. Auch Dr. Robert Schorpp mit 1:41 Std. und Hubert Ziesel (1:50 Std.) konnten die gestreckten Ziele mehr als erreichen.
Die beste Marathonzeit des Teams, in dem alle Starter das Ziel erreichten, stellte Dr. Christian Firus (ehemals Vinzenz von Paul Hospital Rottweil, jetzt Freiburg/Glottertal) mit 3:04 Std. Drei junge Arztkollegen vom Klinikum Lahr, Dr. Ralf Jankovits (3:36 Std., erster Marathon!), Dr. Rolf Goldbach (3:24 Std.) und Dr. Klaus Schneiderchen (3:53 Std., leicht gehandicapt durch eine Blase ab km 25) liefen ebenfalls hochmotiviert. Ihre Kollegin aus der Pflege in Lahr, Gynäkologie, Sylvia Bing, stand ihnen mit 3:55 Std. in nichts nach, sondern erreichte sogar in ihrer Altersklasse einen hervorragenden 33. Platz.

Die Marathon-Newcomer, Dr. Gerdes (Schering), Dr. Schmid-Burgk (Neurol. Praxis Weil) und Dr. Franz-Walling (Rheinfelden) konnten mit Zeiten zwischen stolzen 4:12 Std. und 5:05 Std. ihren ersten Marathon ins Ziel laufen.

Alle Teilnehmer waren sich einig, dass dies nicht der letzte Marathon gewesen sein sollte, zumal die Läufer 1000 Euro, gestiftet von der Schering Deutschland GmbH, für die AMSEL erlaufen haben - ein Ansporn für weitere Rennen!

01. April 2004

Redaktion: AMSEL e.V., 01.04.2004