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HIIT bei Multipler Sklerose

Studien zeigen, dass MS-Erkrankte nicht nur von moderatem Sport profitieren. Sich mit Intervalltraining ordentlich auszupowern kann Symptome noch besser lindern. Prof. Mathias Mäurer auf MS-Docblog.

Kann man mit Multipler Sklerose Sport machen? Die Frage ist eigentlich schon falsch gestellt. Besser sollte sie lauten: Sollte man mit MS Sport machen? Die Antwort lautet eindeutig ja.

HIIT ist der Hit

Nur welchen Sport, welche Bewegungsart sollte man betreiben und wie intensiv darf es denn sein? Auch hier lautet mittlerweile die Antwort: gerne intensiv. Studien haben sogar gezeigt, dass das HIIT – also das High Intensity Intervall Training – sich noch positiver auf MS-Symptome auswirkt als bloßes moderates Training.

Professor Mathias Mäurer berichtet darüber auf MS-DocBlog. Bestimmte Entzündungsmarker werden reduziert. Das kann sich neben den Symptomen auch auf den Krankheitsverlauf auswirken. Außerdem hat eine Arbeitsgruppe herausgefunden, dass die Kombination von HIIT mit kognitiver Verhaltenstherapie sowohl die Lebensqualität als auch Herz- und Atem-Leistung verbessern.

HIIT ist eine Trainingsmethode, bei der sich hochintensive Trainingsphasen mit Ruhephasen oder auch weniger intensivem Training abwechseln. Man pusht sich also immer für einen kurzen Zeitraum an die Grenze seiner Möglichkeiten und lässt danach wieder locker. Das mehrfach im Wechsel. Meist kommt eine Stoppuhr dabei zum Einsatz.

Das passende Training finden

Nicht alle Sportarten sind für alle MS-Erkrankten möglich. Das hat mit den bestehenden Behinderungen zu tun, aber auch mit der allgemeinen körperlichen Verfassung. Hier sollten noch Wege gefunden werden, damit auch stärker Betroffene sich auspowern und somit ein HIIT-Training absolvieren können.

Wer welches Training nutzen kann (und mag), ist immer auch eine individuelle Frage. Angepasste Ergometer, die ein Umkippen verhindern oder auch solche Ergometer, die mit den Armen betrieben werden, sind eine Möglichkeit. Wer über genügend Rumpfstabilität verfügt, aber nicht frei auf den Beinen stehen kann, für den empfiehlt sich zum Beispiel phasenweises Sitzjogging, abwechselnd mit Ruhepausen im Sitzen. Oder intensives Aquajogging mit einem Gurt. Die AMSEL-Seite MS & Sport stellt viele Sportarten vor, darunter auch einige, die sich eignen, um sich so richtig auszupowern.

Cool bleiben

Generell sollte man nicht alleine trainieren, zumal dann nicht, wenn man sich an seine persönlichen Grenzen herantastet. Am besten trainiert man natürlich wenigstens zu Beginn mit fachlichem Rat.

Vorsicht ist geboten beim Uhthoff-Phänomen. Wer unter verschlechterten Symptomen bei körperlicher Hitze leidet, sollte die Pausenphasen auch gleich zum Kühlen nutzen (Kühlweste, - tuch, -stirnband, Wasser etc.) oder gleich im kühlen Wasser trainieren.

Quelle: MS-Docblog.de, 07.03.2023.

Redaktion: AMSEL e.V., 08.03.2023