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Diskussion zum Film

In Stuttgart lief der Film "Rosy" über eine junge Französin und wie sie auf ihre MS-Diagnose reagiert hat: Sie ging erst einmal auf Reisen und erkundete ihr eigenes Ich. Ralf Fischer war mit im Kino, auch in der Diskussionsrunde danach.

In der Reihe „Himmelsstreifen“ des Evangelischen Bildungszentrums Hospitalhof und des Katholischen Bildungswerks Stuttgart wird jeden Monat ein aktueller Film gezeigt und anschließend besprochen. Zuletzt der Dokumentarfilm „Rosy – Aufgeben gilt nicht“. Er erzählt – auf Französisch mit deutschen Untertiteln – die Geschichte der Pariser Studentin Marine, die mit 21 Jahren die Diagnose MS bekommt.

Ihr Weg der Krankheitsbewältigung: Raus in die Welt, physische und psychische Grenzen überschreiten, um zu ihrem neuen Ich zu finden. In der Diskussionsrunde beantwortete Ralf Fischer, Sprecher der Jungen Initiative, Leiter der AMSEL-Kontaktgruppe Wernau und Mitglied im Vorstand der AMSEL e.V., Fragen der Zuschauer.

together: Ralf, was ist dein persönlicher Eindruck vom Film „Rosy“?

Ralf Fischer: Der Film war fesselnd, mit grandiosen Naturaufnahmen und einer extrem sympathischen Protagonistin. Marine ist eine starke Persönlichkeit, die ihren eigenen Weg geht, von Wut und Verzweiflung bis zur Akzeptanz der MS, die Marine „Rosy“ nennt, abgeleitet von Sklerose, als eine von vielen Facetten ihrer Persönlichkeit. Doch Marines Weg darf nicht als Königsweg verstanden werden – einen solchen gibt es nicht bei MS.

together: Welche Bilanz ziehst du aus dem Nachgespräch?

Ralf Fischer: Die Zuschauer waren sichtlich berührt von Marines Schicksal. Es waren überwiegend Leute um die 60, die sehr schnell die Scheu vor mir als Rollstuhlfahrer verloren haben und mit ihren Fragen ans Eingemachte gingen. Unter anderem fragten sie nach Selbstmordgedanken, Zukunfts- und Todesängsten, Partnerschaft. Ich denke, ich konnte zeigen, dass es ganz viele Wege gibt, die Krankheit zu bewältigen und ein erfülltes Leben zu führen.

together: Was würdest du Menschen mit auf den Weg geben, die am Anfang ihres Weges mit MS stehen?

Ralf Fischer: Bleib ruhig. Such dir einen guten Gesprächspartner auf Augenhöhe, den du bei den AMSEL-Gruppen finden kannst. Erste Informationen holst du dir auf der neuen Seite www.amsel.de/erstdiagnose. Und dann: Mach' einfach, lebe weiter!

Diagnose MS - und jetzt?

Gerade in der ersten Zeit nach der Diagnose Multiple Sklerose herrscht viel Unsicherheit. Die AMSEL-Seite"Diagnose MS - und jetzt?"will frisch Diagnostizierten helfen, sich zurechtzufinden im Dschungel der Informationen und Gefühle.

Quelle: together 02.2023, vorab online: 13.03.2023

Redaktion: AMSEL e.V., 13.03.2023