Nein, es geht keineswegs um ein strandtaugliches Sixpack, jedenfalls nicht in erster Linie. Wer seine Bauchmuskeln stabilisiert und aktiviert, der gewinnt auch an Rumpfstabilität. Und die brauchen wir für viele Bewegungen in unserem Alltag, sei es
- um Arme und Beine zu bewegen,
- Treppen zu steigen,
- etwas aus dem Auto ein- oder auszuladen,
- uns im Bett zu drehen,
- aufzustehen oder
- einen Schritt vor den anderen zu setzen, also zu gehen.
Also genau die Alltagsbewegungen, die man bei einer Multiplen Sklerose möglichst lange erhalten und unterstützen möchte.
Und so geht es:
Aufrecht vorn auf einem Stuhl sitzen, die Arme auf Schulterhöhe nach vorn strecken und mit den Armen kleine Hackbewegungen auf und ab machen. Dabei langsam die gestreckten Arme zu den Seiten bewegen und wieder langsam zurück. Das Ganze zehnmal wiederholen. Deutliche Pause einlegen, da anstrengend. Insgesamt drei Serien.
Wer mehr möchte, kann die Hackbewegungen schneller ausführen. Oder das Ganze auf einem Ballkissen oder gleich auf dem Pezziball machen. Lieber langsam starten.
Wichtiger Hinweis für Übungen zum Mitmachen
Ein wichtiger Hinweis vorweg: Manche Übungen erfordern eine gewisse Kraft, Balance oder Stabilität. Wenn Sie sich unsicher sind, fragen Sie bitte vor der Durchführung Ihren Arzt oder Ihren Therapeuten, ob diese Übungen für Sie geeignet sind. Beim Üben sollten Sie außerdem nach Möglichkeit nicht alleine sein.
Es geht immer nur darum, sich selbst in seinem eigenen Rahmen zu bewegen und zu üben, und nicht etwa darum, so weit zu kommen wie andere. Einen "Wohlfühlschmerz" kann man akzeptieren. Richtige Schmerzen sind hingegen ein Zeichen, dass man für sich persönlich zu weit gegangen ist. Das gilt auch für Spastik. Am besten, man tastet sich langsam heran.
Quelle: AMSEL plus für Mitglieder, 2024.
Redaktion: AMSEL e.V., 30.09.2024