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Youth Congress 2010 - Dein Thema ist mein Thema

08.06.10 - In Stuttgart trafen sich junge MS-Betroffene aus ganz Europa während der EMSP-Tagung zum ersten Mal auf einem eigenen Treffen.

Die speziellen Bedürfnisse junger MS-Betroffener zu erkennen und sie zu integrieren sind globale Herausforderungen der MS-Gesellschaften. Der Youth Congress, der Teil der EMSP-Tagung war, widmete sich der Frage: Wie können MS-Gesellschaften junge Menschen mit MS unterstützen?

Drei Länder, Dänemark, Italien und Deutschland, präsentierten vormittags auf dem Youth Congress ihr Vorgehen und ihre Zukunftspläne im Zusammenhang mit der Arbeit mit jüngeren MS-Betroffenen, bevor nachmittags acht Thementische zu kleinen Diskussionsrunden einluden. Erstaunlicherweise sind die Themen, die junge Menschen mit MS interessieren, europaweit die gleichen, kennen also keine nationalen Grenzen. Dazu zählen: das Berufsleben, Familie und Sexualität, Forschung und Behandlungsmöglichkeiten der MS und das Leben mit MS. In anderen Worten: Dein Thema ist auch mein Thema.

Dänemark: Informationen sind das A und das O

Wissen ist Macht, lautet eine bekannte Weisheit. Und die hat sich die dänische MS-Gesellschaft zum Leitmotiv gemacht. Anhand einer detaillierten Umfrage unter MS-Betroffenen haben die Dänen die Bedürfnisse junger Betroffener ermittelt, um ihnen passende individuelle Angebote schaffen zu können. Informationen über MS, also Forschung, Behandlung und der Umgang mit der Krankheit sowie ein gemeinsamer Austausch in Form von Freizeiten, Ausflügen und Treffen, sind nach Aussage der Betroffenen besonders wichtig.

Die dänische MS-Gesellschaft "Scleroseforeningen" hat, um gezielt MS-Betroffenen unter 40 Jahren eine Plattform zu bieten, den Ausschuss ATTAK gegründet. Hier gibt es regionale Veranstaltungen, ein regelmäßiges Jahrestreffen und auch mehrtägige Ausflüge speziell für junge Menschen mit MS. Darüber hinaus hat ATTAK auf seiner Homepage ein sogenanntes "virtual youth House" eingerichtet, in dem sowohl ein allgemeines Forum für alle als auch eigene Bereiche für Mitglieder zu entdecken sind.

Italien: Aus Sicht der Betroffenen

In ihrer Arbeit für junge MS-Erkrankte setzt die italienische MS-Gesellschaft AISM (Associazione Italiana Sclerosi Multipla) vor allem auf die Arbeit mit ihnen. Die Integration soll auf drei Ebenen realisiert werden:

  1. Junge Menschen mit MS haben die Möglichkeit, eine aktive Rolle einnehmen, indem sie die Website interaktiv mitgestalten, durch eigene Beiträge im Nachrichten-Magazin auch über die Themen mitentscheiden und bei der Organisation von Veranstaltungen mithelfen.
  2. Um wahrgenommen zu werden, ist es wichtig, präsent zu sein – und das Internet als weltweites Medium ist noch lange nicht in seiner Gänze entdeckt. Online-Communitys, Blog-, Nachrichten- und Video-Portale werden zukünftig von an Bedeutung gewinnen.
  3. Austausch von Erfahrungen und Informationen z.B. per Video: Das Medium soll speziell junge Menschen mit MS ansprechen und sie auch in die Arbeit vor und hinter der Kamera integrieren.

 

Deutschland: Die Sprache der jungen MS-Betroffenen sprechen

Bei der AMSEL und der DMSG haben Videos rund um das Thema MS bereits seit 2007 Tradition: Jeden Monat erscheint ein neues Interview, abwechsend mit Fachleuten und MS-Betroffenen. 38 Videos sind momentan online.

Adam Michel, Geschäftsführer der AMSEL betonte, wie wichtig es sei, sich den Bedürfnissen der jungen Menschen mit MS anzunehmen. Neben den zahlreichen Angeboten der AMSEL für jüngere MS-Betroffene wie den Aktionstagen, den U-30-Camps und speziellen Broschüren und Fachvorträgen, sei vor allem die Integration und die Förderung der "Sprachgewalt" von enormer Bedeutung. So entstanden 2002 neben den Kontaktgruppen eigenständige Junge Initiativen als regionale Ansprechpartner und seit 2004 wurde der Vorstand erstmals um einen Junge-Initiative-Sprecher ergänzt.

 
Wie es nachmittags an den acht Thementischen weiterging, lesen Sie demnächst auf www.amsel.de.
 

Redaktion: AMSEL e.V., 07.06.2010