Spenden und Helfen

Video: Persönliches Budget aus Sicht des Erkrankten

Seit 2009 nutzt Detlef Weirich das "persönliche Budget" und kauft davon Dienstleistungen wie Hilfe im Haushalt oder bei der Pflege selbst ein. Im Video von AMSEL und DMSG erklärt er, welche Vorteile das für ihn bietet.

Das persönliche Budget ist keine Zusatzleistung, sondern behinderte Menschen erhalten Geld anstatt von Sachleistungen etwa von der Pflegeversicherung oder anderen Trägern. Die Höhe des Budgets wird auf einer Trägerkonferenz mit dem Pflegebedürftigen und einer Person seines Vertrauens ermittelt. Die Stundenanzahl richtet sich nach dem täglichen Pflegebedarf.

Detlef Weirich sit an Multiple Sklerose erkrankt. Er beantragte bereits 2002 das persönliche Budget, seit 2009 bezieht er das sogenannte trägerübergreifende Budget. Das bedeutet, dass mehrere Träger wie die Stadt, die Krankenkasse, Pflegeversicherung und Rentenversicherung gemeinsam dafür aufkommen. Hier geht es nicht nur um tägliche Pflege wie Aus-dem-Bett-Helfen oder Anziehen sondern auch um die soziale Teilhabe.

Detlef Weirich beschäftigt ein Dutzend Leute mit ganz unterschiedlichen Qualifikationen. Eine Dame ist gelernte Krankenschwester und hilft bei der Pflege, eine andere erledigt Dinge im Haushalt. Ein Assistent hält die Wohnung in Schuss, wechselt Birnen aus und ähnliches, wieder ein anderer hilft beim Briefeschreiben, begleitet Detlef Weirich auf Reisen oder geht mit ihm spazieren.

Alle zusammen helfen Detlef Weirich, die Barrieren in seinem Alltag zu überwinden. Weirich sitzt schon viele Jahre im Rollstuhl, kann nur eine Hand selbst bewegen. Er ist aber ein sehr kommunikativer Mensch, in mehreren Verbänden tätig und ein Organisationstalent. Das muss er auch sein, schließlich ist er mit seinen zwölf Helfern Chef einer kleinen Firma.

Redaktion: AMSEL e.V., 15.12.2011