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Video "Der Vierfüßler im Menschen"

Wie können Menschen mit Multipler Sklerose Funktionen trainieren anstatt von Muskeln? Darüber spricht Prof. em. Volker Dietz im Video.

Dass Bewegung gut tut und Üben den Meister macht, ist bekannt. Doch wie soll ein gehbehinderter Mensch, wie soll ein MS-Betroffener das Gehen üben? Prof. em. Volker Dietz, Sobek-Forschungspreisträger 2006, spricht in seinem Vortrag über das Gehen und die Rehabilitation.

 

Die Sobek-Forschungspreise

  • Die Sobek-Forschung unterstützt nationale und internationale Forscher bei ihren Arbeiten über Multiple Sklerose.
  • Mit 100.000 Euro ist der Sobek-Forschungspreis der höchstdotierte Multiple Sklerose-Forschungspreis, der europaweit ausgeschrieben wird.
  • Daneben gibt es den mit 5.000 € Sobek-Nachwuchspreis.
  • AMSEL e.V. unterstützt die Sobek-Forschung bei der Organisation und Durchführung der Verleihung.
  • siehe auch: Die Sobek-Stiftung

Der Reha-Experte hat die motorischen Störungen der Multiplen Sklerose wissenschaftlich untersucht. Das beginnt mit dem Unterschied zwischen beispielsweise einem Hund und dem Menschen. Wo der eine die Arme frei hat während des Gehens, braucht der andere sie zum Gehen selbst. Dennoch schwingen beim Menschen die Arme während des Gehens mit - ein wichtiger Teil der Aktion, schließlich geht es auch darum, die Balance zu halten auf 2 statt 4 Füßen.

Prof. Volker Dietz: "Bei unseren Untersuchungen der Gehfunktion bei Gesunden haben wir wichtige Mechanismen entdeckt und sie für die Behandlung von Bewegungsstörungen wie bei MS nutzbar gemacht. Inzwischen ist das daraus erwachsene Rehabilitationstraining international etabliert. Wir trainieren bei den Patienten gestörte Funktionen und nicht mehr, wie früher, Muskelgruppen."

Ein solches funktionelles Training ist erfolgreich, wenn bestimmte Grundbedingungen beachtet werden, die Dietz in seiner Forschung erkannt hat, z.B. der Grad der Körperbelastung, die Stärke der Hüftextension, die Geschwindigkeit der Rückmeldeinformation über die Durchführung beim Gehen.

Und daraus wiederum entstand ein computergesteuerter Gehbarren, der "Lokomat", der es selbst Schwerstbetroffenen ermöglicht zu gehen. Dieser Gehbarren hat sich mittlerweile in der MS-Therapie etabliert.

Es geht bei an den Rollstuhl gebundenen Patienten aber nicht nur um die Erhaltung einer Gehfunktion, sondern auch um die Verminderung von Muskel-Spastik/Spasmen, eine Stimulation des Kreislaufs und die Verbesserung vegetetiver Funktionen, die durch ein solches funktionellesTraining erreicht wird.

Redaktion: AMSEL e.V., 14.09.2012