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U30 Camp 2017 – "wundervoll, hilfreich und informativ"

Hier berichtet Nane, 25, was sie beim U30 Camp der AMSEL am Bodensee erlebt hat. Das Camp findet einmal im Jahr für junge Menschen mit Multipler Sklerose statt: um sich in lockerer Atmosphäre mit Gleichgesinnten auszutauschen.

Hallo, mein Name ist Nane, ich bin 25 Jahre alt und ich war das erste Mal bei dem U30 Camp dabei. Die Multiple Sklerose ist bei mir im April 2017 diagnostiziert worden und so bin ich sehr gespannt gewesen, Gleichbetroffene zu treffen.

Am Naturfreundehaus in Markelfingen, direkte Seelage, angekommen, setzten wir uns alle zusammen, um die Belegung der Gruppenstudios zu planen. Es gab Mädchen-, Jungs- und Pärchen-Zimmer. Nach dem Einchecken trafen wir uns dann, um uns kennen zu lernen. Dafür stellten wir uns auf einen Zeitstrahl, um folgende Fragen zu beantworten:

  • Jahrgang der Diagnosestellung
  • Therapieerfahrungen
  • Alter
  • Sternzeichen

Für mich war es sehr interessant, zu erfahren, wie lange die anderen schon MS hatten. Erstaunlich war, dass Menschen teilweise schon sehr lange von der Multiplen Sklerose betroffen sind und glücklicherweise noch wenige bzw. keine Einschränkungen haben.

Bereits beim Abendessen kamen wir gut und einfach in Kontakt und es fanden viele intensive und persönliche Gespräche statt. Die Themen rund um die Multiple Sklerose sind vielfältig.

Abends fuhren wir in Fahrgemeinschaften nach Radolfzell, um mit dem Solarschiff zu fahren. Es tuckerte langsam auf dem See, während wir mit einem Spiel versuchten, uns unsere Namen einzuprägen - sehr viele Lacher und lustige Momente inbegriffen. Außerdem gab es noch Knabbereien und was zu trinken. Als wir wieder zurück waren, genossen wir den Abend am Lagerfeuer und die beeindruckende Vollmondnacht.

Am nächsten Tag setzten wir uns in der Gruppe zusammen. Aufgabe war, aufzuschreiben, was uns in Bezug auf die MS umtreibt, was uns beschäftigt, besonders auch unangenehme Dinge. Wir teilten uns in Kleingruppen ein und kamen zum Austausch. Anschließend kehrten wir in die Großgruppe zurück und besprachen die erarbeiteten Themen. Nach dem Mittagessen nahmen wir uns Zeit, um die restlichen Themen anzuschauen.

Anschließend war chillen angesagt. Manche ruhten sich aus, lagen am See und schwammen, andere gingen nach Radolfzell Eis essen. Nach dem Abendessen gab es wieder eine Runde am Lagerfeuer.

Am letzten Tag kamen Experten aus den Schmiederkliniken Konstanz, die wir mit unseren Fragen löchern durften. Der Ärztliche Leiter der Neurorehabilitation Prof. Christian Dettmers, der Ärztliche Leiter der psychotherapeutischen Neurologie Prof. Roger Schmidt und Physiotherapeut Odin Hoogerbeets.

Ich fand die Expertenrunde sehr hilfreich und informativ, da ich als MS-"Neuling" doch noch einige Fragen im Gepäck hatte. Zum Schluss gab es eine Abschlussrunde, wie wir das Camp empfunden haben und wie es uns gefallen hat.

Mein Fazit: Es waren wundervolle, hilfreiche und informative Tage und ich freue mich, wenn ich nächstes Jahr wieder dabei sein kann. Ich habe viele neue Menschen und jede Menge Neues dazu gelernt.

Autor: Nane [Name v.d.Red. geändert]
Dank geht an die AOK Baden-Württemberg, die dieses AMSEL-Projekt unterstützt.

Redaktion: AMSEL e.V., 24.07.2017