Wenn man Anzeichen einer Krankheit hat, dann ist es folgerichtig, diese Symptome zu bekämpfen. Bei chronischen Erkrankungen wie der Multiplen Sklerose ist damit die Therapie lange nicht ausgeschöpft. Neben der Symptombehandlung und der akuten Schubbehandlung gilt es, den Krankheitsverlauf zu bremsen und damit den Behinderungsfortschritt so weit möglich aufzuhalten. Symptomfreiheit heißt eben nicht automatisch Verzicht auf eine Therapie, wie AMSEL erst kürzlich in der Irrtums-Reihe berichtet hat.
Das kann man heute mit einer Vielzahl sogenannter krankheitsmodifizierender Wirkstoffe. Diese wirken sich langfristig auf den Krankheitsverlauf aus. Eine direkte Auswirkung erlebt der Patient nicht. Das kann einer der Gründe dafür sein, dass Patienten die Therapie abbrechen oder auch einfach weniger Tabletten einnehmen und damit die Dosierung reduzieren.
Oder Reaktionen an der Einstichstelle bei den zu spritzenden Wirkstoffen. Oftmals steckt aber auch eine Depression hinter einem Therapieabbruch. Ein "Das bringt doch alles nichts!", obwohl der Patient unter der aktuellen Behandlung stabil ist, erklärt Dr. Dieter Pöhlau, Chefarzt der Kamillus-Klinik in Asbach, im Video.
Wichtig ist es in jedem Fall, mit dem Patienten / der Patientin zu sprechen. Die Ursachen zu erörtern. Und gemeinsam eventuell neue Wege zu finden. Der Erklärfilm "Mein Weg zur passenden Therapie" kann hier ebenfalls helfen.
Entwickelt und herausgegeben wird dieses Video durch die AMSEL, Aktion Multiple Sklerose Erkrankter, Landesverband der DMSG in Baden-Württemberg e.V. und die Deutsche Multiple Sklerose Gesellschaft, Bundesverband e.V.
Redaktion: AMSEL e.V., 15.06.2018