Spenden und Helfen

Selbsthilfe im digitalen Zeitalter

Internet, Facebook, E-Mails & Co. verändern auch die Arbeit in Multiple-Sklerose-Selbsthilfegruppen. Franz-Josef Meyer erzählt im Video, welchen Einfluss die neuen Medien auf seine AMSEL-Gruppe haben.

Höher, schneller, weiter: Das Internet hat nicht nur das Leben von Menschen mit Multipler Sklerose verändert und beschleunigt. In den vergangenen zwei Jahrzehnten bestimmen digitale Medien immer mehr unseren Alltag. Was wären wir alle ohne Smartphones, WhatsApp, Facebook und das Internet generell? Das trifft natürlich auch auf Selbsthilfegruppen zu.

Fast schon scheint es erstaunlich, dass die Menschen auch vor diesen technischen Errungenschaften zueinander fanden. Was haben wir nur getan, wenn wir uns verspätet haben? Wie all unseren Freunden Urlaubsfotos gezeigt, ohne den Teilen-Button?

Vom Gemeindeblatt ins weltweite Netz

Ganz klar, früher mussten andere Hilfsmittel herhalten, wenn sich eine Selbsthilfegruppe treffen wollte. Da gab es zum Beispiel den Eintrag im Telefonbuch, eine Anzeige im Gemeindeblatt, vielleicht auch eine Veröffentlichung in der Termin-Rubrik der Tageszeitung, verbunden mit einer Telefonnummer. Reale schwarze Bretter an realen Hauswänden anstatt von virtuellen Pinnwänden im Netz.

Diese Möglichkeiten gibt es freilich auch heute noch. Sehr viel an Kommunikation geschieht inzwischen jedoch über E-Mails, Facebook-Einträge, die eigene Webseite oder beispielsweise WhatsApp. Das hat viele Vorteile, fast schon ist es verpflichtend für eine Selbsthilfegruppe, auch in den modernen Medien vertreten zu sein. Die senken die Hemmschwelle. Oft, so Franz-Josef Meyer, schauen die Leute erstmal online, bevor sie sich persönlich melden oder zu einem Treffen kommen.

Die meisten AMSEL-Gruppen haben eine eigene Homepage, der Landesverband bereits seit 2002. Daneben ist die AMSEL auf Facebook, Instagram und Twitter vertreten. Und fördert die Präsenz in den modernen Medien weiterhin, nicht zuletzt durch das Projekt Selbsthilfe 3.0. All diese virtuellen Möglichkeiten können jedoch das persönliche Treffen niemals ersetzen, wie Franz-Josef Meyer betont. Gerade in einer Selbsthilfegruppe, wo es auch einmal darum geht, dem Gegenüber in die Augen zu sehen und zu merken, wann eine echte Umarmung und etwas Trost angebracht wären.

Entwickelt und herausgegeben wird das Video auf Multiple Sklerose TV durch die AMSEL, Aktion Multiple Sklerose Erkrankter, Landesverband der DMSG in Baden-Württemberg e.V. und die Deutsche Multiple Sklerose Gesellschaft, Bundesverband e.V.  

Redaktion: AMSEL e.V., 15.08.2018