Eigentlich pfiffen es alle "Spatzen" schon längst von den Dächern: Ralf setzt seine Prioritäten falsch. Das gibt der große Metalllica-Fan unumwunden zu. Im Quellenhof in Bad Wildbad arbeitet er nun daran, seine Armfunktion und die Rumpfstabilität wieder aufzutrainieren.
Was Ralf falsch gemacht hat? Nun, zwei Jahre lang hat er jedes Konzert über seine Gesundheit gestellt. Ging zwar zur Ergotherapie, hat jedoch jegliches Heimtraining zwischen den Therapiesitzungen komplett geschwänzt. Saß stattdessen gern viel zu lange vornübergebeugt, die Unterarme auf dem Schoß abgelegt, den Kopf gesenkt. Das hat sich ausgewirkt: in immer größerer Unbeweglichkeit.
Multiple Sklerose und Armfunktion
Zum Beispiel konnte Ralf seinen linken Arm nicht mehr über Schulterhöhe heben. Eigentlich eine Kleinigkeit, aber doch wichtig im Alltag, und sei es nur, um die Teller aus der Spülmaschine ins Regal zurückzuräumen. Eben doch eine wichtige Fähigkeit, zumal wenn man allein lebt, wie Ralf, und einem die eigene Unabhängigkeit sehr wichtig ist.
Das Gute: Im Rehabilitationszentrum hat sich die Beweglichkeit der Schulter schon stark verbessert. Auch an der Rumpfstabilität ist Ralf "dran". Was ihn noch einige Mühe kosten wird: Wieder mit Messer und Gabel zu essen und vor allem: Seine Prioritäten neu zu setzen. Weniger Konzerte, mehr Heimtraining. Das wird hart für den begeisterten Konzertgänger.
Balance finden, zwischen Spaß und Training
Aber: Wer rastet, der rostet, und außerdem ist unser Körper ja einfach etwas Wunderbares, sagt Ralf. Man müsse ihn halt pflegen, mit 54 sicher mehr als mit 34. Ralf scheint auf einem guten Weg zu sein, eine Balance zwischen Freizeit (Konzerte) und Arbeit (Körper pflegen) zu finden. Und hat schon angekündigt, dass er berichten wird, wie es so läuft, mit den täglichen Übungen und den neuen Prioritäten in seinem Leben. Nach der Reha.
Quelle: AMSEL-Videos, Ralf ist in Reha, 07.02.2025.
Redaktion: AMSEL e.V., 07.02.2025