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Probleme mit der Blase bei Multipler Sklerose

Anonym lässt es sich am leichtesten über Blasenstörungen sprechen. Zum Beispiel im AMSEL-Experten-Chat kommenden Dienstag zum Thema. Mit Dr. Gerald Lehrieder.

Probleme mit der Blase gehören zu den häufigsten Symptomen bei Multipler Sklerose. Rund 60 % aller Betroffenen leiden darunter, bei einer Krankheitsdauer von über 15 Jahren sind es sogar 75 %. Man spricht auch von Blasenfunktionsstörungen oder Miktionsstörungen.

Bei der MS gibt es dreierlei Arten von Blasenfunktionsstörungen:

  • die überaktive Blase (die sogenannte Detrusor-Hyperreflexie), gekennzeichnet durch häufigen Harndrang und gelegentlich ungewolltes Abgeben von Urin,
  • die mangelnde Koordination von Blasenmuskel und Schließmuskel (genannt Detrusor-Sphinkter-Dyssynergie); hier beginnt die Blasenentleerung verzögert und endet plötzlich, obschon die Blase nicht komplett entleert ist – dies führt zu Restharnbildung,
  • die schlaffe/ unteraktive Blase (Detrusor-Hyporeflexie); trotz gefüllter Blase spürt der Patient keinen oder wenig Harndrang, es werden nur kleine Mengen Urin entleert und es entsteht Restharn.

Es gibt einige Therapien und symptomatische Behandlungen für Blasenfunktionsstörungen bei MS. Wichtig ist zu wissen, welche Art der Blasenfunktionsstörung vorliegt und wie stark die Beeinträchtigung im täglichen Leben für den Einzelnen ist. Es gibt ausgeprägtere und weniger ausgeprägte Funktionsstörungen. Darum ist es sehr wichtig, das Thema beim Arzt anzusprechen.

Nicht verzagen: Fragen!

Dr. med. Gerald Lehrieder, Chefarzt der Helios Klinik in Gotha und Facharzt für Neurologie, antwortet am Dienstag, dem 19.11.2019 von 19.00 bis 20.30 Uhr im AMSEL-Chat auf Ihre Fragen zu diesem Thema. Ihre Beiträge können Sie dabei natürlich – wie immer in unseren Chats – durch die Wahl eines "Nickname" anonymisieren.

Redaktion: AMSEL e.V., 14.11.2019