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Primär Progrediente MS

Prof. Hayrettin Tumani erklärt im Video, wie sich der schleichende Verlauf der Multiplen Sklerose äußert und was seine Therapie erschwert.

Die Primär Progrediente Multiple Sklerose verläuft ganz anders als die schubförmige MS. Rund 10% der MS-Erkrankten sind betroffen, etwas häufiger kommt dieser Verlauf bei Männern vor und die Diagnose fällt meist etwas später als die des schubförmigen Verlauf. Oft sind Betroffene schon um die 40 oder darüber.

Im Video erklärt Prof. Tumani die Primär Progrediente Multiple Sklerose.

Prof. Hayrettin Tumani ist Ärztlicher Direktor der Fachklinik Dietenbronn und Professor für Neurologie an der Universität Ulm. Er spricht auf vielen AMSEL-Veranstaltungen und antwortet immer wieder im AMSEL-Expertenchat.

 

Die Diagnose ist erschwert, da man sich schleichend verschlechternde Symptome von mindestens einem Jahr benötigt - neben MS-typischen MRT und Nervenwasser-Ergebnissen. Läsionen im Rückenmark erscheinen beim progredienten Verlauf (im Englischen progressiv genannt) oftmals früher auf, erkennbar an Symptomen wie Gang, Spastik der unteren Extremitäten, Blasenproblemen.

Dass der progrediente Verlauf schwerer zu erforschen und auch schwerer therapierbar ist, liegt vor allem an 2 Umständen:

  • Die schleichende Verschlechterung erfordert einen längeren Beobachtungszeitraum, um Veränderungen erfassen zu können. 1-2 Jahre genügen meist nicht.
  • Die primär progrediente MS ist weniger von Entzündungen ausgelöst. Darauf zielen jedoch die meisten Therapien gegen MS ab. Stattdessen steht der (weitgehend entzündungsfreie) Nervenuntergang im Vordergrund.

Entwickelt und herausgegeben wird das Video auf Multiple Sklerose TV durch die AMSEL, Aktion Multiple Sklerose Erkrankter, Landesverband der DMSG in Baden-Württemberg e.V. und die Deutsche Multiple Sklerose Gesellschaft, Bundesverband e.V.

Redaktion: AMSEL e.V., 15.10.2015