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Oxidativer Stress bei MS

Dr. Simon Hametner erforscht Eisenablagerungen bei Multipler Sklerose. Im Video spricht der Wiener Neuropathologe darüber, was seine Forschungsergebnisse den MS-Betroffenen bringen.

Wer zu wenig Eisen im Blut hat, wird müde. Eisen ist jedoch nicht überall im Körper en gutes Zeichen. Bei Multipler Sklerose kann es an MS-Läsionen zu Eisenablagerungen kommen. Das hat Dr. med. univ. Simon Hametner in mehrjähriger Forschung herausgefunden.

Zunächst untersuchten Hametner und sein Team Eisenablagerungen am Hirngewebe verstorbener MS-Patienten, später durch MRT-Aufnahmen lebender Patienten. Das Ergebnis: Manche MS-Läsionen tragen einen Eisenring um sich herum. Das deutet auf oxidativen Stress hin. Oxidativer Stress sorgt dafür, dass Zellen untergehen.

In zweierlei Hinsicht kann Hamtners Arbeit Menschen mit MUltipler Sklerose helfen: Zum einen in der Differenzialdiagnose zu Beginn der Erkrankung: Findet man da nämlich Läsionen mit Eisenringen, lassen sich andere Krankheiten mit hoher Wahrscheinlichkeit ausschließen und man kann mit der Therapie der MS beginnen.

Zum anderen helfen die Eisenringe jedoch auch bei bereits diagnostizierter MS, denn sie weisen auf chronisch aktive Läsionen hin und erleichtern so die Entscheidung für die richtige Therapie. Die Therapiemöglichkeiten der MS sind heute sehr zahlreich, hängen jedoch unter anderem vom jeweiligen Verlauf ab. 2019 erhielt Dr. Simon Hametner den Sobek-Nachwuchspreis für herausragende Leitung auf dem Gebiet der MS (amsel.de hatte berichtet).

Redaktion: AMSEL e.V., 16.10.2020