Spenden und Helfen

Neue Broschüre "Resilienz: Mit seelischer Stärke der MS begegnen"

Krisen und Schicksalsschläge kennt jeder Mensch. Das können der Verlust eines lieben Menschen, ein traumatisches Erlebnis wie die kürzlich eingetretene Hochwasserkatastrophe oder auch die Diagnose einer schwerwiegenden Erkrankung wie MS sein.

Nicht jeder geht aber gleich mit einer solchen Situation um. Warum können manche Menschen scheinbar gut mit zahlreichen Schicksalsschlägen umgehen, während sich andere bereits von kleinsten ungeplanten Veränderungen aus der Bahn geworfen fühlen?

Antworten darauf kann die aktuell erarbeitete Broschüre der AMSEL „Resilienz: Mit seelischer Stärke der MS begegnen“ geben. Sie beschreibt, wie man mit Hilfe von Resilienz Schritt für Schritt schwierige Lebenssituationen bewältigen kann. Was nicht heißt, dass alle Krisen gelöst werden können. Eine Erkrankung verschwindet nicht, ein Verstorbener wird nicht wieder lebendig. Aber man kann lernen, seinen Blick auf eine Krise zu verändern, gestärkt aus ihr hervorgehen und auf diese Weise zu mehr Lebenszufriedenheit finden.

Resilienz kann als psychische Widerstandsfähigkeit verstanden werden. Es bedeutet aber nicht, dass immer alles gut wird und auch nicht, dass man jede Krise aus eigener Kraft bewältigen können muss. Auch resiliente Menschen können in Situationen geraten, die sie an ihre belastbare Grenze bringen. Ist dies der Fall, dürfen und sollten sie auch professionelle Hilfe holen.

Aus Zitronen Limonade machen

Wie ein Mensch widerstandsfähig(er) werden und positiv bleiben kann, hängt von sozialen Faktoren, aber auch von einer bestimmten genetischen Disposition ab. Es gibt Menschen, die von Natur aus resilienter sind als andere. Die sehen in den sauren Zitronen des Lebens fast immer die süße Limo, die daraus entstehen kann. Für die ist das Glas immer halb voll, selten halb leer. Oder anders gesagt: Sie machen sich (entstandene) Nachteile zum Vorteil, indem sie sich auf das Vorteilhafter konzentrieren. Die gute Nachricht: Resilienz ist nicht statisch, also gegeben oder nicht. Resilienz ist ein Prozess, der sich im Laufe des Lebens entwickeln kann und den sich jeder Mensch bewusst erarbeiten kann.

Die neue Broschüre benennt schützende Faktoren, die sogenannten sieben Schlüssel der Resilienz, die helfen können, schwierigen Situationen mit seelischer Stärke zu begegnen:

1. Optimismus: Es wird wieder besser.

2. Akzeptanz: Es ist, wie es ist.

3. Selbstwirksamkeit: Ich kann etwas tun.

4. Verantwortung: Ich verlasse die Opferrolle.

5. Netzwerkorientierung: Ich hole mir Unterstützung.

6. Lösungsorientierung: Ich nehme es in Angriff.

7. Zukunftsorientierung: Ich setze mir Ziele.

Den ersten Schritt machen

Die aktuelle Publikation der AMSEL beschreibt, wie die sieben Schlüssel der Resilienz Menschen in Krisen helfen können. Sie zeigt: Es ist nicht einfach, gewohnte Verhaltensmuster zu durchbrechen, aber es ist möglich. Die Broschüre möchte MS-Erkrankte dabei unterstützen, Mut zu fassen, um sich zu hinterfragen, neue Perspektiven zu gewinnen und zum Handelnden des eigenen Lebens mit all seinen Herausforderungen zu werden. Jeder kleine Schritt auf dem Weg ist ein (erster) Schritt in die richtige Richtung.

Die Broschüre kann ab sofort über den AMSEL-Shop bestellt werden – oder auch telefonisch unter 0711 697860, per E-Mail an: infoamselde oder postalisch.

AMSEL dankt der Diplom-Psychologin Heike Meißner klinische Neuropsychologin GNP und Psychologische Psychotherapeutin und seit 1996 Leitende Neuropsychologin im Neurologischen Rehabilitationszentrum Quellenhof für die fachliche Beratung und Begleitung der Broschüre. Ein weiterer Dank geht an die AOK Baden-Württemberg, die im Rahmen der Projektförderung der Krankenkassen Layout- und Druckkosten für die Broschüre übernommen hat.

Redaktion: AMSEL e.V., 15.11.2021