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Multiple Sklerose und Führerschein

Der neue AMSEL-Erklärfilm zeigt anhand von Beispielen, was MS-Erkrankte tun können, um sicher im Verkehr zu bleiben.

So befreiend das Gefühl mit 18 ist, wenn man endlich Auto fahren darf, so einschränkend kann es sein, wenn die gewonnene Mobilität plötzlich bedroht ist. Menschen mit Multipler Sklerose können im Straßenverkehr beeinträchtigt sein, müssen es aber nicht.

Und selbst wenn eine Einschränkung auftaucht, wie hier im Film bei Julia die verlangsamte Reaktion ihrer Beinmuskulatur, dann gibt es Mittel und Wege, wie man trotz des Handicaps weiter Auto fahren kann. Zum Beispiel eine Handgasschaltung. Berufstätige mit Multipler Sklerose können sogar einen Zuschuss bei der Rentenversicherung beantragen - aber bitte vor dem Kauf.

Kann ich noch fahren oder kann ich es nicht mehr? - Diese Frage stellen sich MS-Betroffene häufiger als gesunde Menschen. Tatsächlich können sowohl

  • MS-Symptome wie auch manche
  • MS-Medikamente

die Fahrtüchtigkeit einschränken. In Deutschland gilt hier das Prinzip der Eigenverantwortung: Jeder muss vor jeder Fahrt seine Fahrtauglichkeit selbst einschätzen. Handelt er zuwider, drohen rechtliche Folgen und auch der Verlust des Versicherungsschutzes.

Keiner ist davor gefeit, an einem Unfall beteiligt zu sein, mit wie ohne Multiple Sklerose. Wie sich aber absichern, woher wissen, ob man fahrtauglich ist oder nicht? Hier gibt es verschiedene Möglichkeiten, etwa durch einen Neurologen oder Verkehrsmediziner oder im Rahmen einer stationären Rehabilitationsmaßnahme. Erfährt die Führerscheinstelle von einer Multiple Sklerose-Erkrankung, ist allerdings mit regelmäßigen Nachweisen der Fahrtauglichkeit zu rechnen und zwar auf Kosten des Betroffenen.

Übrigens: Auf dem AMSEL-Symposium 2016 im Quellenhof in Bad Wildbad war Fahrsicherheit und Multiple Sklerose ein großes Thema. Hier der ausführliche Bericht dazu. - Und: Neben den Erklärfilmen bietet www.amsel.de/videos jede Menge Interviews mit Betroffenen und Experten sowie weitere Videos. Einfach mal reinschauen!

 

Entwickelt und herausgegeben wurde das multimediale Angebot gemeinsam von AMSEL, Aktion Multiple Sklerose Erkrankter, Landesverband der DMSG in Baden-Württemberg, und DMSG-Bundesverband.

Dank für die inhaltliche Betreuung zu diesem Erklärfilm geht an Jürgen Heller, Diplom-Sozialarbeiter (FH) von der AMSEL. Weiterer Dank geht an die TK Baden-Württemberg, die im Rahmen der Projektförderung der Krankenkassen die Kosten für das Projekt übernommen hat.

Redaktion: AMSEL e.V., 09.02.2017