Carolas Sohn Florian ist zwei Jahre alt. Man sieht sie mit ihrem Kleinen vor einem Spielplatz. Die junge Frau erzählt davon, wie das damals vor zehn Jahren war, als sie die Diagnose MS erhielt. Ein Schock natürlich. Und dann der Gedanke: "Kinder kann ich jetzt wohl vergessen."
Das Besondere an dem Erklärfilm ist, dass Carola eine erfundene Figur und kein lebendiger Mensch ist. Ihre Erlebnisse stehen jedoch für so viele reale Frauen mit MS. Wie sie hat auch Carola recht bald erfahren, dass MS und Kinderkriegen sich keinesfalls ausschließen.
Wie wirkt sich meine MS auf die Schwangerschaft aus?
Eine stabile Lebenssituation und eine MS in einer stabilen Phase sind wohl die besten Voraussetzungen für eine Schwangerschaft und eine möglichst schöne Zeit als Eltern. Es geht auch darum, dass viele Medikamente abgesetzt werden sollten, bevor man schwanger wird.
Dennoch berichtet Carola, dass sie in dem Moment, als sie erfuhr, dass sie wirklich schwanger ist, zwar einerseits Freude empfand, andererseits dennoch die Sorge blieb, wie sich die Schwangerschaft auf ihre MS auswirken würde. Aber auch hier konnten die Ärzte sie beruhigen. Schubbehandlung, eine normale Geburt, ein Kaiserschnitt, eine Narkose – alles ist möglich, auch mit MS. Sie hatte das Glück, dass es ihr auch nach der Schwangerschaft gut ging und sie 4-6 Monate stillen konnte, bevor sie wieder mit ihrer medikamentösen Therapie begann.
Kann ich mich auch in 10 Jahren um meine Kinder kümmern?
Kann ich mich immer gut kümmern? - Diese Antwort kann sich keine Frau mit Multipler Sklerose beantworten. Man weiß einfach nicht, wie sich die eigene MS weiterentwickelt. Darum hat sich Carola frühzeitig Gedanken gemacht, und hat Familie und Freunde mit ins Boot geholt. So hat sie immer Menschen, auf die sie sich verlassen kann, wenn es ihr mal schlechter geht.
Bei Fragen rund ums Thema Kinderwunsch, Kinderbekommen, Schwangerschaft und Stillzeit hilft die Aktion „Plan Baby bei MS“ unter der Tel.-Nr. 0211 – 933040.
Quelle: AMSEL e.V. und DMSG Bundesverband danken Prof. Dr. med. Judith Haas für die wissenschaftliche Begleitung dieses Erklärfilmes. Dank geht außerdem an die Techniker Krankenkasse für die finanzielle Förderung dieses Multiple Sklerose-Erklärfilmes.
Redaktion: AMSEL e.V., 29.12.2017