Wie in zahlreichen Studien belegt wurde, sind nicht nur die MS-Erkrankten selbst betroffen, sondern immer auch alle Familienmitglieder und vor allem auch die Kinder.
Quelle: privat
Kinder haben einiges zu schultern. Manchmal auch die Erkrankung ihrer Eltern.
Meine Mama / mein Papa hat MS
Ein Fachvortrag für betroffene ElternSamstag, 16. Juli 2016
10:30 Uhr bis 12:30 UhrForum am Park
Poststraße 11
69115 HeidelbergMehr Infos zum Fachvortrag & Anmeldung
In den letzten Jahren hat sich der Fokus in der psychologischen und pädagogischen Wissenschaft vermehrt auf die Kinder erkrankter Eltern gerichtet. D.h. wir wissen heute, dass Kinder, die aufgrund der chronischen Erkrankung der Eltern, nicht genügend Aufmerksamkeit und emotionale Unterstützung bekommen, Symptome bzw. Verhaltensauffälligkeiten entwickeln können wie z.B. Aggressivität, Rückzug oder auch psychosomatische Symptome wie Bauch- und Kopfschmerzen. Weitere Folgen können sein: schulischer Leistungsabfall, soziale Isolation und/oder psychische Erkrankungen im Erwachsenenalter.
Um solche negative Folgen zu vermeiden, ist es wichtig, dass die Eltern ihre Kinder "im Blick" behalten und vor allem mit ihnen über die Erkrankung offen sprechen. Es ist wichtig, sich Zeit zu nehmen, die Erkrankung zu erklären und auch über Gefühle wie Ängste und Sorgen zu sprechen.
Schwere der Erkrankung ist nicht ausschlaggebend
Das überraschende Ergebnis der Cosip-Studie lautet: Nicht das Ausmaß und die Schwere der Erkrankung entscheidet über die Auffälligkeiten der Kinder, sondern einzig und allein der Umgang den die Familie mit der Erkrankung findet (Cosip-Studie 2006). D.h. also, beziehen die Eltern ihre Kinder altersgerecht in das Krankheitsgeschehen mit ein und werden Kinder altersgerecht informiert, so können Kinder lernen, gut mit Erkrankung des Elternteils zu leben, diese in den Alltag integrieren und sich trotzdem gesund entwickeln - völlig unabhängig vom Grad der Beeinträchtigung oder Behinderung des betroffenen Elternteils.
Wie genau das gehen kann und worauf Eltern achten sollten, können Sie im Fachvortrag "Meine Mama / mein Papa hat MS" erfahren am Samstag, 16. Juli 2016 mit der Referentin Monika Karl, Dipl.-Sozialarbeiterin (FH) und Systemische Familientherapeutin (SG), in Heidelberg. Der Vortrag richtet sich ausschließlich an die Eltern, nicht an Kinder.
- Für Kinder zwischen 6 und 10 Jahre sowie deren Eltern bietet der AMSEL-Shop auch eine Broschüre zum Thema an: Papa hat MS.
- Im Shop zu bestellen (für Mitglieder kostenfrei) gibt es außerdem noch "Familienleben mit MS", eine Broschüre über Partnerschaft, Schwangerschaft und Kindererziehung.
Redaktion: AMSEL e.V., 17.06.2016