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Lebensfreude trotz MS

Der MS-Tag am Caritas-Krankenhaus Bad Mergentheim informiert über den Umgang mit Ängsten und stellt neue Therapieansätze bei Multipler Sklerose vor.

Die Diagnose Multiple Sklerose trifft oft Menschen in der produktivsten Phase ihres Lebens, häufig tritt die chronisch entzündliche Krankheit des Zentralnervensystems erstmals zwischen dem 20. und 40. Lebensjahr auf. Berufliche und private Pläne werden von der schwer berechenbaren und potentiell behindernden Erkrankung plötzlich in Frage gestellt.

Wie die Betroffenen mit Ängsten und Zukunftssorgen im Alltag umgehen können, ist einer der Schwerpunkte beim MS-Tag am Samstag, 16. November 2013, von 10 bis 15 Uhr im Caritas-Krankenhaus Bad Mergentheim.

"Mit einer ernsthaften Erkrankung wie MS zu leben und sich dennoch einen Zustand des Wohlergehens, der Lebensfreude und eine gute Lebensqualität zu bewahren ist eine Herausforderung", betont der Diplompsychologe und Psychotherapeut Dr. Jürgen Stepien. "Entscheidend dabei ist, wie wir mit unseren Ängsten und Zukunftssorgen umgehen." In seinem Vortrag "Angst als Lebenskraft" wird er hilfreiche Möglichkeiten aufzeigen, wie Menschen mit MS und deren Angehörige lernen können, mit ihren Gefühlen, Sorgen und Gedanken umzugehen.

Ein weiterer Schwerpunkt des MS-Tages ist die Vorstellung neuer Therapiemöglichkeiten. "In den vergangenen Jahren wurden einige wirkungsvolle Substanzen entwickelt, um das Auftreten von Krankheitsschüben und neurologischen Funktionseinschränkungen zu verhindern", erläutert Prof. Dr. Mathias Mäurer, Chefarzt der Klinik für Neurologie am Caritas-Krankenhaus. "Weitere Präparate drängen in Richtung der Zulassung."

Gemeinsam mit dem Neurologen Dr. Boris Kallmann aus Bamberg wird er die neuen Medikamente vorstellen und erläutern, für welche Betroffenen die unterschiedlichen Präparate geeignet sind und welche möglichen Nebenwirkungen auftreten können. Prof. Mäurer wird dabei auch auf alternative und komplementäre Therapieansätze wie Sport und Ernährung eingehen und deren Wirksamkeit hinterfragen.

In mehreren Workshops bieten die Bad Mergentheimer Therapeuten außerdem viele praktische Hilfen und Tipps für den Alltag von MS-Betroffenen an: Eine Ergotherapeutin stellt Übungen zur Stärkung der Konzentration und des Gedächtnisses vor; eine Physiotherapeutin demonstriert Bewegungsübungen für MS-Patienten; eine Logopädin erläutert Hilfen bei Sprachstörungen oder Atemproblemen. Erfahrene Pflegekräfte stellen außerdem Hilfen für pflegende Angehörige vor. Die Ärzte und Therapeuten stehen für Fragen der Besucher zur Verfügung. Eine kleine Patientenmesse rundet das abwechslungsreiche Programm ab.

Programm:

10.00 Uhr MS-Therapie 2013

Was gibt es Neues?

(Dr. Boris Kallmann)

10.45 Uhr

Sport, Diäten & Co. - was bringen alternative Therapieansätze?

(Prof. Dr. Mathias Mäurer)

11:15 Uhr

Hilfen für helfende Angehörige

(Christian Hansen)

11:30 Uhr
Workshops:
1) Gemeinsam in Bewegung sein - Übungen mit dem Flexi-Bar
2) MS geht mir auf den Geist - Kognitives Training
3) Lupfen, Heben, Transferieren - Kleine Hilfsmittel und rückengerechtes Bewegen für pflegende Angehörige
4) Sprechen, Stimme, Atmen

12:30 Uhr

Meet the Expert: Ärzte beantworten Fragen der Besucher

13.30 Uhr

Angst als Lebenskraft

(Dr. Jürgen Stepien)

Autor: (ckbm)
Quelle: Information des Cartitas Krankenhauses in Bad Mergentheim, Nov. 2013

Redaktion: AMSEL e.V., 11.11.2013