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Kinderwunsch und Multiple Sklerose – kein Problem

Das Caritas-Krankenhaus in Bad Mergentheim informiert am 22.11.2014 über Schwangerschaft bei MS und neue Therapiemöglichkeiten für Betroffene.

 

 

Quelle: Reiner Pfisterer/ckbm

Schwangerschaft und MS ist für betroffene Frauen kein Problem, eine intensive Beratung ist allerdings empfehlenswert.

Die Diagnose Multiple Sklerose stellt gerade bei jüngeren Betroffenen berufliche und private Pläne plötzlich in Frage. Vor allem die Sorge, welche Auswirkung die Krankheit auf die Familienplanung und eine mögliche Schwangerschaft haben könnte, beschäftigt sie. Beim MS-Tag am Samstag, 22. November, von 10 bis 15 Uhr im Caritas-Krankenhaus Bad Mergentheim ist daher das Thema "MS und Kinderwunsch" einer der Schwerpunkte.

Kinderwunsch ? Besser Rücksprache mit Neurologen

"Männer und Frauen mit MS können genauso Eltern werden wie andere junge Menschen auch. Es gibt keine speziellen Risiken, die einer Zeugung oder Schwangerschaft im Weg stehen", betont Privatdozentin Dr. Kerstin Hellwig, Leiterin des Deutschen MS Schwangerschaftsregisters.

"Eine geplante Schwangerschaft sollten die Paare allerdings unbedingt mit ihrem Neurologen und dem Frauenarzt besprechen", empfiehlt sie. Nicht jeder Zeitpunkt sei günstig für eine Schwangerschaft. "Da einige Substanzen, die in der MS-Behandlung eingesetzt werden, das Ungeborene schädigen können, müssen außerdem manche Medikamente längere Zeit vor Beginn einer Schwangerschaft abgesetzt werden", so die Neurologin am Universitätsklinikum Bochum. In ihrem Vortrag "MS und Kinderwunsch" geht sie auch auf die Auswirkungen einer Schwangerschaft für den weiteren Verlauf der MS bei Frauen ein.

3 neue Wirkstoffe gegen Multiple Sklerose

Weiterer Schwerpunkt des MS-Tages sind neue Therapiemöglichkeiten. "In den vergangenen Jahren wurden einige wirkungsvolle Substanzen entwickelt, um das Auftreten von Krankheitsschüben und neurologischen Funktionseinschränkungen zu verhindern", erläutert Prof. Dr. Mathias Mäurer, Chefarzt der Klinik für Neurologie am Caritas-Krankenhaus. "Drei Präparate wurden jetzt zugelassen und die Leitlinien für die Behandlung von MS in diesem Frühjahr entsprechend angepasst." In seinem Vortrag stellt Prof. Dr. Mäurer die neuen Medikamente vor und erläutert, für welche Betroffenen die unterschiedlichen Präparate geeignet sind und welche möglichen Nebenwirkungen auftreten können.

Progrediente MS

Der zweite Themenblock ist speziell für länger erkrankte oder schwerer betroffene Patienten interessant. Dr. Jochen Ulzheimer, Oberarzt im Caritas-Krankenhaus, wird über symptomatische Therapiemöglichkeiten in der progredienten Phase der Multiplen Sklerose sprechen. Der Neurologe geht in seinem Vortrag unter anderem auf die Themen Spastik und Blasenschwäche als häufige Begleiterscheinungen der MS ein.

Praktische Übungen für Konzentration, Bewegung und Pflege

In mehreren Workshops bieten Therapeuten außerdem viele praktische Hilfen und Tipps für den Alltag von MS-Betroffenen an: eine Ergotherapeutin stellt Übungen zur Stärkung der Konzentration und des Gedächtnisses vor; eine Physiotherapeutin demonstriert Bewegungsübungen mit südamerikanischen Rhythmen für MS-Patienten; eine Logopädin erläutert Hilfen bei Sprachstörungen. Erfahrene Pflegekräfte stellen außerdem Hilfen für pflegende Angehörige vor. Die Ärzte und Therapeuten stehen während des gesamten Tages für Fragen der Besucher zur Verfügung. Eine kleine Patientenmesse rundet das abwechslungsreiche Programm ab.

MS-Tag in Bad Mergentheim am 22.11.2014

10.00 Uhr MS und Kinderwunsch (PD Dr. Kerstin Hellwig)

10.55 Uhr Therapie-Update MS (Prof. Dr. Mathias Mäurer)

11:30 Uhr Workshops:

 

1. ZuMSa statt Zumba - Bewegung, Koordination und Musik (Karin Lessing, Physiotherapeutin)
2. MS geht mir auf den Geist - Kognitives Training (Corinna Zoller, Ergotherapeutin)
3. Bewegen statt Heben: Unterstützung für pflegende Angehörige, Einführung in Kinaesthetic (Christian Hansen, Michael Mittnacht)
4. Sprachlos - Logopädie bei MS (Jacqueline Müller, Lgopädin)

 

12:30 Uhr Ärzte beantworten Fragen der Besucher

13.30 Uhr Symptomatische Therapie der progredienten MS, Schwerpunkt Spastik und Blase (Dr. Jochen Ulzheimer)

Quelle: Caritas-Krankenhaus in Bad Mergentheim, November 2014

Redaktion: AMSEL e.V., 19.11.2014