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Jeder MS-Erkrankte braucht einen Engel!

Ein Engel – gemalt von Anneliese Schrade, ehrenamtliche Mitarbeiterin der AMSEL.

Silvia hat Multiple Sklerose und eine große Familie. Sieben Jahre nach der Diagnose sind sich alle einig: Jeder MS-Betroffene braucht einen Engel.

Bald ist es wieder so weit: Am Samstag beginnt der Advent 2020. Schmücken, backen, einkaufen... Gerade in der Adventszeit wird Multiple Sklerose für viele Erkrankte und Angehörige zur Belastungsprobe mit Sternchen. Zu den Kindern, Haushalt und dem Beruf fordert die MS zu all diesem Stress in der vorweihnachtlichen Zeit ihren zusätzlichen Tribut.

Belastungsprobe mit Sternchen

Dieses Jahr kommt noch Corona dazu. Da gilt es, neben den Sorgen um eine Ansteckung ausreichend Auszeiten, Entspannung und Bewegung zu finden. Zusätzliche Belastungen vertragen sich nämlich gar nicht mit der Erkrankung des Zentralen Nervensystems.

Silvia plant deshalb sehr genau und glaubt fest daran, dass sie trotz vollem Terminkalender einen guten Dezember mit ihrer Familie erleben wird. Die fünf freuen sich auf viel Zeit miteinander. Diese Gelassenheit war damals mit der Diagnose MS mit einem Mal weg. Plötzlich ging nichts mehr.

Keine Zeit zum Kranksein

Silvia (47) lebt mit Ehemann Heiner, den Kindern Hanna, Linda und Lutz in der Nähe von Mannheim. Sie ist als Sekretärin des Bürgermeisters sehr engagiert. Termine, Kontakte und Korrespondenz hat sie im Griff. Kinder, Haushalt, Job funktionierten  – bis 2013.

Seither leben Silvia, ihr Mann und die drei Kinder mit der Multiplen Sklerose. Vor der Diagnose hatte sie zweimal „Aussetzer“, wie sie es nennt. Vor zehn Jahren konnte sie bei einer Familienfeier plötzlich nur noch Schatten sehen. Der Augenarzt gab ihr Tropfen. Jahre später hatte sie im Auto das Gefühl, dass überall Ameisen wären. Sie sollte zu Fachärzten. Da die Beschwerden aber nachließen, wollte Silvia lieber nach Hause zu ihren Kindern. Keine Zeit zum Kranksein.

2013 ging dann im Büro nichts mehr. Seit Tagen war sie erschöpft, konnte sich sehr schwer konzentrieren. Plötzlich spürte Silvia ihre Beine nicht mehr. Mit dem Notarzt kam sie ins Krankenhaus. Der Neurologe ließ unmittelbar nach der Anamnese ein MRT machen. Die Bilder zeigten Narben und Entzündungsherde im Gehirn. Weitere Untersuchungen bestätigten den Verdacht auf Multiple Sklerose. Für Silvia und die Familie brach die Welt zusammen!

Gespräche mit dem Beratungsteam der AMSEL

„Das war eine schlimme Zeit für uns alle.“ sagt Silvia, „Ich schob Panik, dachte nur an den Rollstuhl, dass ich die Kinder nicht mehr versorgen könnte und ich meine Stelle verlieren würde. Alles brach zusammen. Mein Mann und die drei Kinder waren verzweifelt. Mit der Diagnose MS war in der Familie nichts mehr, wie es vorher war.“

Die Beraterin der AMSEL erinnert sich an das erste Telefonat mit Silvia und den Termin mit der ganzen Familie. Nach den Beratungen ging es allen besser. Sie suchen sich heute noch Hilfe bei der AMSEL. Die Zeiten für Web-Seminare, Symposien und – hoffentlich 2021 wieder – Treffen stehen fix im Familienkalender.

„Ohne unseren Schutzengel und die einfühlsame Hilfe der AMSEL hätten wir das nicht gepackt.“ sagt Silvia heute. „Der Umgang mit MS war für jeden anders. Ich war direkt betroffen. Heiner hat sich um mich unendliche Sorgen gemacht, musste täglich seinen Mann in Beruf und als Vater stehen. Die drei Kinder weinten viel, sie brauchten Liebe und Zuneigung. Die altersgerechten Informationen von der AMSEL über die MS haben uns unglaublich viel geholfen.“

AMSEL hilft Menschen mit Multipler Sklerose

Die Angebote der AMSEL haben sich im letzten Jahr Corona-bedingt sehr verändert. Schnell musste im Frühjahr auf die Krise, den Lockdown, Hygiene- und Abstandsregeln reagiert werden.

  • Die neuen Online-Angebote, für alle von Zuhause aus sicher und gut erreichbar, wurden auf Anhieb sehr gut angenommen.
  • Die Nachfrage nach Blogs und Chats mit Spezialisten, nach Web-Seminaren zum Sozial- und Arbeitsrecht oder zu medizinischen und therapeutischen Therapien ist steigend und wird 2021 noch erweitert.
  • Die persönliche, fachkundige Beratung für die Betroffenen findet durchgehend telefonisch und per Mail statt.

Die Sicherheit und das Wohlergehen der MS-Erkrankten als chronisch kranke Menschen stehen für die AMSEL dabei an oberster Stelle. Technische Anschaffungen, Hard- und Software sowie das Knowhow sind nicht umsonst und benötigen finanzielle Unterstützung durch viele helfende Engel.

Seien auch Sie ein Engel, der hilft, wo Hilfe benötigt wird. Sie können die Arbeit der AMSEL mit einer Spende unterstützen.

Spenden Sie online oder starten Sie Ihre eigene Spendenaktion.
Schenken Sie Spenden zu Weihnachten – für Menschen mit Multipler Sklerose.

Mehr Informationen zu den Spendenprojekten: www.amsel.de/spenden

Redaktion: AMSEL e.V., 23.11.2020