Als Rentnerin ist man ja zum Glück nicht so sehr von den Covid-19-Maßnahmen betroffen wie die arbeitende Bevölkerung. Die Hobbies brachen allerdings kräftig ein. Aber auch daraus macht man eben das Beste.
Nun hatte ich Zeit, „Aufgeschobenes“ zu erledigen. Papierkram, Anträge, Anrufe und: die MS-bedingten Schmerzen endlich in Angriff nehmen.
Schmerztherapie: was da alles dranhing...
Somit kam es, wie es kommen musste. Ich weiß jetzt, wie die Wartezimmer bei meinen Ärzten und Therapeuten aussehen. Meine Spastik und meine Nervenschmerzen wurden ordentlich eingestellt, meine Migräne in Angriff genommen und mein Rücken wurde ganz neu therapiert. Was an diesen drei großen Posten dranhing, kann man sich gar nicht vorstellen.
Allerdings war ich enorm kreativ und hatte viele neue Ideen, erfand die eine oder andere Sache neu und amüsierte mich mit den neuen Medien, die sich mir plötzlich auftaten und die mir das Leben erleichtern.
Ich hatte Seminare der AMSEL besucht, so viele wie noch nie, weil ich bequem von zu Hause aus teilnehmen konnte. https://www.amsel.de/service/amsel-web-seminare/
Soziale Kontakte wurden über Telefon oder online aufrechterhalten.
Ich hatte viele Handwerker im Haus, denn wenn man plötzlich sehr viel mehr Zeit hat, bekommt man Ideen noch und nöcher und beginnt, das Haus umzubauen. Hier was erweitern, da was erneuern und verbessern.
Die Gitarre malträtieren
Neue Rezepte rund ums Essen wurden ausprobiert und neue Gerichte kreiert. Nicht immer zur Freude der Familie!
Die Gitarre wurde auch schwer malträtiert, denn die war dann immer dran, wenn es drohte, langweilig zu werden. Kurse besuchte ich auch online.
Mit den neuen Online-Medien hab ich mich auch auseinandergesetzt und kreierte mit der AMSEL die MS-Couchgespräche. 2x im Monat eine live-Schaltung mit einer/einem MS-Betroffenen und vielen Geschichten über Menschen, die mit MS oder gerade deswegen über sich hinaus wachsen. https://www.instagram.com/amsel_ev_multiple_sklerose/?hl=de
Offen für neue wie alte Hobbies
Jetzt freue ich mich sehr aufs Gartenjahr, denn endlich bin ich von den Schmerzen her so eingestellt, dass ich auch wieder etwas im Garten tun kann ohne sofort Tränen in den Augen zu haben.
Und für 2021 hab ich wieder so viele Projekte, dass mir, egal was kommt, auf keinen Fall langweilig wird.
Daniela
- Geboren 1979, hat MS seit 2004.
- Sie wohnt in Ettlingen, liebt Katzen und ernährt sich vegetarisch.
- Sie ist in sozialen Netzwerken unterwegs, hat viele Hobbies und mehrere Ehrenämter.
- Unter anderem leitet sie die AMSEL-Kontaktgruppe Ettlingen.
- 2018 erhielt sie die Bundesverdienstmedaille der Bundesrepublik Deutschland.
Redaktion: AMSEL e.V., 13.01.2021