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(Frühe) Diagnose und Verlauf der Multiplen Sklerose

Bei der Multiplen Sklerose hat sich in den vergangenen Jahren einiges getan, nicht nur die Therapiemöglichkeiten haben sich verbessert sondern auch die Diagnose. Professor Hayrettin Tumani beantwortet kommenden Dienstag Fragen rund um dieses Thema.

Hab' ich MS? Diese bange Frage stellen sich sehr viel mehr Menschen, als jemals eine Diagnose Multiple Sklerose erhalten. Das liegt vor allem an den sprichwörtlich 1.000 Gesichtern der MS. Jeder noch so kleine neurologische Ausfall könnte – sehr theoretisch – auf eine MS hinweisen. Meist steckt jedoch keine MS dahinter, wenn zum Beispiel ein Arm für kurze Zeit kribbelt oder "einschläft" oder ein Bein.

Hab' ich MS?

Ferndiagnosen wird Professor Hayrettin Tumani im Multiple Sklerose-Expertenchat der AMSEL am 21.01.2020 freilich nicht stellen können. Wohl aber kann der Neurologe Antworten rund um das Thema Diagnose sowie Verlaufsdiagnose der MS beantworten.

Verschiedene Anhaltspunkte und Mittel stehen zur Diagnose der MS heute zur Verfügung bzw. sind in Erforschung, z.B.:

  • Am Anfang stehen meist die Anamnese und neurologische Untersuchung.
  • Evozierte Potenziale werden möglicherweise getestet.
  • Ein einmaliger MS-typischer Schub führt meist zur Diagnose CIS (Klinisch isoliertes Syndrom).
  • Ein zweiter MS-typischer Schub erhärtet oft den Verdacht einer MS.
  • Ein MRT des Schädels wird gemacht, um nach (aktiven) Läsionen zu schauen.
  • Eine – übrigens meist schmerzfreie – Nervenwasserpunktion, auch Lumbalpunktion genannt, kann (muss jedoch nicht) zur Diagnose MS beitragen.
  • Noch recht neu und vorwiegend in klinischen Studien angewandt sind die Neurofilamente aus dem Blutserum. Sie können möglicherweise nicht nur bei der Diagnose der MS helfen, sondern auch im Verlauf eine Einschätzung über die Aktivität der jeweiligen MS und damit über adäquate Behandlungen geben.

Welches Symptom besser weiter abgeklärt werden sollte und welches Symptom (zum Beispiel ein zuckendes Augenlid über kurze Zeit) ohne weitere Anhaltspunkte keinen Arztbesuch erfordert, das einzuschätzen, hilft kommenden Dienstag Professor Tumani im AMSEL-Experten-Chat.

Angst vor dem Klinikaufenthalt? Die "Virtuelle Klinik" erklärt alles vom Ankommen im Foyer über die Eingangsuntersuchung bis hin zu einer möglichen Therapie.

Redaktion: AMSEL e.V., 15.01.2020