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Fortschritte in der Grundlagenforschung bei Multipler Sklerose

Prof. Bernhard Hemmer erklärt im Expertenvideo, was Grundlagenforschung ist und wie sie Menschen mit MS nützt.

Oft steht die Grundlagenforschung am Anfang, bevor ein neues Medikament gegen Multiple Sklerose auf den Markt kommen kann. Das ist auch logisch und Prof. Bernhard Hemmer, Direktor der Neurologischen Klinik und Poliklinik am Klinikum Rechts der Isar, erklärt den Zusammenhang in diesem Video.

Im Unterschied zur klinischen Forschung, die schon sehr nah am Patienten arbeitet, mit Blutwerten oder auch MRT-Ergebnissen etwa, sucht die Grundlagenforschung grundsätzliche Mechanismen von Krankheiten zu verstehen und stützt sich dabei auf Modelle. Die Grundlagenforschung bereitet also vor, was später in die klinische Forschung geht, so der Münchener Grundlagenforscher.

Im Fall von Natalizumab etwa hat die Grundlagenforschung anhand von Modellen beobachtet, wie Immunzellen durch die Blut-Hirn-Schranke ins ZNS geraten. Bestimmte Eiweiße spielen dabei eine Rolle, gegen die ein Antikörper entwickelt wurde, der sich im Modell als wirkungsvoll gezeigt hat. Erst danach folgten klinische Tests dieses Antikörpers am Menschen und führten schließlich zur Zulassung von Natalizumab.

Künftig wird die progrediente (oder auch schleichend genannte) Multiple Sklerose im Fokus stehen, so Hemmer. Je mehr man von den Abläufen bei dieser Form der MS weiß, desto eher kann man Mittel dagegen finden.

Entwickelt und herausgegeben wird das Video auf Multiple Sklerose.TV durch die AMSEL, Aktion Multiple Sklerose Erkrankter, Landesverband der DMSG in Baden-Württemberg e.V. und die Deutsche Multiple Sklerose Gesellschaft, Bundesverband e.V.

Redaktion: AMSEL e.V., 17.02.2017