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Fatigue bei Multipler Sklerose

Im Video-Interview erklärt Prof. Randall Schapiro, was es mit dem super-ermüdenden MS-Symptom auf sich hat.

Müdigkeit kennt jeder, auch Menschen ohne MS. Die völlig übermannende Müdigkeit bei Multipler Sklerose - ebenso als bekannt als Begleitsymptom bei manchen Krebserkrankungen - bedeutet jedoch weit mehr als nur müde sein. Daher gibt es für sie in den meisten Sprachen auch einen speziellen Begriff.

Müdigkeit bei MS hat einen Namen

Im Deutschen spricht man von Fatigue. Im Englischen dagegen von Lassitude. Wie auch immer man das Kind nennt, es kann üble Folgen haben für die Betroffenen. Viele empfinden die Fatigue weit schlimmer als beispielsweise Einschränkungen in der Mobilität.

Warum ? Nun, Fatigue raubt enorm Lebensqualität. Man muss sich das als Laie einmal vorstellen: Frühstück zubereiten, um dann schon wieder zu erledigt zu sein, um es auch zu essen. Gartenarbeit machen, und wirklich nicht mehr aus der Hocke hochkommen. Auch das kennen "Gesunde": Die Gelenke sind eingerostet und man hat es sehr schwer, sich wieder aufzurichten. Bei Fatigue und Multipler Sklerose aber ist es noch schlimmer: Hilft einem niemand, bleibt den Erkrankten nur übrig, sich an Ort und Stelle hinzulegen, um eine Pause zu machen. Notfalls mitten im Rosenbeet.

Sie sehen so gut aus...

Während also mancher MS-Patient, der etwa einen Rollator oder einen Rollstuhl nutzen muss, sehr wohl noch arbeiten kann, ist es manchen Betroffenen mit Fatigue gar nicht mehr möglich: Die Kraft genügt nicht für 3 Stunden Arbeit täglich plus Vorbereitung, Fahrt etc.

"They look so good and they feel so bad" - Sie sehen so gut aus und sie fühlen sich so schlecht. - Was Prof. Randall Schapiro mit diesem Chiasmus beschreibt, erschwert die Sache noch. Nach außen hin sehen Patienten mit Fatigue gesund aus. Nicht selten glauben Kollegen, glaubt die Familie einem nicht, wenn man sagt: Sorry, alle Batterien sind leer.

Da hilft nur reden, reden, reden. Aufklärung tut not,gerade bei den unsichtbaren Symptomen der Multiplen Sklerose.

Redaktion: AMSEL e.V., 15.07.2014