Nein, sicher, kein Mensch will in ein Heim ziehen. Nichts geht über das eigene Zuhause. Doch wenn es schon sein muss, dann würde man doch gerne dort wohnen, wo es einem gefällt, oder ?
Das ist bei Menschen mit Multipler Sklerose nicht so einfach, denn viele Pflegewohnheime sind auf betagte Patienten ausgerichtet. Und da fühlen sich vor allem jüngere Menschen mit MS nicht unbedingt wohl.
Umso wichtiger ist es, dass es auch spezialisierte Häuser gibt wie das Haus Antonius in Donaueschingen. Dort kennt man sich aus mit Multipler Sklerose. Und ermöglicht selbstständiges Wohnen im privaten Rahmen mit einem auf die Bedürfnisse des Einzelnen abgestimmten Pflege- und Betreuungsprogramm - eine echte Alternative zum Pflegeheim.
25 Plätze und ein Verhinderungspflegeplatz sind vorhanden. Durch einen Anbau sollen nun weitere 9 Plätze dazukommen, darunter zwei Kurzzeitpflegeplätze (Verhinderungspflege), die es den pflegenden Angehörigen ermöglichen, in Urlaub zu fahren und ihr MS-erkranktes Familienmitglied dabei gut betreut zu wissen.
Nun war Spatenstich mit IMSED-Schirmherrin Fürstin Maximiliane zu Fürstenberg sowie Hausleitung und AMSEL-Kontaktgruppenleiterin Yeonghee Krug, Karl-Heinz Hahn und Architekt Erhard Ehling und Hausbewohner Dieter Meier. Schon in sieben Monaten können die ersten Bewohner einziehen.
Getragen wird das Haus Antonius durch den Verein IMSED (Interessengemeinschaft an Multiple Sklerose Erkrankter Donaueschingen). Es liegt in der Sennhofstraße 18 und wurde seit der Gründung 1995 mehrfach erweitert. In drei Häusern werden heute 25 Appartements angeboten. Die Zimmer im Haupthaus sind zwischen 17 und 27 Quadratmeter groß.
Neun weitere Bewohnerappartements für MS-Betroffene in behindertengerechter Bauweise wird der neue Anbau bieten, daneben sind Gemeinschaftsräume sowie Therapieräume Teil der Planung.
Redaktion: AMSEL e.V., 10.06.2014