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DMSG fördert Erforschung der progredienten Multiplen Sklerose

Mit zusammen knapp 370.00 Euro unterstützen die Deutsche Multiple Sklerose Gesellschaft und mit ihr alle Landesverbände Projekte zum schleichenden Verlauf der MS. Mehr als die Hälfte der Erkrankten haben entweder die Primär Progrediente Form der MS oder die Sekundär Progrediente.

Nur intensivste Forschung kann die Situation von Menschen mit progredienter Multipler Sklerose verbessern. Öffentliche Fördermittel sind knapp. Daher hat die Deutsche Multiple Sklerose Gesellschaft, Bundesverband e. V. ihre Forschungsförderung erweitert. Projekte zweier Forschungsteams sollen nun in einer Gesamthöhe von knapp 370.000 Euro unterstützt werden.

Die DMSG hatte das Thema "Marker und Mechanismen der progredienten Multiple Sklerose" ausgeschrieben - 10 Forschergruppen hatten beworben. Zwei der Projektteams überzeugten die unabhängigen Gutachter mit ihren aussichtsreichen Forschungsansätzen. - Hier die beiden "Gewinner":

1. Projekt: "Komplementvermittelte Pathologie in progredienten Multiple Sklerose-Modellen"

Das Forschungsprojekt von Prof. Dr. med. Martin Kerschensteiner und Dr. Jafari Mehrnoosh betrachtet die graue Substanz genauer. Jüngere Forschungsergebnisse zeigten nämlich, dass die graue Substanz des Gehirns Schauplatz besonders bei schleichender Multipler Sklerose ist. Die Entwicklung in diesem Teil des Gehirnes genauer zu kennen, könnte Wege für neue Therapien öffnen.

Dr. med. vet. Mehrnoosh Jafari arbeitet seit 2013 mit Prof Dr. med. Kerschensteiner im Institut für klinische Neuroimmunologie in der Ludwig Maximilians Universität München an der Erforschung von Mechanismen der Gewebsschädigung und –reparatur in Tiermodellen der MS. Prof. Dr. med. Kerschensteiner ist Direktor des Instituts für klinische Neuroimmunologie an der Ludwig Maximilians Universität München.

Projekt 1 wird mit 165.600 Euro über einen Zeitraum von 24 Monaten das Forschungsprojekt gefördert.

Projekt 2: "Krankheitsspezifische Veränderungen in der normal erscheinenden weißen und kortikalen grauen Substanz im Gehirn als hauptsächliche Einflussfaktoren der fortschreitenden MS-Erkrankung”

Auch Prof. Dr. med. Christine Stadelmann und Prof. Dr. med. Wolfgang Brück widmen sich der Pathologie der Multiplen Sklerose. Sie untersuchen verschiedene Punkte im Tiermodell:

  • bestimmte Gensequenzen von Gehirnzellen in Läsionen (also geschädigten Bereichen) sowie Zellen der weißen Substanz
  • inwiefern einwandernde Blutzellen (Monozyten) Nervenfortsätze schädigen
  • inwiefern Schäden in der Großhirnrinde eine Prognose zur Krankheitsentwicklung zulassen

Prof. Dr. med. Christine Stadelmann-Nessler arbeitet seit
2011 im Institut der Neuropathologie der Universität Göttingen. Prof. Dr. med. Wolfgang Brück ist der Direktor des Instituts.

Projekt 2 wird mit 198.300 Euro unterstützt.

Ziele der DMSG-Forschungsförderung

Die Deutsche Multiple Sklerose Gesellschaft, Bundesverband e.V. will, in
Zusammenarbeit mit Ärzten, Wissenschaftlern, MS-Erkrankten, Angehörigen und allen Interessierten, die Erforschung der Multiplen Sklerose vorantreiben. 2015 wurde zu diesem Zweck die Richtlinie zur Forschungsförderung weiterentwickelt. Hierbei ist der DMSG die Unterstützung junger Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ein besonderes Anliegen. Die Förderung der Projekte kann für maximal 24 Monate erfolgen.

Neben der Einzelprojektförderung bietet der DMSG-Bundesverband weiterhin die bewährte Fehlbedarfsförderung an, mit der Lücken anderweitig geförderter MS-bezogener Projekte geschlossen werden können. Darüber hinaus werden Stipendien vergeben und wissenschaftliche Symposien gefördert zu MS-bezogenen Themen. Mehr über die neuen Förderungsmöglichkeiten der DMSG lesen Sie im

Interview mit Prof. Dr. med. Reinhard Hohlfeld, Vorsitzender des Ärztlichen Beirates im DMSG-Bundesverband

Ein weiteres Beispiel für die Beteiligung der DMSG an den weltweiten
Forschungsbestrebungen ist die Progressive MS Alliance (PMSA) der Multiple
Sclerosis International Federation (MSIF).

AMSEL-Mitglieder unterstützen die MS-Forschung

Hätten Sie es gewusst ? Als AMSEL-Mitglied sind auch Sie beteiligt an der Forschungsförderung des DMSG Bundesverbandes, denn von Ihrem jährlichen Beitrag gehen 8 Euro an den Bundesverband.

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Quelle: Pressemitteilung des DMSG Bundesverbandes, 26.10.2016

Redaktion: AMSEL e.V., 15.11.2016