Fatigue ist eine überstarke Müdigkeit, ein Zustand, der einen an jeglicher Alltagsverrichtung hindert, ganz egal, ob man sich nun darauf gefreut hat oder nicht. Der einen zum Beispiel nach dem Kochen dazu zwingt, sich hinzulegen, anstatt zu essen, solange es noch warm ist. Die "Batterien" gehen bei Menschen mit MS oft deutlich schneller zur Neige als bei Gesunden. Das sollte man nicht mit normaler Müdigkeit verwechseln, wie sie jeder kennt, wie sie auch MS-Patienten aus der Zeit vor ihrer Erkrankung kennen.
Fatigue kann dazu führen, dass einfach gar nichts mehr geht, man auf der Stelle eine Pause braucht.
Oft tritt Fatigue bei MS als körperliches Symptom auf, kann bei Hitze noch gesteigert vorkommen, wenn das Uhthoff-Phänomen zusätzlich wirkt. Mitunter betrifft Fatigue aber auch hauptsächlich unser Denken, die Kognition. Dann schwindet die Aufmerksamkeit zum Beispiel schneller. Die Konzentration lässt nach. In extremen Fällen kann das bedeuten, dass Betroffene kein Buch mehr lesen können, keinen Spielfilm anschauen, keinen Vortrag mehr anhören können.
Eine Aufmerksamkeitsstörung kann auch unabhängig von Fatigue auftreten; mitunter sind die Übergänge fließend. Manche sprechen auch von Brain Fog, also einer Art Nebel im Gehirn.
Übrigens: Dr. Lienhard Dieterle hat auch Blutproben von MS-bedingter mit solchen von Corona-bedingter Fatigue verglichen. Auffällig waren Unterschiede bei den Mitochondrien.
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Redaktion: AMSEL e.V., 11.02.2025