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AMSEL-Förderkreis Preisverleihung 2002

Zu einem kleinen Jubiläum konnte die AMSEL am 26. Juli in das Forum der Landesbank Baden-Württemberg einladen. Bereits zum 10. Mal wurde der AMSEL-Förderkreis Ursula Späth-Preis verliehen, mit dem Menschen für ihr besonderes Engagement zugunsten der MS-Kranken ausgezeichnet werden

Rund 250 Gäste folgten der Einladung von AMSEL-Schirmherrin Ursula Späth und wurden von Hausherr Heinrich Haasis, Präsident des baden-württembergischen SparkassenVerbandes und Mitglied des AMSEL-Förderkreises, herzlich begrüßt. Er freute sich sichtlich, als Begleitung der Schirmherrin Dr.h.c. Lothar Späth in den Räumlichkeiten seines Hauses willkommen zu heißen. Neben dem AMSEL-Förderkreis Ursula Späth-Preis wurden mit dem Preis für pflegende Angehörige und dem Medienpreis Menschen gewürdigt, deren Engagement seit vielen Jahren dem Wohl MS-Kranker gilt.

MS gibt dem Leben eine andere Richtung

Dass das Leben nach der Diagnose eine neue Richtung bekommt, weiß sie aus eigener Erfahrung: Bärbel Hirt, Preisträgerin des zum dritten Mal vergebenen Preises für pflegende Angehörige. Sie selber hat dies vor einem Vierteljahrhundert erlebt, als die Diagnose bei ihrem Mann gestellt wurde, schon lange bestehende Symptome einen Namen bekamen. 1977 die Diagnose, 1979 die Verrentung. "Zu den familiären Sorgen kommen die existenziellen", wie Laudator Gundolf Fleischer, MdL diese Zeit schildert. Für die Brigachtalerin ist es selbstverständlich zu und hinter ihrem Mann zu stehen. "Weil ich's versprochen habe", so ihre schlichte Begründung.

Neben der Pflege ihres Mannes, die sich im Laufe der Jahre zu einer 24-Stunden-Betreuung ausgedehnt hat, unterstützt Bärbel Hirt die Aktivitäten ihres Ehemannes in der AMSEL, packt mit an, wo immer Not am Mann ist. "Ich kenne die vielen Aktivitäten der AMSEL -Gruppe im Schwarzwald-Baar-Kreis persönlich, ... und weiß deshalb, dass alles das, was dank des Einsatzes von Egon Hirt möglich wurde, nur deshalb Wirklichkeit werden konnte, weil Sie hinter und bei ihm standen", so der Landtagsabgeordnete über die Preisträgerin, die viel lieber im Hintergrund bleibt.

Chefsache AMSEL

MS-Kranke brauchen nicht nur praktische Hilfestellung, sondern auch die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit. Und wer wäre besser für diese Aufgabe geeignet als die Medien? Vor diesem Hintergrund wurde 1999 von Dr.h.c. Lothar Späth neben dem Preis für die "stillen Stars", dem Preis für pflegende Angehörige, der Medienpreis ausgelobt.

Auf der diesjährigen Feierstunde erhielt ihn ein Mann, "der im Hintergrund wirkt, um etwas zu bewirken." Und der sich immer dann zu Wort meldet, wenn es um die MS-Kranken, um die AMSEL geht. "Die publizistische Begleitung einer Veranstaltung zugunsten des AMSEL-Förderkreises, der Parade der Nationen, mit nationalen und internationalen Militärkapellen hat er zur Sache des Chefs, seiner Sache gemacht." Mit einer vierfarbig gestalteten Sonderbeilage in der Cannstatter Zeitung wirbt Sigfried Baumann nicht nur um Besucher, sondern auch um Mitglieder für den AMSEL-Förderkreis, um Unterstützung für die AMSEL. "Eine unbezahlbare Werbung", lobte Heinricht Haasis das Engagement des Preisträgers, nicht nur mit einer Sonderbeilage zum Erfolg der Veranstaltung beizutragen, sondern diese Auflage außerdem kostenlos an die Besucher der Veranstaltung zu verteilen. Ohne den Preisträger würde den MS-Kranken ein Fürsprecher fehlen, fasste er das großartige Engagement zusammen.

Preis für pflegende Angehörige und Medienpreis bestehen jeweils aus einem Bild "Die Wahrsagerin" des Hafnerhäslacher Malers Lude Döring und einem Geldpreis in Höhe von 1.500 €.

Lautstarkes Engagement für die AMSEL

Der AMSEL-Förderkreis Ursula Späth-Preis ging in diesem Jahr zum ersten Mal nicht an eine Persönlichkeit, sondern mit ihm wurde eine Gruppe ausgezeichnet: das Heeresmusikkorps 9. Sie stehen seit 18 Jahren bei der Parade der Nationen an der Seite der AMSEL und haben diese Veranstaltung zugunsten der AMSEL zu einem Ereignis gemacht, das nicht nur den Besuchern beste Unterhaltung bietet, sondern großartige Hilfe für die MS-Kranken. Laudatorin Ursula Späth erklärt den Erfolg: "Für das HMK 9 ist ihr Auftritt für die AMSEL immer etwas Besonderes gewesen." Durch ihre Einsatzfreude, Kreativität und Professionalität und ihr musikalisches Können haben die Musiker des Heeresmusikkorps 9 die Parade der Nationen in Stuttgart zu einer europaweit einmaligen Aktion zugunsten der MS-Kranken gemacht, so die Schirmherrin der AMSEL und Initiatorin des AMSEL-Förderkreises. Sie bedauerte die Entscheidung der Bundeswehr, das Musikkorps aufzulösen und dankte ihnen dafür, dass sie "den Boden dafür bereitet haben, dass die Parade der Nationen für die MS-Kranken weitergehen wird."

Den von der DaimlerChrysler AG gestifteten Geldpreis in Höhe von 5.000 € übergab dessen Generalbevollmächtigter Matthias Kleinert, an den Vertreter des Preisträgers, Hauptfeldwebel Bernd Vorholt. Vorholt bedankte sich im Namen aller Musiker des Korps für die Auszeichnung und bestimmte das Preisgeld für das Internetprojekt der AMSEL "Ein Netz gegen die Isolation."

Bewegung und Preisträger

Was haben die "Skizzen aus dem Ballettsaal" des Künstlers Prof. Lude Döring mit den Preisträgern des AMSEL-Förderkreis Preises gemeinsam? Die Antwort darauf gab Marcia Haydée, Direktorin des Stuttgarter Balletts von 1976-1996. Sie stellte die Broschüre "AMSEL-Förderkreis Ursula Späth-Preis - Die Preisträger 1993-2002" vor, die anlässlich des Jubiläums herausgegeben wurde. "Bei beiden ist Bewegung zentrales Thema, beim Tanz und beim Engagement der Preisträger," erklärte sie die Verbindung. "Bewegung ist nicht nur ein körperlicher Akt, sondern auch ein geistiger. Die Preisträger bewegen etwas. Alle anderen sollen zum Nachdenken angeregt werden: Bewegen wir etwas?" Die ehemalige Primaballerina des Stuttgarter Balletts übergab die ersten Broschüren dem Künstler und den anwesenden bisherigen Preisträgern.

hr

Redaktion: AMSEL e.V., 06.08.2002