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AMSEL-Broschüre Multiple Sklerose und Sport

MS könnte auch für Mehr Sport stehen. Dabei geht es nicht um olympische Ziele, sondern um körperliche Fitness und darum Symptome zu lindern. Wie und warum: Das zeigt die neue AMSEL-Broschüre.

Dass sich Menschen mit der Diagnose keineswegs schonen sollten, ist längst bekannt. Doch was tun, wenn Spastik, Ataxie, Fatigue, Immobilität und andere Symptome einen mehr am Sport hindern ?

Die gute Nachricht: Gerade diese Symptome lassen sich durch regelmäßigen Sport lindern. So paradox das klingt: Wer unter abnormer Müdigkeit leidet, profitiert ganz besonders von Bewegung. Natürlich alles zu seiner Zeit und im richtigen Maß. Ebenso lassen sich andere Symptome einschränken und der gesamte Krankheitsverlauf mit Sport verbessern.

Und Sport bietet eine Menge mehr, für Kranke wie für Gesunde: Sport steigert unser Selbstbewusstsein, er bringt uns an die frische Luft und mit andern Leuten zusammen. Er baut Stress ab und formt die Figur. Er schüttet Glückshormone aus und macht, dass wir uns wohl fühlen.

Das ist es doch alles wert, ein paar Sportarten auszuprobieren bis man "seine" Sportart gefunden hat, oder ? Sich runterzutrauen von der Couch, um aktiv zu werden. Schwer mag das vor allem Menschen fallen, die im Rollstuhl sitzen. Doch es gibt eine Menge Sportarten, die vom Rolli aus funktionieren. Als Fußgänger kennt man sie bloß nicht. Wie wäre es zum Beispiel mit Rollstuhlfechten ? Oder - kein Witz - mit Klettern ?

Allgemein sehr günstig bei Multipler Sklerose sind Nordic Walking - wegen der Balance - und Aquasport. Hier bietet das Wasser den nötigen Auftrieb und kühlt zugleich. Die letzten elf Seiten der Broschüre fassen 29 Sportarten zusammen und beschreiben, warum sie gerade für Menschen mit Multipler Sklerose geeignet sind.

Ob Gehfähigkeit, Muskelkraft oder Psyche: Die vorbeugende und therapeutische Wirksamkeit von regelmäßiger körperlicher Bewegung ist wissenschaftlich belegt. Befürchtungen, Sport könne MS-Schübe auslösen, sind unbegründet. Das beleuchtet die AMSEL-Broschüre "MS und Sport" anhand von renommierten Studien und informiert, wie MS-Erkrankte von den Vorteilen eines regelmäßigen Trainings profitieren können.

Die 28-seitige attraktiv illustrierte Broschüre, die von AMSEL und DMSG-Bundesverband erstellt wurde, bietet eine praktische Entscheidungshilfe, um eine auf die individuellen Fähigkeiten und Vorlieben abgestimmte Auswahl zu treffen.

Für die wissenschaftliche Begleitung der Broschüre bedankt sich die AMSEL bei Dr. Alexander Tallner, promovierter Sportwissenschaftler und Akademischer Rat am Institut für Sportwissenschaften und Sport in Erlangen, der im Rahmen seines Forschungsschwerpunktes "Multiple Sklerose und Sport" die Studie zum internetbetreuten Training initiiert hat.

Ein ebenso großer Dank geht an Prof. Dr. med. Mathias Mäurer, Chefarzt der Klinik für Neurologie am Caritas-Krankenhaus Bad Mergentheim und Mitglied im Ärztlichen Beirat der AMSEL. Seine Kenntnisse aus zahlreichen Studien zur Auswirkung von Sport auf den Krankheitsverlauf der MS flossen entscheidend in diese Broschüre ein.

Redaktion: AMSEL e.V., 23.07.2014