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Alle Fragen zu Immuntherapien bei MS

Mit welchem Wirkstoff starten, auf welchen Wirkstoff wechseln? Die Liste der Möglichkeiten bei Multipler Sklerose ist inzwischen recht lang. Darum antwortet PD Dr. Oliver Neuhaus kommenden Dienstagabend auf Fragen im Expertenchat.

In erster Linie wirken Immuntherapien bei MS prophylaktisch. Das heißt, sie sollen verhindern, dass die MS künftig voranschreitet, dass mehr Nervengewebe zerstört wird und die Erkrankten dadurch mehr oder stärkere Symptome haben. Bis auf Ausnahmen gehen vorhandene Symptome nicht durch sie zurück. Immuntherapien sind quasi eine Investition in die Zukunft. Mittlerweile gibt es eine Menge unterschiedlicher Wirkstoffe, und es werden künftig auch noch mehr.

Die richtige Therapie finden

Der erste Spagat besteht darin, rechtzeitig mit einer Therapie anzufangen. Also möglichst bevor Symptome auftreten. Nach der Diagnose fällt das vielen jedoch schwer, vor allem, wenn sie (noch) keine Einschränkungen haben oder diese sehr gering sind. Oft haben frisch Diagnostizierte auch schon mindestens einen Schub mit Symptomen hinter sich, doch die Symptome sind nach ein paar Tagen oder Wochen wieder verschwunden. Ein Schaden bleibt jedoch verborgen im ZNS, für den Patienten nicht spürbar, aber zum Beispiel mittels MRT zu zeigen. Doch wer nimmt schon gern Medikamente, wenn es einem gut geht.

Doppelter Spagat

Der zweite Spagat ist dann die Frage, was einem wichtiger ist: mögliche Nebenwirkungen oder eine möglichst große Wirkung. Es gibt nämlich viele unterschiedlich stark wirksame Medikamente gegen Multiple Sklerose. Tendenziell bringen weniger effiziente Wirkstoffe auch weniger Nebenwirkungen mit sich. Da es noch nicht möglich ist, dem individuellen Patienten/ der individuellen Patientin den individuellen Verlauf vorauszusagen, weiß man zum aktuellen Zeitpunkt auch nicht, ob eine höhere Wirksamkeit nötig ist oder ob ein schwächer wirksames Medikament eventuell ausreichen könnte.

MS-Patienten besprechen die Therapie freilich mit ihrem eigenen Neurologen. Für die Zeit zwischen den Neurologenbesuchen oder bei allgemeinen Fragen zur Therapie hilft zusätzlich der Multiple Sklerose-Chat der AMSEL. Kommenden Dienstag antwortet mit PD Dr. Oliver Neuhaus. Er ist Chefarzt der Neurologie im Kreiskrankenhaus Sigmaringen und Mitglied im Ärztlichen Beirat der AMSEL.

Expertenchat immer am 3. Dienstag im Monat und komplett anonym

Für den AMSEL-Expertenchat braucht es weder Kamera noch Mikrofon oder Lautsprecher, denn der Expertenchat funktioniert sehr niederschwellig und rein schriftlich. Auch eine E-Mail-Adresse o. ä. ist nicht nötig.

Über www.amsel.de/expertenchat-live gelangen Sie am Chatabend in den Chat. Einfach einen erfundenen Namen (ein Nickname) eingeben und die eigene(n) Frage(n) an den Experten/ die Expertin stellen. Das geht sowohl vom Computer aus wie vom Tablet oder Mobiltelefon.

Redaktion: AMSEL e.V., 15.02.2023