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20 Jahre Schirmherrschaft Ursula SpäthWürdigung eines phantastischen Engagements

Die AMSEL hat Ursula Späth viel zu verdanken. Sie übernahm die Schirmherrschaft über den Verband zu einem Zeitpunkt, als es mehr als fraglich war, ob die AMSEL aufgrund ihrer finanziellen Lage würde weiter bestehen können. Mit Ursula Späth kam die Wende. Und seit nunmehr 20 Jahren steht sie an der Seite der MS-Kranken und ihrer Angehörigen.

Am 20. September 1982 hat sie offiziell die Schirmherrschaft über die AMSEL übernommen - am 20. September 2002 steht sie deshalb im Mittelpunkt. Sie freut sich über ihr "Jubiläum", hat die AMSEL es doch - ganz in ihrem Sinne - zum Anlasse genommen, ein dreitägiges Symposium für MS-Kranke zu organisieren.

Ganz verzichtet wurde auf eine Feier ihr zu Ehren dennoch nicht. Rund 260 Gäste aus den Reihen der AMSEL, der DMSG und ihrer Landesverbände, aus Verbänden, Organisationen, Politik und der Wirtschaft waren nach Stuttgart in das Hotel Intercontinental gekommen, um die Leistung einer Frau zu würdigen, die Außergewöhnliches geschafft hat.

Anerkennung einer Lebensleistung
"Ein Segen für die AMSEL, aber auch für die DMSG insgesamt", beschrieb der Vorsitzende der DMSG-Bundesverband, Gottfried Milde, das Wirken Ursula Späths. Für ihren großartigen Einsatz überreichte er ihr im Namen der DMSG den "Gekordelten Knoten". Diese besondere Auszeichnung aus Hannover, die einmal jährlich verliehen wird, zeigt "Ihre Einbindung, aber auch Ihr dauerhaftes Festgehaltenwerden in dem ‚Bündnis für Heilung', die weltweite Verantwortung für Menschen mit MS", so der Staatsministser a.D.

Erfolgreiche Unternehmensaniererin
Das "in Dauer, Intensität und materiellem wie immateriellem Erfolg so phantastische Engagement" der Jubilarin würdigte in seiner Festrede Landtagspräsi-dent Peter Straub. Der "Powerfrau" sei es 1982 mit Zähigkeit, Fleiss und Beharrlichkeit gelungen, innerhalb von nur drei Monaten das finanzielle Aus der AMSEL abzuwenden. Sie sei somit der erste erfolgreiche Unternehmenssanierer in der Familie Späth. Ursula Späth verkörpere "die Lebeneinstellung, die als Symbol nicht den Ellenbogen, sondern die ausgestreckte, helfende Hand hat." Und mit dieser Einstellung hat sie Beeindruckendes geleistet. Als bisher letzte wichtige Etappe in der Geschichte der AMSEL, die eng mit dem Namen der ehemaligen First Lady Baden-Württembergs verknüpft sind, nannte Straub das Internetprojekt der AMSEL. "Sie erkoren es zum persönlichen Anliegen, die Lebenssituation für die MS-Kranken und deren Angehörige nachhaltig zu verbessern", fasste der Landtagspräsident das Engagement Ursula Späths zusam-men.

AMSEL als Teil der weltweiten MS-Bewegung
Die Verbundenheit der einzelnen MS-Gesellschaften und das Eingebundensein in die weltweite MS-Familie wurde durch die Anwesenheit von Christine Purdy, Generalsekretärin der Internationalen MS-Gesellschaft (MSIF), deutlich. Sie betonte das gemeinsame Bestreben aller MS-Gesellschaften, und schloss: "Wir sind besonders dankbar dafür, dass Sie, Frau Späth, ein Teil von uns sind." Und ihr Pendant auf europäischer Ebene, Peter Kauffeldt, Präsident der Euro-päischen Multiple Sklerose Plattform (EMSP), sagte: "Die Leistungen von Frau Späth sollten als ein leuchtendes Beispiel für viele nationale MS-Verbände dienen. Energisch, in einer ruhigen Art und Weise, ergebnisorientiert, charisma-tisch, zielgerichtet und doch mit großer Diplomatie sind die guten Ergebnisse zu Gunsten deutscher Familien erreicht worden, die von Multiple Sklerose betroffen sind."

Ein "wirkliches Vorbild" und eine "kraftvolle Idealistin" nannte Minister im Staatsministerium Dr. Christoph Palmer die "dienstälteste" und erfolgreichste Schirmherrin innerhalb der DMSG in seinem Grußwort, und Stuttgarts Sozialbürgermeisterin Gabriele Müller-Trimbusch beschrieb ihr Wirken: "Sie entfachten ein Feuer, nicht nur einmaliges kurzes Strohfeuer, sondern Sie legten und legen konsequent, kontinuierlich Brennmaterial das ganze Jahr über nach."

Ein Geschenk für die MS-Kranken
Ein besonderes Jubiläumsgeschenk überreichte Matthias Kleinert. Ein Geschenk, über das sich Ursula Späth riesig freuen konnte, kommt es doch den MS-Kranken zugute. Denn der Generalbevollmächtigte der DaimlerChrysler AG überbrachte einen Spendenscheck für ein ganz besonderes Projekt, für "Ein Netz gegen die Isolation". Dahinter verbergen sich der Internetauftritt der AMSEL mit seinen aktuellen Informationen und umfangreichen Serviceange-boten, die Seiten der 14 AMSEL-Kontaktgruppen, die bisher ebenfalls online gegangen sind, portable Internetplätze, um MS-Betroffene an das neue Medium heranzuführen, alles Maßnahmen gegen die soziale Isolation vieler MS-Kranker im Alltag. Über das Internet können sie sich informieren, und mit anderen in Kontakt kommen, ohne das Haus verlassen zu müssen. Hier finden sie Ant-worten auf viele Fragen und den Austausch mit Menschen, die das gleiche Schicksal teilen.

Das Jubiläumsgeschenk der AMSEL an ihre Schirmherrin folgte am Nachmittag, denn da begann im Hotel Intercontinental das Patientensymposium.

hr

Redaktion: AMSEL e.V., 11.12.2002