Gerade jetzt bei den warmen Temperaturen macht Uhthoff sich bemerkbar. Denn bei Menschen mit MS, die unter Wärmeintoleranz leiden, kann es durch die Erhöhung der Körpertemperatur zur Verschlechterung neurologischer Funktionen und der allgemeinen Leistungsfähigkeit kommen. Man spricht vom Uhthoff-Phänomen. Bei Daniela Adomeit äußert sich das zum Beispiel durch Schwindel, Sehstörungen, Fatigue, nachlassender Motorik, kognitiven Problemen oder Nervenschmerzen. „Der Kopf fühlt sich an wie in Zuckerwatte gepackt“, beschreibt die Leiterin der AMSEL-Kontaktgruppe Karlsbad-Ettlingen und Facebook-Moderatorin der Gruppe "Leben mit MS" das lähmende Gefühl.
Was hilft bei Uhthoff
Kühlung heißt das oberste Gebot. In der Wohnung sollten an einem heißen Sommertag rechtzeitig die Rolläden vor zu starker Sonneneinstrahlung schützen. Draußen schützen der Aufenthalt im Schatten oder Mützen, Hüte und Sonnenschirme, „die Markise für unterwegs“, wie Daniela Adomeit die helfenden Accessoires nennt. Auch kühlende Fußbäder, Duschen und kühle Getränke können helfen, wie auch spezielle Kühlbekleidung. Ob T-Shirt, Kühlweste, Kühlhose, Stirn-, Nacken- und Handgelenksband – Kühlkleidung gibt es in verschiedenen Ausführungen.
Uhthoff vs. Schub
Wie erkennt man, dass es sich bei der Verschlechterung der Symptome nicht um einen Schub handelt? Das Uhthoff-Phänomen verschwindet, wenn der Körper abgekühlt wird. Bei einem Schub treten meist neue Symptome auf und/oder dauern mindestens 48 Stunden an. Daniela hat einen einfachen Trick, das eine vom anderen zu unterscheiden: sie nimmt eine kühle Dusche. Wenn die Symptome dann etwas nachlassen, weiß sie, dass es Uhthoff ist.
Redaktion: AMSEL e.V., 11.08.2020