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Neuer Behindertenreferent

17.07.06 - Bernd Zawatzky ist neuer Behindertenreferent des Fahrlehrerverbands Baden-Württemberg e.V.

Der Fahrlehrerverband Baden-Württemberg e.V. wählte Bernd Zawatzky zum neuen Behindertenreferenten. Gas geben und Bremsen mit der Hand, Lenken mit dem Joystick oder Fahren direkt vom Rollstuhl aus – bei der behindertengerechten Umrüstung von Fahrzeugen sind der Technik heutzutage (fast) keine Grenzen mehr gesetzt. Und mobil zu sein ist für Menschen mit Behinderung längst keine Zukunftsmusik mehr, sondern machbare Realität. Doch was nützt das schönste Auto, wenn man dafür keinen Führerschein hat?

Vor 40 Jahren führte die Fahrschule Zawatzky aus Neckargemünd bei Heidelberg eine Ausbildung ein, die behinderten Menschen das selbständige Fahren von Autos ermöglicht. Viele haben dadurch einen Teil ihrer eingeschränkten Mobilität wiedererlangt.

Ein Auto zu besitzen und mobil zu sein, gilt vielen in unserer heutigen Gesellschaft als ein bedeutendes Stück Lebensqualität. Doch Menschen mit Behinderung fehlen dafür oft die nötigen Voraussetzungen. „Für mich ist es jedes Mal eine neue Herausforderung, diesen Menschen in unserer Fahrschule ein Stück Lebensqualität zurück zu geben“, erklärt Bernd Zawatzky, Geschäftsführer Fahrschule Zawatzky.

Nach 15 Jahren als Fahrlehrer auf diesem Gebiet hat er sich bei der Ausbildung und Beratung zur Fahreignung und Kfz-Versorgung in der Fachwelt bereits einen Namen gemacht. In dieser Zeit saßen schon mehr als 1.000 Fahrschüler neben
ihm hinter dem Lenkrad.

Das zahlte sich jetzt aus: Als neuer Behindertenreferent des Fahrlehrerverbands Baden-Württemberg e.V. hilft Bernd Zawatzky – nun schon seit über einem halben Jahr - Menschen mit Behinderung, die Anfragen an den Verband richten, mit Rat und Tat weiter. Ebenso ist er für den Verband Ansprechpartner bei Fragen zur Fahrausbildung von Behinderten. Im Januar und April 2006 wurden unter seiner Leitung zwei zweitägige Fortbildungsveranstaltungen für Fahrlehrer zum Thema „§ 33 - Fahren mit Handicap“ durchgeführt.

Bundesweiter Erfahrungsaustausch

Im Jahre 2002 konnte Bernd Zawatzky seine reichhaltigen Erfahrungen in Sachen Fahrausbildung für Behinderte auch bundesweit einbringen. So nahm ihn beispielsweise der Arbeitskreis Handicap als Vertreter des Fahrlehrerverbands Baden-Württemberg e.V. auf. Der Arbeitskreis befasst sich auf Bundesebene mit allen Fragen zur Behindertenausbildung und ist direkt der Bundesvereinigung der Fahrlehrerverbände e.V. unterstellt.

Im selben Jahr bekam Bernd Zawatzky auch den Zuschlag in einer deutschlandweiten Ausschreibung der Bundesanstalt
für Straßenwesen (BAST). Bei diesem Forschungsprojekt wurden erstmals Erwartungen und Erfahrungen von behinderten Menschen sowie Grundlagen für eine behindertengerechte Fahrschule erforscht und diskutiert. Damit wurde ein wichtiger Schritt zur Integration und Gleichstellung behinderter Menschen im alltäglichen Leben
möglich.

„Menschen mit Behinderung kommen oft zu uns und fragen, ob sie mit ihrer Behinderung überhaupt noch Auto fahren können“, berichtet Bernd Zawatzky. Pro Jahr betreut er rund 100 Fahrschüler, wofür ihm vier eigens umgerüstete Autos zur Verfügung stehen. Doch bevor es zur ersten Fahrstunde geht, werden mit einem speziell entwickelten Messmobil bei den angehenden Fahrschülern beispielsweise die Lenkungs- und Bremsfähigkeiten festgestellt.

Redaktion: AMSEL e.V., 01.09.2006