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Hilfe, ich muss mal !

Moderne WC-Apps lösen die klassische Broschüre "Der Locus" ab. Nützliche Tools gerade auch für Multiple Sklerose Betroffene, doch nicht immer kostenfrei.

Stellen Sie sich vor, Sie sind unterwegs und plötzlich verspüren Sie ein mehr oder weniger dringliches Bedürfnis. Zumeist kein großes Problem, denn ein stilles Örtchen findet sich fast immer in der Nähe, im Kaufhaus, in öffentlichen Einrichtungen oder zur Not auch im nächsten Lokal. Bei Rollstuhlfahrern ist dies häufig aber nicht so einfach und kann zum sehr dringlichen Problem werden. Denn normale Toiletten können sie zumeist nicht benutzen. Und spezielle Behinderten- und Rollstuhltoiletten muss man oft erst langwierig suchen.

Mehr Sicherheit unterwegs

Zudem braucht man für diese Toiletten oft einen speziellen WC-Schlüssel, den man in Deutschland beim CBF in Darmstadt gegen Vorlage einer Kopie des Schwerbehindertenausweises erwerben kann. Um geeignete Toiletten schnell zu finden gibt es dazu die passende Broschüre "Der Locus", in der ca. 9.000 Toilettenstandorte in Deutschland und zum Teil auch im Ausland verzeichnet sind. Der Schlüssel kostet 18,00 €, die Broschüre 7,00 €. Bestellung per Tel. 06151 812281 oder im Internet unter www.cbf-da.de

Praktisch bei der WC-Suche sind auch einige Online-Apps fürs Handy. Von HandycapX wurde für speziell für Rolli-Fahrer ein App fürs I-Phones entwickelt, in dem derzeit mehr als 12.000 barrierefreie Toiletten verzeichnet sind. Neben öffentlichen WCs sind auch Behindertentoiletten in Hotels und Restaurants verzeichnet. Eine Karte zeigt den Weg zum nächstgelegenen Örtchen. Zusätzlich Informationen, wie erforderlicher Euroschlüssel, Notrufknopf oder automatische Türen sind ebenfalls vorhanden. Anwender können über einen Button weitere Toiletten melden, die dann in die Bibliothek aufgenommen werden. Das App kostet 3,99 € und ist im I-Tunes-Store erhältlich.

Klo-Apps fürs Android

Auch für Nutzer von Smartphones mit Android gibt es verschiedene WC-Apps, die zumeist kostenlos angeboten werden. Diese Apps wie z.B. Go-Toilette, Toilettenfinder oder Pocket-WC wurden allerdings nicht speziell für Behinderte entwickelt. Einige dieser WC-Apps funktionieren weltweit. Auf Reisen für viele sicherlich ein erleichterndes Gefühl, morgens schon zu wissen, wo sie tagsüber bei Bedarf ein geeignetes Örtchen finden.

Autor: Jürgen Heller

Redaktion: AMSEL e.V., 03.02.2012