Hallo Zusammen,
ich bin das erste Mal hier in diesem Forum und möchte mich und meine Geschichte kurz vorstellen.
Ich heiße Torsten, werde im September 29 Jahre alt und arbeite seit zweieinhalb Jahren als freiberuflicher Mediengestalter. Ich komme übrigens aus dem Raum Reutlingen.
Angefangen hat alles im Februar dieses Jahr mir einer zeitweise auftretenden Sehstörung auf dem rechten Auge. Die Probleme traten sehr unregelmäßig auf und dauerten meist so zwischen 10 Minuten und einer halben Stunde an! Teilweise einmal am Tag, manchmal mehrmals am Tag. Teilweise hatte ich aber auch mehrere Tage am Stück keinerlei Probleme. Am ehesten machte sich die Sache bei körperlicher Anstrengung oder nach dem Duschen bemerkbar!
Da meine Mutter seit 4 Jahren an MS leidet und bei ihr die ganze Sache auch mit einer Sehnerventzündung begann, habe ich mich bei einer Augenärztin untersuchen lassen. Allerdings ohne Befund. Der Sehnerv schien in Ordnung zu sein. Sicherheitshalber schickte mich die Augenärztin zur MRT.
Der Befund der MRT war dann ziemlich erschreckend. Ich hatte einen ziemlich großen (3cm) und zwei kleinere aktive Entzündungsherde im Kopf! Allerdings war im Bereich des Sehnervs keine Verletzung oder Entzündung zu sehen. Der Radiologe meinte ich solle das möglichst schnell neurologisch weiter Untersuchen lassen, da die Herde aktiv seien. Sein Verdacht: Enzyphalitis Disseminata!
Darauf hin habe ich umgehend einen Termin in der Neurologie in Tübingen gemacht und wurde eine Woche später schon stationär zur Nervenwasserentnahme aufgenommen. Des weiteren wurden dort etliche weitere Untersuchungen (VEP, SEP, EEG, Ultraschall vom Herz etc…) gemacht. Alles ohne Befund! Einzig das VEP zeigte einen leichten Unterschied zwischen dem linken und dem rechten Auge! Allerdings waren beide trotzdem im Normbereich! Es folgte noch eine intensive Untersuchung in der Augenklinik mit dem Befund: Untypische Neuritis Nervi Optici!!
Nach drei Tagen wurde ich mit folgenden Worten des Oberarztes entlassen: „Ihre MRT-Aufnahmen sehen meiner Meinung nach für eine MS sehr untypisch aus. Allerdings kann ich diese jedoch trotzdem nicht ausschließen. Differentialdiagnostisch kann ich allerdings einen Tumor ebenso wenig ausschließen. Ich empfehle ihnen, vier bis sechs Wochen zu warten und dann eine erneute MRT zu machen. Dann sehen wir weiter…“ Eine Therapie oder Behandlung mit Cortison o.ä. sei nicht notwendig!
Bei der Nervenwasseruntersuchung fanden sich übrigens positive oligoklonale Banden und eine erhöhte Zellzahl von 11/3 Zellen.
Die folgenden sechs Wochen waren für mich natürlich der Horror! Die Ungewissheit und natürlich die Angst vor einem Tumor ließen mich jeden Tag fast von morgens bis Abends an nichts anderes denken. Ich war mit den Nerven ziemlich am Ende!!
Anfang Mai hatte ich dann endlich wieder einen Termin zur MRT! Der Befund war allerdings dann doch sehr erfreulich! Die Entzündungsherde waren allesamt nicht mehr aktiv (keine Kontrastmittelanreicherung mehr) und die Schrankenstörung war auch vollständig zurückgegangen! Der Tumor konnte somit 100%ig ausgeschlossen werden!
Mit diesem Befund war ich dann wieder in der Tübinger Neurologie! Der Oberarzt schloss den Tumor ebenfalls zu 100% aus! Allerdings geht sein Befund wohl eindeutig in Richtung MS! Er meinte es könne durchaus auch eine einmalige Geschichte gewesen sein, aber eine MS sei wohl doch sehr wahrscheinlich! Seiner Meinung nach solle ich mich nicht beunruhigen und erstmal abwarten bzw. in einem Jahr wieder eine MRT machen lassen. Eine Therapie bzw. Behandlung mit Interferon sei nicht notwendig da ja keine neurologischen Störungen vorhanden seien.
Über die ganze Zeit hinweg hatte ich auch keinerlei Symptome wie Ameisenlaufen, Kribbeln, Taubheitsgefühle, Lähmungen, Schwindel, etc… Nichts, gar nichts, außer den immer noch anhaltenden Sehstörungen auf dem rechten Auge! Diese treten nach wie vor immer wieder auf. Vor allem bei hohen Temperaturen (Sonne), nach dem duschen oder bei körperlicher Bewegung! Anstrengung muss gar nicht sein, es reicht wenn ich 100 Meter zügig laufe! In Ruhephasen (auf der Couch oder im Bett) gehen die Störungen fast vollständig zurück. Diese Probleme konnte mir der Oberarzt allerdings auch nicht erklären. Er meinte nur, dass die Entzündungsherde im Gehirn wohl nicht dafür verantwortlich gewesen seien, und Bereich des Sehnervs auch keine Schädigungen zu sehen sind!
So, und jetzt stehe ich da und bin mir nicht so ganz sicher was ich jetzt machen soll! Wie sind denn eure Meinungen dazu?? Soll ich von einer MS ausgehen und mit Interferon anfangen?? Man sagt ja eigentlich, „Je früher, umso besser!“ Oder soll ich erstmal abwarten was sich weiterhin tut??
Hat vielleicht jemand ähnliche Erfahrungen mit einer Sehnerventzündung gemacht?? Gehen die Störungen vielleicht irgendwann wieder komplett weg oder muss ich mich damit abfinden??
Würde mich über alle Antworten und Kontakte sehr freuen!!