Trotz eindeutiger Untersuchungsergebnisse wird mir vom Neurologen lediglich der Verdacht auf MS bestätigt, wodurch mir unnötigerweise der Zugang zum Arbeitsmarkt verwehrt wird:
Als bislang Selbständiger kann ich seit Anfang diesen Jahres meiner bisherigen Beschäftigung nicht mehr nachgehen. Meine rechte Fußhebermuskulatur ist komplett gelähmt, meine Ausdauer beim Gehen ist alles andere als rekordverdächtig (Stock und Perenaeusschiene sind immer am Mann). Nach einem weiteren Schub im April war das gesamte Bein extrem kraftlos und der Fuß gelähmt. Hinzu kam eine Sehstörung auf einem Auge. Nun zu den Untersuchungen: Im MRT zeigte sich in der unteren Brustwirbelsäule ein mehrere Zentimeter großer aktiver Herd. Die folgende Lumbalpunktion wies MS-typische oligoklonale Banden auf. Die motorisch evozierten Potenziale des rechten Beines zeigten eine pathologische Verlängerung, ebenso die VEP´s des Auges. Eine sehr umfangreiche Blutuntersuchung schloß eine erregerbedingte Infektion aus. Trotz dieser, meiner Meinung nach – auf den international anerkannten Poser Kriterien basierend – eindeutigen Sachlage, meint mein Neurologe, aufgrund fehlender Läsionen im Gehirn, die Diagnose nicht sicher stellen zu können. Genau diese sichere Diagnose benötige ich aber, um eine Umschulung und einen Schwerbehindertenausweis zu erhalten. Bekanntermaßen kann es Jahre dauern, bis ein erneuter Schub auftritt. Ob dieser sich dann, wie von meinem Neurologen gewünscht, im Gehirn, oder wiederum im Rückenmark zeigt, steht in den Sternen. In der bis dahin verbleibenden Zeit erhalte ich aufgrund eines selbstherrlichen Neurologen (wie kann er sich über die Poser Kriterien einfach hinwegsetzen?) weder eine Umschulung noch einen Schwerbehindertenausweis, so meine Befürchtung. Um wieder aktiv am Arbeitsleben und sonstigen Leben teilnehmen zu können, hoffe ich auf Hilfe aus diesem Forum und bedanke mich schon jetzt herzlich für alle hilfreichen Antworten.

Hallo Georg,
um Dir wirklich weiterhelfen zu können, bin ich zu weit weg von Berlin. Allerdings gibt es eine, die aus Berlin ist, vielleicht kann sie Dir weiterhelfen. Nur leider macht sie sich in letzter Zeit sehr rar. Ansonsten gibt es in Berlin auch ein AMSEL-Zentrum, die Dir sicher weiterhelfen können. Soweit ich weiß auch mit Untersuchungen. Bisher habe ich nur gute Erfahrungen mit AMSEL gemacht. Oder Du gehst mal ins DMSG-Forum http://www.dmsg.de/index.php da sind eher bundesweit Leute unterwegs (glaube ich jedenfalls).
Ich schliesse mich Deiner Meinung an. Soweit mir als Laie bekannt ist, könnte auch Dein Problem mit Deinem Bein zu dem Herd im BWS passen. Das mit den Herden Schädel ist ein ziemlicher Blödsinn. Ich wünsche Dir viel Erfolg und alles Gute Andrea

In der Charite gibt es eine neurologische Polyklinik (Charite Campus Mitte, Schumannstraße 20/21, http://www.charite.de/neurologie/ ), die haben auch eine MS-Sprechstunde. Ich war bei einer Frau Dr. Wegener, und die schien ganz kompetent und war auch sehr freundlich.
Seit Januar diesen Jahres läuft das mit den Überweisungen anders für Kassenpatienten (oder bist du Privatversichert, dann hast du Glück gehabt), ich glaube man braucht für eine Überweisung an einen Neurologen in der Charite eine Überweisung von einem Facharzt, aber wenn dir das dein Neurologe nicht gibt, geht doch einfach zu einem Augenarzt. Brauchst du noch mehr Infos? Dann schreib ne email.

Deine Befunde sprechen für die Devic-Form der Multiplen Sklerose, bei der ausschließlich Rückenmark und der Sehnerv befallen werden. Für Prognose und Therapie macht das keinen Unterschied.