Hallo zusammen,

ich hoffe, ihr könnt mir mit euren Erfahrungen und eurem Wissen ein wenig weiterhelfen.

Ich war für eine Woche im Krankenhaus, Verdacht auf Schlaganfall.
Mir wurde die linke Körperhälfte komplett taub.
Dann Herzrasen und Erbrechen (schiebe ich im Nachhinein mal auf die Panik).
Schon in der Notaufnahme wurde nach einem Schädel CT Nervenwasser gezogen.
Die behandelte Ärztin kam mit den Worten zurück:
“Entgegen meiner Vermutung haben sie zu viele weiße Blutkörperchen im Nervenwasser
aber zu wenige für eine Hirnhautentzündung. Dies deutet stark auf eine Autoimmunerkrankung hin.”
AHA - erster Hammer.
Dann stationäre Aufnahme.
Schädel MRT - zwei bereits vernarbte kleine Läsionen, die Radiologen stritten sich darum,
ob diese MS - typisch sind oder nicht.
Hier viel dann auch das erste mal “Verdacht auf MS”.
Alle weiteren Untersuchungen, Nervenleitgeschwindigkeit, MRT der Wirbelsäule etc. waren ohne Befund.
Ich wurde dann mit der Diagnose CIS, keiner Behandlung und keiner Aufklärung in die Freiheit entlassen.

In 6 Monaten geht es dann zum Kontroll MRT.

Seit ich wieder zuhause bin, häufen sich die “Symptome”, wobei ich mir nicht sicher bin, ob dies auch von der Psyche verstärkt werden kann.

Nun zu meinen Fragen:

  • Sind MS - Symptome wie zum Beispiel Taubheit immer langeunabhängig?

  • Muss das Symptom wirkllich 24 Std. durchgehend bestehen oder kann sich dies auch
    zwischenzeitlich bessern?

  • Ist es typisch, dass Arme, Beine und Gesicht kribbeln bzw. stechen? (konnte hierzu im WWW
    nichts aussagekräftiges finden)

  • Ist die Psyche so stark, sich dies alles einzubilden?

  • Es wurde ja kein aktiver Entzündungsherd gefunden, weder in Hirn noch in der Wirbelsäule
    Woher kommen aber dann die Werte im Nervenwasser?

  • Mache ich mich unbegründet verrückt sehe nun ein Problem, wo vielleicht gar keines ist?

Ich danke euch im Voraus für eure Geduld und eure Zeit.
Die Angst frisst mich momentan zuweilen regelrecht auf.
An einem Tag bin ich mir sicher, schwer erkrankt zu sein.
Am nächsten tue ich es ab.

Viele Grüße
Katrin, ,35 Jahre

In dem Fall haben sie nichts gefunden
und wollen einmal 1/2 Jahr abwarten,
bis sich eventuell irgend eine “Nevenkrankheir”
zeigt.

Bei MS müssten oligoklonale Banden und
Fett vom abgebauten Myelin im Nerven-
wasser zu finden sein.

Weisse Blutkörperchen deuten auf eineInfekt.

Ich würde eine 2. Meinung zu den Unter-
suchungsergebnissen einholen.

Danke für deine Antwort.
Ein Infekt (Viren / Bakterien) wurde wohl durch die Untersuchung des Nervenwassers ausgeschlossen.
Das Ergebnis, ob Banden vorhanden sind, steht noch aus.

im Prinzip brauchst du ein MRT mit
Kontrastmittel.

Nein, du hast kein psychisches Problem.

CIS ist die erste Diagnose, wenn man nicht sicher ist, ob es eine MS ist. Allerdings haben sich die Leitlinien für MS geändert und man diagnostiziert heute eine MS schneller, wo man früher von CIS sprach. Das war bei mir auch so.
Oligoklonale Banden im Liquor - Nervenflüssigkeit - sollen die MS bestätigen. Ich hatte anfangs keine dieser Banden im Liquor, aber eine akute Entzündung im Halsmark bzw. im Rückenmark in der Höhe des Halswirbelsäule im Hinterstrang. Da bei mir nicht alle Parameter für eine MS gefunden wurden, war es CIS.
Die Taubheit und andere Formen der Behinderung können sich teilweise bzw. auch ganz zurückbilden. Ich würde mal abwarten, wie Dein Befinden und die Diagnose sich entwickelt. Es ist immer sinnvoll, sich eine zweite Meinung einzuholen, denn nicht alles ist MS wenn es wie MS aussieht. G. Jakobine

Ich hatte Kontrastmittel, kein akuter Herd.
Noch eine Frage: Könnte man einen Entzündungsherd im Gehirn direkt spüren, also mit Kopfschmerzen an immer der gleichen Stelle? Oder ist das nicht möglich?

Ich danke dir.
Eine zweite Meinung werde ich mir auf jeden Fall einholen.
Liebe Grüße und dir alles erdenklich gute!

Hallo Katrin,

verständlich, dass Du Dir Sorgen machst!
Allerdings kannst Du hier nicht wirklich eine eindeutige Antwort erwarten.
Du wirst Dich also in Geduld üben müssen, bis alle Ergebnisse vorliegen.

“Muss das Symptom wirkllich 24 Std. durchgehend bestehen oder kann sich dies auch
zwischenzeitlich bessern?”
Von einem Schub spricht man, wenn neue Symptome mindestens 24h bestehen.

  • “Ist es typisch, dass Arme, Beine und Gesicht kribbeln bzw. stechen? (konnte hierzu im WWW
    nichts aussagekräftiges finden)”
    MS ist die Erkrankung der 1000 Gesichter. Kribbelnde Gliedmaßen usw. sind nicht ungewöhnlich

  • “Ist die Psyche so stark, sich dies alles einzubilden?”
    Die Auswirkungen von Angst können heftig sein und alle möglichen körperlichen Beschwerden hervorrufen (dazu gehören auch Taubheits-, und Kribbelgefühle)

Liebe Grüße

Könnte man einen Entzündungsherd im Gehirn direkt spüren, also mit Kopfschmerzen an immer der gleichen Stelle? Oder ist das nicht möglich?

Das ist nicht möglich! Das Gehirn selber ist schmerzunempfindlich

Hallo Katrin, ich verstehe gut, dass Du sehr verunsichert bist. Ich kann mir nicht vorstellen, dass man den Entzündungsherd durch Kopfschmerzen spürt. So in etwa wie bei einer Migräne, wo bei einer vorübergehenden Entzündung starke Kopfschmerzen aufkommen.
Aus einer akuten Entzündung entwickeln sich Narben. Ich habe im Halsmark natürlich die Narben, die die Leitfähigkeit der Nerven blockieren. Das ist irreparabel.
Auch Taubheitsgefühle sind nicht unbedingt lageabhängig. Bei mir ist allerdings die Spastik sehr lagebedingt. Das Kribbeln ist bei einer MS häufig, Angefangen hat es bei mir in den Beinen, mittlerweile sind fast alle Körperteil mal dran. Bleibt aber nicht dabei.
Was häufig zu hören ist, dass man denkt oder gesagt bekommt, dass man sich was einbildet, alles sei nur psychisch. Das ist bei einer MS physisch, obwohl man bei all den Malechen, die diese Krankheit mit sich bringt, man schon mal depremiert sein kann.
Aber noch nicht alles antizipieren, da Deine Diagnose noch nicht abgeschlossen ist. Jakobine

gute Informationen

https://www.multiplesklerose.ch/de/

Was sagte denn das spinale MRT?

Keinerlei Auffälligkeiten, außer dem bekannten Bandscheibenvorfall im LWS Bereich.