Das Klavierspielen hatte ich bereits vor Jahren aufgegeben, weil ich den Platz für ein Ergometer brauchte. Meine Querflöte lag die ganze Zeit unbeachtet in einer Schublade, vor einigen Wochen habe ich sie wieder hervorgeholt. Eigentlich wollte ich nur ein paar Weihnachtslieder spielen, mache jetzt aber mit anderen Stücken weiter. So gut wie früher geht und klingt es allerdings nicht mehr, vor allem die Kraft fehlt, aber auch die Geläufigkeit der linken Hand. Trotzdem macht das Spielen mir sehr viel Freude. Ich übe jetzt jeden Tag eine halbe Stunde und hoffe, dass im nächsten Advent die Lieder schon etwas besser klingen.

Spielt hier sonst noch jemand ein Instrument? Oder hat es wegen der MS aufgegeben?

ich spiele wieder mit meiner
B Klarinette.

Leider langt es nur noch für einfache
Marschmusik wie alte Kameraden.

Das Takt geben mit dem Fuss trainniert
die Fussheber, Finger- und Gesichtsmuskulatur
werden auch trainniert.

Das Reinigen und einölen der Klarinette gibt
mir eine innere Ruhe, auch der feine Geruch
von eingeöltem Holz und Kork mag ich sehr.

Ich spielte 1. Klarinette in einer Blasmusik,
mich erinnert das an unbeschwerte Tage.

Meine Neurologin sieht im Musizieren auch eine wichtige Vorbeugung für Demenz. Weil man dabei sowohl kognitiv als auch koordinativ gefordert wird. Beides Dinge, die man auch mit MS trainieren sollte.

Man muss sich halt damit abfinden, dass man nicht mehr auf das Niveau aus der Zeit vor der Erkrankung kommt.

Es gibt übrigens auf YouTube eine Menge Kanäle mit Instrumentalunterricht. Für die Querflöte ist dieser sehr gut:

https://www.youtube.com/channel/UCN9KL7vBr_LQVfZmODml6jA

mich bedrückt beim Spielen oft die
vergangene Lebenszeit. Nicht meine eigene,
ich bin “erst” 57.

Mit 16 Jahren war ich der Jüngste in dieser
recht grossen Blasmusik. All das Leben, die
Freude am Musizieren, die Menschen, die
Proben, die Feste.

Gut, das Leben möchte gelebt werden,
c’est la vie.

Ich hatte schon immer den Wunsch Gitarre spielen zu lernen.
Jetzt sind die Bewegungen meiner Finger zwar leider nicht mehr problemlos (speziell in der rechten Hand), aber das Instrument zu erlernen wäre schon noch möglich. Gerade aus diesem Grund, also wegen dem Voranschreiten gewisser motorischer Einschränkungen, möchte ich jetzt erst recht Gitarre lernen.

Na, dann los. Viel Erfolg!

nach dem 3ten mal neu lernen und wieder verlernen (immer durch schübe) habe ich das Gitarrespielen ad acta gelegt.

Mein erstes Instrument war die Trompete (das hat mir keinen Spaß gemacht), dann folgten Sopran-, Alt- und Bassflöte, dann kam die Geige hinzu (war mein Hauptinstrument) und später hatte ich zusätzlich noch ca. zwei Jahre Klavierunterricht.
Die Instrumente habe ich noch - musizieren tue ich aber nicht mehr.

Ich habe Klavier gelernt und werde mein Keyboard wieder aktivieren um meine Feinmotorik zu trainieren…

Hallo Yay,

das Musizieren war offenbar mal sehr wichtig für dich. Hast du es aufgegeben, weil es wegen der körperlichen Einschränkungen einfach nicht mehr geht oder ist dir das, was noch möglich wäre, zu wenig?

Hallo Idefix,

schön, dass du es noch mal versuchen willst. So ein Keyboard hat ja auch den Vorteil, dass man es auch mit Kopfhörer spielen kann (soweit ich weiß). Während von meinen teilweise etwas schrägen Flötentönen auch noch meine Nachbarinnen etwas haben. Ich spiele aber immer nur am Nachmittag für eine halbe Stunde und Sonntag ist Ruhetag.

Hey liebe Barocke. Als Kinder durften wir auch nur Nachmittags üben dürfen.

Ich hoffe mein Mann vergisst es nicht wenn der Keller ausgeräumt wird…

Ich werde wieder meine klassischen Erinnerungen Wecken. Eine Runde Mozart und Bach…

Ich spiele seit meiner Jugend Querflöte (bin jetzt 66). Meine PPMS (seit etwa 12 Jahren Symptome) hat Gehirn, Augen (Sehnerv) und Arme/Hände ausgespart bisher. Ob das bzgl. der Hände auch am Flötespielen liegt ? Dabei spiele ich eigentlich nur noch ein- bis zweimal im Monat.

Ich hatte klassischen Unterricht und habe dann vor allem im Bereich “Celtic Folk” gespielt, also irische, schottische, bretonische Stücke. Meine Fingerbeweglichkeit ist wie eh und je. Natürlich hat die Qualität bei dem seltenen Spielen nachgelassen. Aber ich bin mir sicher, dass wir - bei regelmäßigerem Üben und Proben - zu viert wieder auftreten könnten. Da bin ich eigentlich ganz froh und stolz, dass trotz eines EDSS-Werts von etwa 6,0 (Gehen nur noch kurze Strecken mit 2 Stöcken) das Musizieren nicht gelitten hat.

Noch nebenbei: ich habe von Jugend an Probleme gehabt, den rechten Mundwinkel zu spitzen/anzuspannen beim Flöten. Von daher spiele ich optisch nicht ganz sauber, was sich aber nicht auf den Klang auswirkt. Und die rechte Seite ist meine vorrangig MS-betroffene Seite. Ob es da einen Zusammenhang gibt ???

Michael

Ich habe mal ganz OK Orgel, Keyboard und ein bisschen Klavier gespielt.

Symptomtechnisch mußte ich das aber irgendwann komplett aufgeben. Selbst Anfänger-Sachen funktionieren nicht mehr.

Eigentlich wollte ich das Klavier zu ergotherapeutischen Zwecken nutzen. Aber das ist irgendwie doof. Außerdem bekomme ich den Deckel nur schwer hoch und der Rollsuhl verhindert auch eine zweckdienliche Sitzposition.

Da ist mir meine PC - Tastatur lieber. Außerdem hat sie auch einen Bezug für meinen Alltag.

Mach alles, solange es noch geht!

https://www.youtube.com/watch?v=lnfrTyBSkEI

Hallo Michael,

ich freue mich, hier noch auf einen anderen Flötenspieler zu treffen.

Spielst du im Stehen oder im Sitzen? Mich strengt das Stehen ziemlich an, aber im Sitzen finde ich das Abstützen und Überblasen für die zweite Oktave deutlich schwieriger. Auch mit der Lippenspannung habe ich Probleme, die rechte Seite meiner Oberlippe ist leicht taub und geschwächt, was sich beim Spielen leider ein wenig bemerkbar macht.

Trotzdem klingt es nach etwa vier Wochen schon deutlich besser als am Anfang.
Ich übe im Moment leichte Bachstücke aus diesem Heft:

https://www.amazon.de/gp/product/1974283429/ref=ppx_yo_dt_b_asin_title_o03_s00?ie=UTF8&psc=1

Vor allem die Bourrée aus BWV 996 hat es mir angetan. Das Stück werden viele kennen, allerdings in leicht abgewandelter Form (aber auch sehr gut).

https://www.youtube.com/watch?v=N2RNe2jwHE0

“Ring the bells that still can ring
Forget your perfect offering
There is a crack in everything
That’s how the light gets in.”
― Leonard Cohen

Hallo Barocke,

hast du den Forums-Namen wegen der Musik-Vorliebe aus dieser Zeit gewählt ?

“Spielst du im Stehen oder im Sitzen? Mich strengt das Stehen ziemlich an, aber im Sitzen finde ich das Abstützen und Überblasen für die zweite Oktave deutlich schwieriger.”

Das kann ich gut nachvollziehen. Meistens spiele ich im Sitzen. Aber natürlich geht vieles im Stehen (wenn man gesund ist) besser, insbesondere die Atmung. Wenn ich mich gut fühle (Gleichgewicht !), spiele ich zumindest stückeweise im Stehen, ggfs. auch mal mit dem Rücken angelehnt.

https://www.amazon.de/gp/product/1974283429/ref=ppx_yo_dt_b_asin_title_o03_s00?ie=UTF8&psc=1

Sieht ganz interessant aus !

“Vor allem die Bourrée aus BWV 996 hat es mir angetan.”

Die kenne ich natürlich auch. Im Original ist sie übrigens für Laute.
Ich hatte in meinem Unterricht vor rund 50 Jahren Telemann für mich entdeckt. Gerade im Vergleich zum damals viel bekannteren Händel hat er mir bzgl. der Flötenstücke besser gefallen. Inzwischen hat Telemann vom Bekanntheitsgrad ja kräftig aufgeholt …

Hallo Michael,

mein Forumsname hat in der Tat in erster Linie mit meiner Liebe zur Barockmusik zu tun.

Auch mein Flötenunterricht liegt etwa 50 Jahre zurück, ich war auf einem musischen Gymnasium und hatte Querflöte als zweites Instrument, erstes Klavier. Ich erinnere mich an Händels Flötensonaten und den obligatorischen Quantz, Telemann war damals in der Tat noch nicht sehr angesagt. Stichwort “Kleinmeister”. Aber am liebsten habe ich schon als Schülerin Bach gespielt und daran hat sich bis heute auch nichts geändert.

Als Erwachsene habe ich auch noch mal Unterricht genommen (vor der MS) und habe es damals sogar bis zu Bachs h-moll-Suite gebracht:

https://www.youtube.com/watch?v=x8Rv9ppP6A8&t=875s

Kein Vergleich mit heute also, aber Bach zu spielen ist auf jedem Niveau eine Freude.

TOLL !!!
Klapp, klapp, klapp…
Schade, dass ich nicht dabei war