Hallo Andrea und Cony, sowie alle anderen,
mit der Ablösung von Söhnen - was ich so rauslese, ist der gravierende Unterschied wohl der (zumindest war’s bei mir so…), daß sich Söhne wohl besser Distanzieren/Ablösen können als Töchter.
Nachdem sich meine Eltern getrennt hatten, als ich vier Jahre alt war, war ich für meine Mutter wohl so eine Art Partnerersatz (zumindest gab es nach meinem Vater keinen Mann mehr in ihrem Leben) und hatte somit auch eine sehr enge Bindung zu ihr. Problematisch wurde für mich die ganze Sache dann, als ich in die Pubertät kam und eine eigene Persönlichkeit entwickelte. Meine Mutter war ein Mensch, der wunderbar mit kleinen Kindern umgehen konnte, aber ihre liebe Müh und Not mit ältern Kindern und Heranwachsenden hatte.
Es kam daher in meiner Teenagerzeit zu heftigen Spannungen mit ihr, die schließlich in einem riesen Streit mündeten, nachdem wir 3 Monate nicht mehr miteinander sprachen (da war immer ihre Art mich zu bestrafen - einfach nicht mehr mit mir sprechen. Ich bin dann als Kind nach einer Weile wieder angekrochen und habe darum gebettelt, daß sie wieder mit mir spricht, worauf sie mir dann nochmal eine wilde Standpauke gehalten hat und die nächsten Tage ziemlich kühl war. Je älter ich wurde, desto länger habe ich es ohne Kommunikation ausgehalten, jedoch bis zu meinem Auszug niemals länger als eine Woche). In dieser Zeit hatte ich mir dann eine eigene Wohnung gesucht und wenn sie nicht eines Morgens etwas von Kaffee gebrummelt hätte, dann wäre ich wohl ausgezogen ohne vorher noch mit ihr zu sprechen.
Mein konsequentes Handeln war wohl eine Art Warnschuß vor ihren Bug, da sie dannach niemals wieder so heftig auf mich reagiert hatte. Die entgültige Ablösung von ihr erfolgte aber erst, nachdem ich mit 26 nach München gezogen war (ich war 20 bei meinem Auszug). Nichts desto trotz hat es dann bei mir auch nochmal gute 4 Jahre gebraucht, bis ich mit mir und ihr im reinen war und wir endlich zu einem reifen und guten Verhältnis gefunden hatten. Diesen Zustand konnte ich noch weitere 4 Jahre genießen, bevor sie dann leider viel zu früh (mit 74), 6 Wochen vor meiner Hochzeit verstorben ist.
Das ist mittlerweile mehr als zwei Jahre her und ich vermisse sie wirklich sehr. Es schmerzt mich, daß sie an meinem Eheglück nicht teilhaben kann, da ich weiß, daß sie es sehr freuen würde. Manchmal habe ich den Eindruck, sie hat nur noch so lange durchgehalten, bis sie wußte, daß ihr Nesthäkchen in guten Händen ist (sie hat meine Frau noch kennen gelernt), damit sie sich endlich ausruhen kann.
Soviel also zur Mutter/Sohn Beziehung in meinem speziellen Falle…
Jetzt noch kurz zur MS zurück - Babinski Zeichen. Ist ein “Reflex”, der dadurch ausgelöst wird, daß der Arzt kräftig über den äußeren Fußrand Richtung Fußballen streicht. Man spricht man von einem positiven Babinski, wenn es beim Bestreichen der Fußsohle zur Streckung der Großzehe zum Kopf kommt. Solche sog. Pyramidenbahnzeichen können ein Hinweis auf MS sein (btw - bei “Gesunden” wird die Großzehe zur Fußsohle hin eingerollt).
Soderla, soviel mal wieder von mir - wie immer ganz liebe Grüße,
Peter
PS: Cony, die Sprechzeiten Deines Neuro hören sich umwerfend an!!!