Hallo ihr Lieben,
sorry, daß ich mich so rar gemacht habe, aber ich bin so richtig zum Urlaubsbeginn ins Müdigkeitsloch gefallen und habe das Wochenende mehr oder weniger nur geschlafen…
Gleich mal zum wichtigen zuerst, nämlich Tinas Augenschmerzen und Flecken am Bauch. Also, zumindest letzteres ist nichts ungewöhnliches, da kann man eigentlich ganz gut mit Heparin Salbe (Thrombaredukt 60000) abhelfen, ansonten würde ich empfehlen nach dem Einstich evtl. ein bißchen zu kühlen. Ein Tipp kann auch sein, doch wieder von Hand zu spritzen (oder benutzt Du mittlerweile den Injektomaten doch nicht mehr?).
Bei mir ist’s aber so, daß die roten Flecken ganz normal sind, z.T. geht es mir wie Dir und sie fühlen sich ein bißchen wie blaue Flecken an, wenn man dran rumdrückt. Nachdem ich aber sehr selten Bauchfrei rumlaufe, ist’s nun für mich nicht so sehr das Problem ;o)
Nur noch zur Sicherheit (auch wenn Du’s wahrscheinlich eh machst, Tina) - Du wechselt aber schon immer schön regelmäßig die Einstichstelle, oder? Ich habe es mir mittlerweile so eingerichtet, daß ich so ca. alle 2 Wochen an der gleichen Stelle wieder vorbeikomme und das funzt eigentlich ganz gut.
So, nun zu Deinen Augenschmerzen. Als Nebenwirkung vom Beta-Interferon wäre mir das neu, wobei ich den Betaferon Beipackzettel nicht kenne, da ich mich mit Rebif vergnüge. Nachdems aber ein ziemlich ähnlicher Wirkstoff ist, würde es mich allerdings wundern, wenn Betaferon so ganz andere Nebenwirkungen hätte als Rebif… Aber das heißt nun auch noch lange nicht, daß Du unbedingt eine Sehnervenentzündung hast. Trockene Augen können es u.U. wirklich sein und mir ist bei Rebif aufgefallen, daß ich nach einer Weile mit der vollen Dosis relativ trockene Augen bekommen habe, die zwar nicht beim bewegen schmerzten, allerdings an manchen Tagen in den frühen Morgenstunden so eingetrocknet sind, daß sie hölle brennen. Habe mittlerweile immer kleine Ampullen mit Augentropfen auf dem Nachttisch liegen, da ich keine Lust habe daß meine Nacht schon um fünf zu Ende ist :o)
Solltest Du aber keine trockenen Augen haben und die Probleme in den nächsten Tagen nicht weg gehen oder sogar zu nehmen, würde ich mal einen Termin beim Augenarzt ausmachen, damit der gucken kann ob irgendwas anderes los ist. Und erst wenn er nichts sieht (Alte Weisheit MS Sehnervenentzündung: Der Patient sieht nichts und der Augenarzt auch nicht…), dann würde ich mal zur Sicherheit beim Neurologen vorstellig werden.
Aber vielleicht hast Du Dir ja beim Temperatursturz der letzten Tage auch nur einen ganz profanen Zug geholt. Zumindest hier in München war’s auch ordentlich windig über’s Wochenende…
So, damit sind wir in München angelangt und beim Oktoberfest (klasse Kurve, oder? :o) ). Ich finde das Oktoberfest wirklich GRAUENVOLL - da kriegen mich keine 10 Pferde hin. Zum einen kann ich mit dieser Bierseeligkeit nicht die Bohne was anfangen (ihr wißt ja, da bin ich billig zu halten - und an einer Maß ertrinke ich eher, als daß ich sie schaffe…) und zum anderen ist’s mir da zu Laut, zu primitiv und zu voll. Und dafür dann auch noch ein Heidengeld zahlen - nö danke, da weiß ich besseres. Außerdem hab’ ich’s mit den Fahrgeschäften auch nicht so (bevor Achterbahn, dann lieber Bierzelt…) und somit wäre das Oktoberfest für mich der Totalausfall.
Nachdem meine Frau aus Straubing ist, gehen wir meistens im August auf’s Gäubodenfest, da ist weniger los, man kann noch recht nett vor den Bierzelten unterm Vordach sitzen und es ist auch noch nicht ganz so teuer wie am Oktoberfest. Aber wir würden es auch problemlos ohne jeden Volksfestbesuch aushalten…
So, Andrea, dann hast Du Dir also “Wenn Nietzsche weinte” gekauft. Bin ja mal mächtig gespannt, wie er die so gefällt, nachdem wir ja bisher in Büchern eher unterschiedlicher Meinung waren.
Beim Dahlke muß ich zugeben, daß ich nur das MS Kapitel gelesen habe und eigentlich auch nur auf Anregung meines Therapeuten, der mir die Fragen zum Kapitel als Anregung mitgegeben hatte. Wir haben dann da übrigens eine ganz interessante Vereinbarung getroffen, da ich mit den Fragen eigentlich nicht so viel anzufangen wußte - mein Therapeut hat mir die Fragen als Fremdsicht auf mich beantwortet, ebenso meine Frau (also beide haben mir geschrieben, wo sich mich in den Fragen erkennen) und ich lasse mir diese Eindrücke durch den Kopf gehen und überlege mir, wo ich vielleicht doch nochmal ein bißchen intensiver in mich gehen sollte. So fand ich das ziemlich interessant.
Aber bei Dahlke bezog sich ja meine Kritik auch eher auf “Selbsthilfe”-Ratgeber im Allgemeinen, die meistens nur dafür sorgen, daß es dem Geldbeutel des Autors besser geht, aber in aller Wahrscheinlichkeit nicht dem Leser…
So, dann aber zu Schwanitz - da kann ich Dir aber ganz genau sagen, wo mir gleich beim Querlesen das Messer in der Hose aufgeklappt ist. Zum einen solche Sätze wie “Bildung ist die Fähigkeit, bei der Konversatoin mit kultivierten Leuten mitzuhalten, ohne unangenehm aufzufallen” (Einleitung Kapitel “Können” und er zum anderen Bildung mehr oder weniger als eine Art “Gesellschaftsspiel” sieht, bei dem es nur gilt irgendwie mitzuhalten und sich im Notfall eben mit Nichtssagenden Sätzen à la “Also Musil überzeugt mich dadurch, daß er es sich schwermacht. Kafka ist natürlich sehr effektiv, aber sind das nicht nur Effekte” (gleiches Kapitel, ebenfalls noch in der Einleitung) aus der Affäre zu ziehen.
Tut mir leid - das hat eben absolut nichts mit meinem Bildungsverständnis zu tun. Mir geht es nicht darum, auf irgendwelchen Gesellschaftlichen Ereignissen irgend jemand paroli bieten zu können. Das ist mir zu billig.
Nebenbei ist’s dann noch so, daß er etliche Dinge auch sehr vereinfacht darstellt (siehe Wissen, Kapitel über Hitler - ganz so stringent wer er die Person darstellt, war er bei Leibe nicht.) Und nachdem Zeitgeschichte neben der Medizin eines meiner großen Hobbies ist, kann ich es schon ein bißchen beurteilen, wo er sich in Untiefen bewegt. Nun gut, angesichts der Stoffülle wahrscheinlich auch nicht weiter verwunderlich und eigentlich auch nicht verwerflich, wäre da nicht sein für meinen Geschmack einfach unerträglicher Tonfall, mit dem er sich recht gerne über die etablierten Schaffenden des Bildungsbetriebs aufschwingt.
Was mich aber wirklich wundert Andrea, daß Du im Kapitel “Was man nicht wissen sollte” beim Satz “Als Terrain, das besonders für Frauen äußerst gefährlich ist, gelten europäische Fürstenhäuser…detaillierte Informationen über dei gegenwärtigen Familienprobleme des Hauses Windsor…” nicht in die Luft gegangen bist. Da bliebt ja mir als Mann schon die Spucke weg - als würden alle Frauen mit Vorliebe nur die Yellopress Blättchen lesen, welche jene Themen auf’s breiteste Auswälzen. Also zumindest meine Frau hat nach diesem Satz das Buch zum Anfeuern des Kamins im nächsten Winter vorgesehen…
Ist also pures Glück, daß ich im Moment noch zitieren kann :o)
So, nun ist’s doch wieder ein bißchen länger geworden - ich gucke, daß ich die nächsten Tage ein bißchen regelmäßiger im Forum vorbeischaue, kann aber nichts versprechen, da ich im Moment das Faulenzen schon sehr genieße :o)
Wie immer liebe Grüße,
Peter