Hallo Ihr Lieben,
Ja, das mit der Neurologin ist so eine Sache. Ich tue mich jetzt doch etwas schwer mit dem Wechsel, da ich den Eindruck habe, dass wir uns jetzt etwas „zusammengebissen“ haben und sie mein Problem von Anfang an kennt. Ich denke einfach, sie ist von Natur aus ein burschikoser Typ, also vielleicht so nach dem Motto „harte Schale – weicher Kern“. Hoffe ich zumindest. Peter, das mit der Ambulanz ist: Diese befindet sich in dem schon besagten KH. Ich kann dort zweimal im Jahr eine Beratung in Anspruch nehmen (Gespräche inkl. Untersuchungen). In akuten Fällen, also bei einem Schub, bekomme ich auch außerhalb der Reihe einen Termin. Aber Medikamente können von dort aus nicht verschrieben werden. So hatte man mir das erklärt. Also bin ich auf die Neurologin angewiesen. Übrigens hatte ich dort - also bei dem Chefarzt - der Ambulanz auch das Problem mit der Neurologin geschildert und erstaunlicherweise sagte er mir, dass er diese Ärztin kenne und auch weiß, dass sie etwas ruppig ist, aber sie arbeitet auch mit ihm zusammen und macht, was er ihr sagt. Also ist doch eigentlich ein Grund bei ihr zu bleiben, denn in akuten Fällen kann ich mich ja in der Ambulanz melden. Die sind dort wirklich sehr nett. Vielleicht sollte ich dort mal telefonisch in Sachen Schwerbehindertenausweis nachfragen!
Und mit der Arbeitszeitverkürzung habt ihr Recht. Ich tue mich ja auch noch etwas schwer, obwohl es mir gesundheitlich bestimmt schon was bringen würde.Meine Mutti bittet mich ganz doll darum, weil sie sich so sehr um mich sorgt. Sie will mir einen Ausgleich geben und auch mein Freund. Das finde ich total lieb. Wie gesagt, ich bin noch am Überlegen, zu wann bzw. ob ich es überhaupt mache. Ich habe auch solch´große Zukunftsängste bezüglich Gesundheits- und Rentenreform.
Wie ihr jetzt vielleicht ein bißchen herausgehört habt, ist mir die Problematik Mutter-Kind-Beziehung nicht ganz unbekannt. Ich bin total überbehütet aufgewachsen. Die Angst meiner Mutti, dass mir etwas passierten könnte, hatte mich bzw. ist es auch heute noch so, total eingeengt. Alle Probleme wurden von mir ferngehalten. Meine Mutti sieht das nicht ganz so extrem wie ich. Wenn ich das Thema anspreche sagt sie: „… aber was sollte ich denn tun, du warst doch so ein süßes Kind, ich konnte nicht anders“. Und dann sagt sie: „du kannst dich schon sehr gut durchsetzen“. Damit hat sie zwar Recht ist setze mich schon durch, wenn es nötig ist, aber es ist oft ein innerer Kampf. Nachdem, was ich jetzt von euch gelesen habe, muss ich daran denken, dass ich in einem Buch gelesen habe, dass viele MS-ler in sehr wohlbehüteten Elternhäusern aufgewachsen sind. Aber ich denke, man kann das nicht so verallgemeinern. Ich weiß nicht.
Mit meinem Kinderwunsch hat sich das in vielerlei Hinsicht erledigt:
- tickt meine biologische Uhr und
- mein Freund sterilisiert ist.
Wir haben uns vor ungefähr zwei Jahren zusammengesetzt (nachdem ich keine Ruhe gegeben habe, dass man ja evtl. die Sterilisation rückgängig machen könnte) und unabhängig voneinander eine Liste erstellt mit pro und contra Kind. Und wir mussten eindeutig feststellen, dass die Rubrik contra einfach überwiegt hat. Ich muss dazu sagen, dass mein Freund aus erster Ehe zwei Kinder hat. Kontakt haben wir aber nur mit einem. Im Nachgang muss ich sagen, so wie es jetzt gekommen ist, ich meine mit der Krankheit, bin ich auch ganz froh, keine Kinder zu haben. Die Zeit und Kraft, die ich gerne ich mein Kind stecken würde, das weiß ich nicht, wie das mit dieser unberechenbaren Krankheit zu vereinbaren ist. Ich bin froh, dass ich das meinem Kind, meinem Partner und ja dann evtl. auch den Eltern nicht zumuten muss. Ist zumindest meine Meinung.
Als Kindersatz habe ich den besagten Hund – eine blonde Hovawart-Hündin. Leider von mir etwas verwöhnt. Aber da sind wir wieder beim Thema – da bin ich nämlich genauso wie meine Mutter. Wenn mein Freund sagt, ich muss den Hund konsequenter erziehen, sage ich: „ich kann nicht so streng sein, meine „Maus“ ist doch sooo süß“.
Bis später
eure Tina