So meine lieben Damen und bester Beppo,

hier gehts jetzt also weiter.

Diesen Eintrag nur mal als ersten Platzhalter, auf den ich dann gleich nochmal antworten werde um auf die ganzen neuen postings einzugehen.

Liebe Grüße,

Peter

…so, nun also weiter im Text.

Tina, den ganzheitlichen Ansatz halte ich für ziemlich interessant (zumindest, was ich Deiner Beschreibung entnehmen kann), vielleicht kannst Du uns ja am laufenden halten, was sich bei Dir in dieser Richtung tut.

Bzgl. der Wirksamkeit der “Plazebos” in den Studien (also jene Patientengruppe, die keinen Wirkstoff bekam) habe ich nichts gefunden, was die Aussage Deines Arztes stützt. In dem ganzen Wust von Studien ist es zwar so, daß es wohl die verschiedensten Aussagen gibt welcher Wirkstoff der Beste ist, allerdings waren sich alle Studien in dem Punkt einig, daß in der Gruppe der Patienten, die den Wirkstoff erhalten hat, es einen signifikanten Rückgang der Schübe im Vergleich zur Kontrollgruppe gegeben hat.

Evtl. könnte Dein Neurologe jedoch die Publikation einer Meta-Studie in der medizinischen Fachzeitschrift “The Lancet” so interpretiert haben, welche die Wirksamkeit der Interferone generell in Frage stellt. Allerdings hat sich dann herausgestellt, daß besagte Meta-Studie die unterschiedlichsten Studienergebnisse in einen Topf geworfen hat, also auch z.B. die Versuche mit Interferon-Gamma, welche ja eher den Verlauf der MS verschlechtern, denn verbessern. Näheres hier aber auch unter folgendem url

http://www.dmsg.de/index.php?kategorie=forschung&cnr=31&anr=541

Die Information, daß die schulmedizinischen Medikamente das Immunsystem schwächen, ist übrigens falsch, Tina. Sowohl die Interferone als auch Glatirameracetat modulieren das Immunsystem, will heißen die “überschäumende” Reaktion, die sich gegen unseren eigenen Körper richtet wird reguliert, jedoch ohne die eigentliche Funktion des Immunsystems zu unterdrücken.

Ich habe, seit ich mich spritze, eine ziemlich interessante Entdeckung hinsichtlich der Arbeit meines Immunsystems gemacht. Während ich früher im Jahr mindestens 2 grippale Infekte hatte (ganz sicher einen im Winter und den anderen zum Ende des Sommers - da konnte ich schon meine Uhr dannach stellen), habe ich seit ich Interone spritze noch nicht mal einen Schnupfen gehabt. Und das, obwohl meine Frau seitdem schon zweimal mit Grippe im Bett lag. Und früher hätte es mich da unausweichlich mit erwischt, da es bei mir eigentlich schon genügt hat, wenn einer meiner chinesischen Kollegen durch’s Telefon hustete. Aber vielleicht ist das auch mein ganz persönlicher “Plazebo-Effekt” der Interferone :o)

Aber Tina, kann es sein, daß Dich hier Dein Neuro ein bißchen in die Richtung “spritzen ist nichts für mich” beeinflussen will?

Und ja, Du bist richtig informiert, daß man im Fall einer Schwangerschaft und in der Stillzeit keine Medikamente spritzen darf. Zumindest da hatte Dein Neuro also mal recht :o))

Soviel zum medizinischen Teil…

Danke der Nachfrage, Andrea. Mir geht’s ganz gut, wir hatten ein Megafaules Verwöhnwochenende bei meinen Schwiegereltern. Samstag war ich zwar nicht so überfit, da es brutal schwül war - aber dem Rest der Familie war da auch nicht grad zum Bäume ausreißen.

Mit meiner Frau. Klar, Andrea, da höre ich auch immer wieder mal die Angst durch, aber ich denke, daß ist wahrscheinlich ganz normal, wenn derjenige, den man liebt an einer unheilbaren Krankheit leidet. Was ihr sehr gut getan hat, war der Besuch einer Veranstaltung des bay. Landesverbandes der DMSG. Zwar nicht wg. der Qualität der Vorträge (die war eher jämmerlich - 's hat schon seinen Grund, warum ich mich bei Amsel tummel…), sondern weil sie sehen konnte, daß der Überwiegende Teil der Teilnehmer (und es waren gut 400…) doch ziemlich gut drauf war. Es waren vielleicht zwei, drei Rolli-Fahrer und vielleicht 5 Personen mit Geh-Hilfe. Die waren dann aber auch schon deutlich älter. Also insoweit hat sie das doch wieder etwas beruhigt, auch wenn es natürlich nicht wirklich eine Garantie für meinen Verlauf ist.

Du sag’ mal, kann es sein, daß Du ein bißchen spöttisch bist, was meine Postings angeht, oder kommt’s nur deswegen, weil die zeitlichen Abfolgen anscheinend durcheinander gewirbelt wurden?? Da schließe ich jetzt mal drauf, da da ein posting ist, wo Du mich zur Wirkungsweise von Cortison fragst, ich aber schon diesbzgl. geantwortet habe - also hattest Du mir schon gepostet, aber ich konnte es nicht sehen und habe ganz schnüfig nach einem Posting für mich gefragt.

Bin jetzt ehrlich gesagt aufgrund Deines letzten Postings ein bißchen verunsichert, weil ich ehrlich gesagt auch nicht so ganz weiß, ob Du meine postings wirklich klasse findest, oder mich schlichtweg einfach für 'ne olle Laberbacke hälst (Du hattest ja schon mal so 'ne Andeutung wg. meiner “Führungsqualitäten” gemacht). So, nun habe ich wohl 'nen kompletten Seelenstriptease hinsichtlich meiner eigenen Ängste und Unsicherheiten hingelegt, wäre nun also zum endgültigen Abschuß bereit…

Und zu Deiner Denkweise - ich habe mich zwar noch nie gefragt “warum ich”. Aber ab und an habe ich auch diesen (wahrscheinlich blödsinnigen, aber auf jeden Fall selbstquälerischen Gedanken) im Kopf, daß sich alles im Leben irgendwie ausgleicht und bei dem Glück, das ich bisher in allen Bereichen meines Lebens hatte, die MS eigentlich nur die logische Konsequenz ist um das Gleichgewicht wieder herzustellen. Voll bescheuert, oder?

Dahlke habe ich übrigens auch gelesen (bin mir aber jetzt nicht ganz sicher, ob’s das gleiche Buch war - da, wo halt die Charakterzüge der Krankheitsbilder beschrieben werden) - und nachdem ich ja mit obigen Gedanken sowieso dazu neige zu glauben, daß es nur “gerecht” ist, daß ich mit MS bestraft werde, geht mir eigentlich bei Dahlke das Messer in der Hose auf (auch wenn ich grummelnderweise eingestehen muß, daß ich mich in diesen blöden Beschreibungen auch sehr stark wiedergefunden habe). Aber nichts desto trotz hasse ich diese Art von Büchern, daß sie dem Patienten die Verantwortung für die eigene Erkrankung zuschieben, was einfach so nicht ist!!! Wir tragen keine “Schuld” an unserer Erkrankung!!! Und bei mangeldnem Erfolg dieser Ansätze wird ja auch gleich die passende Erklärung immer mitgeliefert (oder zumindest unterschwellig impliziert) - man hat sich ja nur nicht genug bemüht, geändert oder was auch immer.

Außerdem sagt mir mein Verstand bei Dahlke noch (auch wenn mein Bauch sich angesprochen ist), daß es sehr unwahrscheinlich ist, daß er als einzelner Mediziner so umfassenden Wissen zu den verschiedensten Krankheitsbildern und den dazugehörigen Betroffen sammeln konnte. Außerdem ist das Buch zumindest in Sachen MS aufgrund des Erscheinungsjahres (1992) ziemlich veraltet, da er noch davon ausgeht, daß es keinerlei wirksame schulmedizinische Therapien für MS gibt.

So, soviel dazu von mir…

Wie immer liebe Grüße,

Peter

PS: Andrea, welche Diät machst Du denn eigentlich genau? Denn meine Ernährung habe ich ja auch ein bißchen umgestellt…

Hallo Peter,

auch wenn ich nicht Tina heiße, habe ich mich über die Infos und deinen Erfahrungsbeitrag zur ganzheitlichen Medizin gefreut. Das zeigt, daß du wirklich weißt wovon du schreibst.
Ich gebe zu, daß ich mich nicht ganz damit abfinden kann, daß ich unheilbar krank sein soll. Deshalb sind mir solche Ansätze wie aus dem benannten Buch von Ch. Wagener-Thiele ein Hoffnungsschimmer.

Hallo Andrea,

Danke für die Antwort.
Die Realität habe ich bereits bei meinem Onkel als Teenager erlebt und habe die Hoffnung, daß uns mehr geholfen werden kann.

Fachvorträge in Stuttgard:
Welche Themen werden angesprochen?

Zum Kortison:
Ich habe gelesen, daß die Verabreichung nicht mehr als 2mal in einem Jahr passiern soll.
Welche Nebenwirkung hat Kortison?
Ist es in der Schwangerschaft gefährlich?

Hier noch Grüße an Tina, Petra, Claudia, Beppo und alle anderen.

cony

Hallo Cony, die restlichen Damen und natürlich Beppo,

erst mal sorry, Cony, daß ich Dich mit Tina angesprochen habe. Aber bei dem ganzen Wust im letzten Thread bin ich wohl durcheinander gekommen…

Das mit dem Abfinden in Sachen unheilbare Krankheit kenne ich auch. Ich habe mich allerdings anfänglich eher in die (Verdrängungs-)Strategie gestürzt, daß ich jetzt, mit Interferonen, nur noch alle 5 Jahre 'nen Schub habe (zwischen meinem 1. & 2. Schub lagen 2 Jahre, wo ich ja nicht behandelt habe, weil ich gar nix wußte…) und selbiger mit Kortison dann auch ganz flott wieder weg geht, ich aber ansonsten von meiner MS nichts merken werde.

Damit hatte ich mich aber gründlich verkalkuliert, da sich die MS eben doch die Aufmerksamkeit holt, die sie braucht (ich weiß, klingt ein bißchen komisch, so als würde die MS ein Eigenleben führen - aber angesichts der Vielfältigkeit könnte man das manchmal glatt meinen…). Dementsprechend sch*** habe ich mich dann natürlich auch gefühlt, als mir bewußt wurde, daß MS etwas ist, was mich jeden verdammten Tag meines restlichen Lebens begleiten wird und ich es eben nicht auf einzelne Schübe beschränken kann. Komischerweise ging es mir dann nach einer Weile, nachdem ich mich mit dieser Erkenntnis angefreundet hatte, mental besser als zuvor. Wahrscheinlich auch deswegen, weil ich nun eine realistischere Einstellung zur Krankheit habe.

Und vielleicht ist Dein Hoffnungschimmer bzgl. des Buches von Ch. Wagener-Thiele einfach eine ähnliche Strategie, wenngleich sie auch in eine ganz andere Richtung abzielt.

Ich teile auf jeden Fall ebenfalls Deine Hoffnung, daß uns heute mehr geholfen werden kann als jeder Generation von Erkrankten vor uns…

So, nun noch kurz zum Kortison. Bei langfristiger Einnahme kann es zur Verringerung des Kalksalzgehalts der Knochen kommen (führt zu Osteoporose), Störungen des Zuckerstofwechsels, Anfälligkeit für Infektionen, Einlagerung von Wasser im Gewebe, sowie Steigerung des Appetits und damit zur Gewichtszunahme.

Diese Nebenwirkungen treten aber nur bei langfristiger, dauerhafter Einnahme von Kortison auf, dann ist allerdings bereits eine deutlich niedrigere Dosierung als bei der Stoßtherapie ausreichend.

Bei einer kurzfristigen, hochdosierten Kortisonstoßtherapie, wie Sie in der Akutbehandlung der MS eingesetzt wird, kommt es nach heutigem Erkenntnisstand nicht zu vorgenannten langfristigen Nebenwirkungen. Allerdings kann es unmittelbar während der Stoßtherapie zu Hautrötungen, Störungen des Zuckerstoffwechsels (achtung, wenn man Diabetiker oder evtl. familiär vorbelastet ist), Magenbeschwerden, Unruhe & Schlafstörungen, vermehrten Appetit und Wassereinlagerungen im Körper kommen. Diese Nebenwirkungen beschränken sich allerdings auf den Einnahmezeitraum (ich habe dabei immer ganz rote Wangen und 'nen Bärenhunger…) und bilden sich nach Absetzen des Kortisons innerhalb weniger Tage/Wochen wieder vollständig zurück.

Nichts desto trotz sollte bei erstmaliger Gabe von hochdosierten Kortison aufgrund der möglichen Nebenwirkungen, dies nur unter engmaschiger Kontrolle des Patienten (evtl. eben im Krankenhaus) erfolgen. Außerdem sollte man darauf achten, Kortison nur in dem Morgenstunden zu verabreichen, da ansonsten die Körpereigene Kortisontherapie zum erliegen kommen kann. Normalerweise kann man sich dann auch das Ausschleiche mit Tabletten sparen (was notwendig wird, wenn der Körper die eigene Produktion eingestellt hat, da es ansonsten zu einem Schock kommen kann).

Zur Verabreichungshäufigkeit innerhalb eines Jahres gibt es keine Beschränkungen, da es hier im Gegensatz zu Mitoxantron keine Lebenshöchstdosis gibt. Man sollte halt nur aufpassen, daß man mit zu vielen Stoßtherapien nicht doch wieder den Effekt der Nebenwirkungen hat, wie sie bei einer Langzeitbehandlung auftreten können.

Im Moment wird in Fachkreisen sogar diskutiert, ob eine mehrmalige (ca. 3 - 4 mal) Kortisonstoßtherapie im Jahr, unabhängig vom Auftreten eines Schubs nicht sogar einen weiteren Benefit im Krankheitsverlauf hat. Bisher habe ich mich aber dagegen entschieden, da ich Kortison doch nicht sooo toll vertrage und jedesmal 3 - 4 Tage brauche um mich wieder zu “derrappeln”. Das kann natürlich auch deswegen sein, weil ich im Schub halt sowieso körperlich angeschlagen bin. Wenn ich ehrlich sein soll, bin ich aber trotzdem nicht allzu scharf drauf, es mal auszuprobieren, ob ich’s im “gesunden” Zustand besser vertrage…

Achja, noch zu Kortison und Schwangerschaft - es sollte während der ersten 3 Monate nach Möglichkeit nicht eingesetzt werden, ist dannach aber problemlos möglich. Im Gegenteil, Kortison wird während einer Schwangerschaft sogar recht häufig eingesetzt, so z.B. bei Schwangeren mit Asthma oder vorzeitiger Wehentätigkeit, um bei einer Frühgeburt die Lungenfunktion des Kindes zu verbessern.

Wie Du siehst, wird Kortison also auch bei Schwangerschaften von nicht an MS erkrankten Frauen verwendet und es gibt hierbei mittlerweile langjährige und zuverlässige Erfahrungen.

Soviel mal wieder von eurem Hobbymediziner :o)

Liebe Grüße,

Peter

Lieber Peter, (einen schönen guten Morgen Euch allen)
es tut mir leid, wenn Du Dich verspottest/angegriffen/verletzt fühlst. Das wollte ich nicht. Ich bin zwar eine alte Spottdrossel, aber ich will (höchstens mein ärgsten Feinden) nichts böses. Beim Cortison wars wohl so, ich hab Beitrag für Beitrag beantwortet und ich hab Deinen Beitrag erst gesehen, nachdem meiner drin stand. Mein “Klasse” auf Deinen Beitrag war grundehrlich (ohne Ironie und Spott) und kam aus tiefsten Herzen. Sind wir wieder gut ? (mir wars richtig peinlich, Du hast Cony so fundiert und ausführlich zu ihrer Neurologin geschrieben und ich hab sehr lapidar reagiert). Mit unserer Einstellung zu unserer Krankheit sind wir wohl ähnlich, ich denke auch oft an ausgleichende Gerechtigkeit, weil ich auch unendlich viel Glück in meinem Leben hatte. Bei vielem, was erst nach einer Katastrophe aussah, hat sich hinterher rausgestellt, es war das Beste, was mir passieren konnte. Auch wenn mir die MS Angst macht, sie hat für mich das Leben lebenswerter gemacht. Zu Dahlke - ich glaube nicht buchstabengetreu dran, aber es gibt mir Denkanstösse. Ich hab es Seite für Seite gelesen und mir verkniffen gleich bis MS vorzublättern. Anfangs dachte ich bei den “seelischen” Beschreibungen, was für ein Sch…, ist ja immer das gleiche, wie Kaffesatzleserei - trifft auf jeden zu. Bei MS standen dann 2 pregnante Sätze: sich selbst keine Fehler verzeihen, zu hart zu sich selber sein. Das sind 2 Probleme, über die ich in meinem Leben immer wieder stolper, wobei ich es immer wieder verdränge, weil mir bei mir noch der Ansatz fehlt. Ich habe mich da auch von Dahlke nicht als “Schuldige” angesprochen gefühlt, da ich weiß, das es auch Ursachen im Umfeld, in der Erziehung usw. hat. Die einzige “Schuld” sehe ich darin, obwohl ich mir durch meine “Härte” mir gegenüber schon oft das Leben unnötig schwer gemacht habe, dass ich mich nicht genügend/richtig damit beschäftigt habe, ein inneres Gleichgewicht herzustellen. Verstehst Du ?
Diät: ist übertrieben, nachdem ich bisher einen Hang zu Schweinhaxe, Schinken, Käse mit ganz viel Fett hatte, gönne ich mir max. 2x in der Woche Fleisch mit weniger Fett, esse mehr Vollkornprodukte, viel Obst, viel Gemüse, viel Fisch. Vorallem habe ich meinen Konsum an tierischen Fetten deutlich eingeschränkt. Wenig Alkohol, eher Rotwein, als was anderes.
Sodele (schwäbisch), schau mir noch die anderen Beiträge an und muß mal was arbeiten.
Viel Grüsse Andrea

Hallo Cony,
bezog sich das Danke auf die Arbeitszeit ? (ich bin gerade zu faul zum nachlesen) Das mit den Fachvorträegen muß ich auch nochmal nachlesen, liegt zuhause, heute abend mehr. Liebe grüße auch an Beppo, Peter, Petra und Tina und alle anderen.

Hallo ihr Lieben!

Mann, einen Tag mal nicht dabei gewesen, bedeutet einen halben Tag Arbeit beim Nachlesen :wink: Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll, aber so wie ich das manchmal raushöre, geht es euch nicht anders. Also Peter, danke für deine Meinung zur Kortisontherapie. Also es ist schon besser geworden, mit meinen Taubheitsgefühlen! Ich denke, der Rest geht auch noch weg, ich hoffe es zumindest. Was meine Neurologin betrifft (auch an dich Andrea), bin ich gerade am Überlegen, sie zu wechseln, obwohl ich eigentlich schon den Eindruck habe, daß ich ihr nicht egal bin. Sie betont auch immer, sobald sich mein Zustand verschlechtert, oder ich “in ein Tief” falle, soll ich sofort zu ihr kommen. Das spricht ja schonmal für sie. Auf der anderen Seite ist sie eben nicht auf MS spezialisiert. Ich möchte nicht ausschließen, Peter, daß ich sie vielleicht auch nicht richtig verstanden habe, was die zusätzliche Kortisongabe angeht. Ich bin deshalb immer froh, wenn ich jemanden fragen kann, so wie dich/euch. Ich dachte nur, Entzündungen (egal wie alt) sind auf einem MRT immer sichtbar …?! Ob aktiv, oder nicht. Aber da hab ich vielleicht mal wieder was falsch verstanden (ohje, ich glaub ich versteh’ bald gar nix mehr … hihi)

Andrea, zu den Vorträgen in Stuttgart würde ich gerne mitgehen. Sag mir doch mal, wann die sind (und Thema). Das wäre echt schön, wenn wir da gemeinsam hingehen könnten.

Tina, und auch Peter, zu der Prophylaxe, da klingen eure Argumente schon gut (wobei mir da manchmal auch die Angst hochkommt was evtl. zukünftige Schübe angeht - ich bin eine Meisterin im Verdrängen). Da aber die Familienplanung bei mir noch nicht abgeschlossen ist, ruht das erstmal. Obwohl ich mir noch nicht im Klaren bin, ob es wirklich verantwortungsvoll ist, mit so einer Krankheit ein Kind in die Welt zu setzen.

Sowieso befinde ich mich gerade irgendwie in einer “MS-Krise”, wenn es sowas gibt. Ich weiß irgendwie grad gar nicht, was ich davon halten soll, und wie ich am besten damit umgehe. Verdrängen und Vergessen wäre doch eigentlich das beste, dann ist man psychisch gut drauf, ergo erfolgt eine positive Beeinflussung auf das Immunsystem. Auf der anderen Seite ärgert es mich manchmal, wenn andere Leute um mich rum so tun, als wäre nix. Klar wollen sie mich nicht bemitleiden, und das will ich ja auch nicht, aber ich höre da immer so ein “stell dich nicht so an!” raus. Und dazu beschäftigt mich dieses Thema grad noch viel zu sehr. Vielleicht bilde ich mir das aber auch nur ein, und bin gerade nur etwas sensibler als sonst. Kennt ihr diese Gefühlsschwankung? Kann man was dagegen tun?

Also, ich wünsche euch allen auf jedenfall einen schönen Tag!

Viele Grüße
Petra

Hallo Andrea (und natürlich auch alle anderen!),

ich mache es jetzt mal wie Andrea, und antworte in verschiedenen Postings, da es sonst auf Dauer einfach zu unübersichtlich wird…

Liebe Andrea, Du hast mich mitnichten verletzt oder angegriffen. Ist wohl eher das Zusammentreffen der Umstände, daß ich zum einen Dein erstes Posting an mich den ganzen Nachmittag über nicht sehen konnte und daß ich (wie ich in meinem Seelenstriptease ja schon angedeutet habe) halt dazu neige, an mir zu zweifeln… Bitte behalte Deinen erfrischenden Schreibstil bei, es macht mir jedes mal große Freude Deine Antworten zu lesen. Und wahrscheinlich reagiere ich genau deswegen so empfindlich, wenn vermeintlich keine für mich dabei ist :o)

Wir können also gar nicht wieder gut sein, da ich Dir nie böse war :o)

Und bei Dahlke, na ja, da bin ich vielleicht in meiner Verve ein bißchen über’s Ziel hinaus geschoßen. Diese “Schuld” des Erkrankten kommt bei ihm wirklich nur sehr schwach raus, wobei ja schon auf einer gewissen, unterschwelligen Ebene sowas immer mit transportiert wird, wenn ein Krankheitsbild anhand von Persönlichkeitsmustern erklärt wird (wärst Du nicht so, dann hättest Du es nicht…). Oder wie siehst Du das?

Viel schlimmer bzw. offensichtlicher ist’s natürlich bei diversen anderen populärwissenschaftlichen Selbsthilferatgebern. Und nachdem ich ja, wie gesagt sowieso immer dazu neige mich selbst zu zerfleischen (und mich damit auch lange genug in endlosen Therapiesitzungen auseinder setzen mußte, durfte, konnte…), werde ich bei sowas einfach immer enorm wütend, weil ich mir diesen Schuh einfach nicht mehr anziehen mag! Ich finde es einfach unfair, daß diese Art von Büchern sich der Urängste aller Menschen bedienen und den Leuten auch noch einreden, für ihr “Unglück” selbst verantwortlich zu sein.

So, aber das nur im allgemeinen - mußte mir da jetzt einfach Luft machen, auch wenn’s nicht sooo den direkten Bezug zu Dahlke hat.

Apropos Dahlke - dann habe ich wohl doch das gleich Buch wie Du zu Hause (habe leider die Macke, daß ich mich immer nicht mehr an Buchtitel oder Autoren erinnern kann, auch wenn mir die Buchinhalte noch sehr präsent sind…). Wie gesagt, ich habe mich ja auch in etlichen Punkten wiedergefunden (grummel…), aber auf der anderen Seite sagt dann halt auch wieder mein Verstand, daß es schon sehr unwahrscheinlich ist, daß er als einzelner Arzt all die Krankheitsbilder und dazugehörigen Phänotypen wirklich aufgrund seiner eigenen Erfahrung ausmachen konnte. Und somit sehe ich’s dann noch skeptischer, insbesondere da ich aufgrund meiner eigenen, langjährigen psychoanalytischen (Eigen-)Erfahrungen eben weiß, auf welchen Ebenen hier gearbeitet wird und daß weder Bildung noch kritischer Menschenverstand einen davor feiht, sich hierbei angesprochen zu fühlen.

Also wie Du siehst, kann ich Dich nur allzu gut verstehen. Möchte Dir aber auch Mut zusprechen, Dir über Deine (vermeintlichen) Schwächen keine allzugroßen Gedanken zu machen. Du wirkst auf mich in keinster Weise hart und machst auch nicht den Eindruck, Dich nicht genügend mit Deinem Innenleben auseinander gesetzt zu haben. Laß Dich nicht runterziehen und fang blos nicht an hier unnützt drüber nachzugrübeln. Dein Weg, Dein Leben zu genießen war schon der absolut Richtige!!! Du erinnerst Dich? Glücklicher Axel!

Nach meiner eigenen Psychotherapiearbeit bin ich mittlerweile zu der Erkenntnis gekommen, daß meine vermeintlichen Probleme und Schwächen eigentlich nur in meinem Kopf existierten und es mitnichten von Nöten ist, daß ich Perferkt bin (wer ist das schon? Und den, der’s angeblich war, haben sie vor 2000 Jahren ans Kreuz genagelt - auch keine tolle Ausicht…). Und so stelle ich mich mittlerweile hin und zeige allen offen wie ich bin, mit allen Haken und Ösen, und siehe da, ich werde gar nicht abgelehnt, sondern eher das Gegenteil ist eingetreten. Und was ist schon schlimm daran nicht everybody’s Darling zu sein - wenn einer jemand nicht leiden kann, dann hat das in den seltensten Fällen wirklich etwas mit dem realen Verhalten der betroffenen Person zu tun, sondern wird meist aus ganz anderen, verborgenen Quellen gespeist.

Soviel wieder aus der Sommer-Philosophie Ecke :o))

Zu Deiner “Diät” - na das hat ja Gott sei Dank wirklich herzlich wenig mit diesen vielgepriesenen MS Diäten zu tun, sondern wohl eher mit gesundem Essverhalten, das man eigentlich auch als Gesunder haben sollte (aber so lange nix zwickt, fällt’s halt schwer…). Ok, dann mache ich also auch eine “Diät” bei der es mir prima geht, da ich bereits im letzten Sommer (sogar noch vor der Diagnose - aber man hätte sonst meinen Kopf mit einer Orangenscheibe im Mund und etwas Petersilie hinter’m Ohr problemlos in jeder Metzgereiauslage präsentieren können…) meine Ernährung in diese Richtung umgestellt habe und erfreulicherweise mittlerweile über 12 Kilo abgenommen habe. Gut, gelle???

Okido, soviel einstweilen von mir, werde mich demnächst an die Antwort für Petra setzen.

Liebe Grüße,

Peter

…noch ein kleiner Nachschlag in Sachen Sommer-Philosophie.

Andrea, unser gemeinsamer Hang zur ausgleichenden Gerechtigkeit ist vollkommener Quark mit Käse. Ich weiß, ich neige ja auch immer noch dazu mir diesen Schuh immer wieder anzuziehen, aber wir haben all unseren Erfolg und das Glück, das wir im Leben haben, verdient! (warum eigentlich auch nicht?)

Und es ist keinesfalls in irgendeiner Weise als Gerecht anzusehen, daß wir als “Ausgleich” hierfür die MS bekommen haben.

Sei also ruhig etwas egoistischer in dieser Hinsicht, ich versuche es auch immer öfter zu sein. Also los, sprich mir nach

WIR HABEN UNSEREN ERFOLG WIRKLICH VERDIENT!

;o)

Das heißt ja auch noch lange nicht, daß man nun gleich zum rücksichtslosen Schwein mutieren muß, das über leichen geht um sich persönlich zu bereichern. Das nur als kleiner Nachtrag für all jene, die mich hier vielleicht mißverstehen könnten…

Liebe Grüße,

Peter

Hi Petra und hallo an die anderen Jungs und Mädels,

bei Deiner Neurologin dachte ich nicht, dass Du ihr egal bist oder so. Aber vielleicht ist ein Neuro der mehr Erfahrungen oder sogar spezialisiert ist besser.
Sehr wichtig ist, dass die Chemie zwischen Euch stimmt. Mit dem falsch verstehen oder etwas überhören, mir gings bei der Diagnose auch so, irgendwie wars einfach zuviel Input, vielleicht sinds auch nach so einem Schock die natürlichen Scheuklappen. Was auch sehr häufig empfohlen wird, dass man verschiedene Neurologen zu Rate ziehen soll. Vielleicht such ich mir auch nochmal einen anderen. Wir kommen zwar gut miteinander aus, aber manchmal sind mir Ihre Antworten zu kurz. Die Daten für die Fachvorträge such ich heut abend raus und schreibs Dir. Schön, wenn Du mitkommst, so allein bin ich auch nicht die Heldin. Mit der Prophylaxe bin ich jetzt soweit, dank Tina und Peter, dass ich mich nach meinem Urlaub ausführlich damit beschäftigen werde. Vorallem seit mir Peter (dem vertrau ich) geschrieben hat, ich kann jederzeit abbrechen. (Ach Peter, mir fällt grad ein, Du meintest seit Du spritzt hast Du keine Grippe/Erkältung mehr, liegts vielleicht daran, dass Du regelmässig Paracetamol futterst ? Wobei mir aufgefallen ist, dass ich seit der Diagnose MS auch nichts mehr hatte und früher hab ich jede Erkältungswelle mitgenommen.) Was ich so im letzten Jahr darüber gelesen habe, kann man auch mit Kinderwunsch bedenklos spritzen, sollte dann während der Schwangerschaft unterbrechen. Soweit ich weiß, soll sich die Schwangerschaft positiv auf MS auswirken, allerdings danach etwas schlimmer werden. Ich geh davon aus, dass Peter darüber genaueres weiß. Ob es Sinn macht, Kinder zu bekommen, wenn ein Elternteil MS hat, ist an allererster Stelle von der Partnerschaft abhängig. Ich verhüte seit einigen Jahren nicht mehr (passiert ist nix) und ich weiß, falls es doch noch Nachwuchs gibt, ich das mit meinem Freund gut managen kann, ohne dass unser Kind unter meiner MS leidet. Diese MS-Krisen, Gefühlsschwankungen kenne ich auch, zum einen der Gedanke an MS und was alles noch auf einen zukommt, pure Verzweiflung; zum anderen einfach totale Depri-Phasen, ohne zu wissen, weshalb man so down ist. Da hab ich oft das Gefühl, wenn ich jetzt 6 richtige im Lotto hätte, würde ich anfangen bitterlich zu weinen, weil ich nicht weiß, was ich mit dem vielen Geld tun soll. Langfristig macht Verdrängen alles nur schlimmer, meistens sorgt MS dafür, dass man sie nicht vergißt.Es soll auch Leute geben, die haben 1-2 Schübe und das wars dann!? Wenns mir seelisch sehr schlecht geht nehme ich Johanniskraut - Jarsin (gibts in unterschiedlichen Dosierungen), mir hilft es. Ich versuch mich an vielen Dingen zu erfreuen, in dem Bewußtsein, vielleicht gehts ja irgendwann nicht mehr (klappt manchmal sogar beim Bügeln). Lebe wesentlich aktiver, auch deshalb, um bei einem späteren Rückblick auf mein Leben, sagen zu können “Ich habe gelebt”. Meine kohlrabenschwarzen Löcher hab ich aber auch immer wieder. Deshalb kann ich Dir auch keinen wirklich funktionierend Tipp geben. Ein andere Weg ist der rationale Umgang. Ich beschreite beide, da ich sowohl totaler Gefühlsmensch, wie auch Analyst/Realist bin. Manchmal sehe ich mich, wie ein Versuchskaninchen, ich denke wenn ich mich genau beobachte und analysiere, vielleicht ergibt sich daraus Wissen, dass ich weitergeben kann. Von den Symptomen erscheinen mir immer lähmung und Erblindung als die schlimmsten und ich frage mich, auf was könnte ich eher verzichten, aufs Lesen oder auf Sport. Mit dem Umfeld ist es so eine Sache, Peter hat auch schon mal erwähnt, das fatale sind die unsichtbaren Symptome. Irgendwie wünscht man sich was sichtbares, nur um zu zeigen, schaut her ich bin wirklich krank. Ich habe in meinem Umfeld auch einige, bei denen sowas rüber kommt, wenn man nichts sieht, kanns auch nichts sein. Schlimm war, es waren auch welche dabei, die ich eigentlich als einfühlsam eingeschätzt habe und die mir auch als “gute Freunde” galten. Zwischenzeitlich, funktioniert auch nicht immer, hacke ich sie als “die sind halt so, lass sie doch schwätzen” ab. Bis später mit den Infos, viele Grüße Andrea

Hallo Peter,
jetzt nur ein winziges Posting für Dich - ich antworte Dir später von zuhause aus, es ist mir zu wichtig, um hier bloss kurz zu schreiben. Leider hab ich kein Einzelbüro und manche gucken hier schon komisch (meine Aufgaben, lassen sich einfach nicht mit wildem Tppen auf der Tastatur in Verbindung bringen). Bis nachher Andrea

Hallo Peter,

ich habe mich über deine ausführliche Antwort sehr gefreut.
Mir ist bereits im KH von erfahrenen “Hasen” gesagt worden, daß bei Ignoranz die Krankheit einen auf unliebsame Weise wieder einholt. Deshalb suche ich Wege etwas an meinem Leben zu ändern.
In meinem Leben bin ich an allen Krankheiten (außer Erkältungen, meist ohne Fieber) vorbeigelaufen (davongekommen). Ich finde es trotzdem nicht “gerecht”. Manchmal dachte ich “Unsere Familie soll wohl hart bestraft werden”. Erst die beiden jüngeren Geschwister meines Vaters und jetzt noch seine eigene Tochter.

Einige deine Begriffe habe ich nicht verstanden:
Benefit und “derrappeln”

Ach was ich noch wissen wollte:
Was ist ein Schwankschwindel? Wie macht sich das äußerlich und innerlich bemerkbar?

Hallo Petra,

Bei mir ist die Familienplanung ebenfalls noch offen. Wobei wir auch vor der Diagnose stänig geschwankt sind zwischen Herz und Verstand. Jetzt kommt noch die Verantwortungsfrage dazu. Meine Bettnachbarin hat durch ihre Tochter viel Hilfe. Allerdings hätte ich da auch ein schechtes Gewissen. Ich sehe bei meiner Verwandschaft, wie die Kinder eingespannt sind. Das hält meinen Cousin (Einzelkind) vom Aufbruch in die Freiheit ab.
Andererseits sind Kinder ein Zeichen dafür, daß es im Leben immer weiter geht. Ich will dabei nicht den “Kraftakt” vergessen. Kinder können auch mal Nerven kosten. Deshalb benötigt frau noch mehr Hilfe von Freunden und Verwandten. An zweitem mangelt es uns.

Mir fällt es auch gegenüber guten Freunden schwer, meine Gefühle auszupacken. Aber die Texte von Herbert Grönemeyer sprechen mir aus der Seele.

Viele Grüße an Andrea, Tina, Beppo und alle anderen

Hallo Petra (und wie immer auch Hallo an alle anderen),

so, nun zu Deinen Themen. Nachdem in der Zwischenzeit Andrea auch schon einiges dazu geschrieben hat, kann ich vielleicht das ganze mit meinen Einschätzungen noch ein wenig abrunden.

Mit deiner Neurologin schließe ich mich Andreas Meinung an. Es ist wirklich enorm wichtig, daß die Chemie zwischen euch stimmt. Und sogar mir, dem Medizinfreak, sind am Anfang im Dialog mit meinen Neurologen etliche Sachen durch die Lappen gegangen, weil ich die Flut von Informationen aufgrund meiner eigenen Ängste und Befürchtungen schlichtweg einfach nicht mehr richtig verarbeiten konnte.

Nachdem bei Dir aber eben diese Grundvoraussetzung der menschlichen Chemie gegeben ist und ich den Äußerungen Deiner Neuologin nicht wirklich etwas besorniserregendes entnehmen konnte, was einen Wechsel dringend anrät, würde ich Dir empfehlen, Dich als Partnerin Deiner Neurologin bei der Behandlung Deiner MS zu positionieren.

Du hast mittlerweile so viele Informationen gesammelt (und das Internet hält noch viel mehr davon bereit) und bist sicherlich auch aufgrund Deiner eigenen Betroffenheit als MS Koryphäe anzusehen (denn wenn nicht ein Betroffener, wer sonst soll wissen, wie es sich anfühlt MS zu haben…?), daß dies eine echte Alternative zu einem Wechsel sein könnte und meistens von den Ärzten auch gerne aufgenommen wird.

Ich habe die Erfahrung gemacht, daß dieses Arzt-Patienten-Tandem recht gut funktioniert, vielleicht wäre es ja auch einen Versuch bei Dir Wert.

Mit den unterschiedlichen Neurologenkonsultationen, Andrea, bin ich mir nicht so ganz sicher. Denn wie heißt’s so schön - 4 Ärzte, 4 Meinungen. Ich vertraue da lieber auf die “Informationskraft” des Internets und diskutiere die Dinge dann, auch kontrovers, mit meinem Neurologen. Und so lange der eigene Arzt einen nicht vollkommen unkompetenten Eindruck macht und insbesondere die zwischenmenschliche Chemie stimmt, scheint mir das der bessere Weg. Außerdem isser auch noch weniger Zeitaufwändig, da man nicht dauernd zu irgendwelchen neuen Ärzten hüpfen muß… ;o)

Mit der Prophylaxe - ein Kinderwunsch ist kein Problem, es sollte nur während der Schwangerschaft und Stillzeit die Behandlung unterbrochen werden, wobei es auch schon zu Schwangerschaften unter Medikamenteneinnahme gekommen ist und bisher noch keine Fälle von Mißbildungen bekannt sind. Allerdings wird immer empfohlen, die Medikamente sofort abzusetzen nachdem die Schwangerschaft bekannt ist. Ein Schwangerschaftsabbruch ist aber auf keinen Fall angezeigt.

Mit dem natürlichen Schutz in der Schwangerschaft hat Andrea recht, das liegt wohl an der vermehrten Ausschüttung von Östriol während der Schwangerschaft - aber selbst wenn es zu einem Schub kommen sollte, stellt eine Kortisonstoßtherapie während der Schwangerschaft kein echtes Problem dar (siehe Ausführungen weiter oben). Allerdings ist es auch richtig, daß es in den ersten 6 Monaten nach der Geburt zu einem statistisch erhöhten Schubrisiko kommt…

Generell sehe ich die MS keinesfalls als Hinderungsgrund an, wenn man Kinder möchte. Es erfordert bestenfalls einen etwas höheren Organisationsgrad, als wenn man gesund wäre. Aber nachdem das eigene Leben durch die Anwesenheit eines neuen Erdenbürgers sowieso erst mal gründlich durcheinander gewirbelt wird, sollte das wohl auch hinzukriegen sein.

Also wenn Du wirklich Kinder haben möchtest - nur zu!!!

So, nun zu diesen “Befindlichkeits-Löchern”. Da muß ich sagen, geht es mir ähnlich wie Andrea (mir wird’s eh langsam “unheimlich”, wie viel wir zwei doch gemeinsam haben. Habe mich in bei der Beschreibung Deiner Persönlichkeit in Deinem letzten Posting sehr stark wiedererkannt - wahrscheinlich gibt es gar keinen Peter und ich schreibe hier nur als Multiple Persönlichkeit unter mehreren Namen… ;o) ). Egal wie kompetent und zuversichtlich ich hier auch wirken mag, auch ich habe Phasen, in denen es mich quasi regelrecht von den Beinen reißt. Bin aber mittlerweile zu der Erkenntnis gekommen, daß es wohl ganz normal und natürlich ist, andere Leute es in ähnlicher Form genauso durchzustehen haben und es auch wieder vorbei geht. Mit dieser “Gewissheit” gelingt es mir mittlerweile etwas leichter mit dem Auf und Ab dieses Lebens zurecht zu kommen. Und MS ist halt nur eine der vielen Widrigkeiten, die das Leben für einen bereit hält.

Dös mußt’ halt ois irgendwie intergalaktisch sehen… [alte Bayrische Spruchweißheit] ;o)

Spaß beiseite, ich wollte hier nichts verniedlichen oder Dir Deine Gefühle absprechen, aber ich denke daß wohl alle von uns diese Phasen durchleben und nur allzu gut nachfühlen können, wie es Dir im Moment geht. Am liebsten würde ich jetzt schreiben - Kopf hoch - aber das ist schon so grausam abgedroschen, daß es fast weh tut…

Ansonsten halte ich’s genauso wie Andrea, daß ich mittlerweile versuche mich mehr an den kleinen Dingen des Lebens zu erfreuen und auch probiere, mehr im hier und jetzt zu leben. Drum gönne ich mir z.B. auch den Luxus während meine Arbeitszeit mit euch im Forum zu kommunizieren und es nicht auf später zu verschieben. Und so ist’s zwischenzeitlich mit vielen anderen, mehr oder weniger kleinen Dingen meines Lebens. Einer meiner Freunde hat einen recht netten Leitspruch hierzu - Lebe Dein Leben, denn Du hast nur eines…

Mit dem Verdrängen Petra, sehe ich es ähnlich wie Andrea (öha, schon wieder eine Gemeinsamkeit…). Zum einen glaub ich nicht, daß man das wirklich kann. Und zum anderen kann ich mir nicht vorstellen, daß man dann wirklich glücklicher ist, sollte es einem wider erwarten doch gelingen. Wenn Du Dir mal all jene dumpf und unbewußt dahin lebenden Menschen, die vermeintlich glücklicher, weil unbedarfter, sind, dann wirst Du bei näherem Hinsehen feststellen, daß es da im Hintergrund ganz gewaltig brodelt und diese Leute durchaus eine gewisse, aber eben dumpfe, Leere in ihrem Leben empfinden. Allerdings nicht benennen können daß dem so ist und schon gar nicht worin selbige besteht.

Also nein danke, da habe ich dann doch lieber ab und an meine “Kohlrabenschwarzen-die-Welt-geht-jeden-Moment-gleich-unter-Depri-Phasen”, kann aber dafür auch die guten Tage in meinen Leben wirklich genießen und würdigen.

Bei der Angst vor Behinderungen erreiche ich allerdings nur eine fünfzigprozentige Übereinstimmung mit Andrea. Ich habe nämlich am meisten Angst vor Inkontinenz (insb. Darm!) und Blindheit. Nachdem ich sowieso noch nie der große Spaziergänger vor dem Angesicht des Herrn war, ist ein Rollstuhl für mich jetzt kein wirklicher Weltuntergang. Finde es im Moment eher recht angenehm, für meine Lauffaulheit die MS als Ausrede nutzen zu können :o) Wenn ich mir aber vorstelle, mal keine Farben und die ganze andere Pracht auf dieser Welt nicht mehr sehen zu können (lesen wär noch nicht mal mein Problem - zu was gibt es Hörbücher…) oder im eigenen Saft (oder noch Schlimmeren!) vor mich hinzudufteln, dann wird’s mir ehrlich gesagt ganz anders. Aber ich denke mal, da hat wohl jeder mit seinen ganz persönlichen Ängste zu leben.

Übrigens Blindheit, Andrea. Meines Wissens ist bisher noch kein MS Patient wirklich durch eine Optikusneuritis erblindet. Das sind doch gute Neuigkeiten, oder?

Ach noch was, Andrea, wenn Du demnächst wirklich den Lotto-Sechser haben solltest, sag mir bescheid, ich wüßte sofort was ich mit dem vielen Geld anfangen sollte. Ich schick Dir dann auch als Dank eine Packung Taschentücher, damit Du Deine Tränen abtrocknen könntest… ;o)

Und überhaupt. Andrea! Jetzt zerrede mir doch nicht so einfach meine schöne Theorie der Interferonwirksamkeit in Sachen grippalen Infekt. Bei mir liegt’s gaaaanz sicher daran und nicht and diesem schöden 1,87 € Paracetamol… ;o)

Mist, an diese Möglichkeit hatte ich noch gar nicht gedacht, wobei ja Paracetamol an sich keine Prophylaxe gegen grippale Infekte darstellt, es aber gut sein kann, daß ich aufkeimende Symptome aufgrund der ständigen Einnahme gar nicht mitbekommen habe und mich deswegen ohne jeglichen Infekt wähnte… Ok, der Punkt geht an Dich, soviel dann also dazu, in wieweit man meinen medizinischen Einlassungen vertrauen kann ;o)

Nun ja, dann eben Halbwissenende, aber wie immer liebe, Grüße,

Peter (auch genannt der Scharlatan - Ihr könnt Rasputin zu mir sagen… ;o)) )

Hallo Cony und Rest,

meine Herren, hier geht’s ja heute wirklich schlag auf schlag. Gott sei Dank ist es bei mir heute im Büro ein wenig ruhiger und im Gegensatz zu Andrea, wirkt die wilde Tipperrei aufgrund meines sonstigen Tätigkeitsfeldes auch nicht allzu sehr verdächtig ;o)

Cony, ich finde es übrigens gut, daß Du an Deinem Leben etwas ändern möchtest und wünsche Dir all die notwendige Kraft dazu. Ich bewundere es immer sehr, wenn jemand den Mut aufbringt sich den Veränderungen seines Lebens so aktiv zu stellen.

Allerdings, bitte, bitte - versuche Dir nicht einzureden, daß Du und Deine Familie für etwas bestraft werdet. Dem ist nicht so und ihr habt es auch ganz sicher nicht verdient, daß sich die Schicksalschläge bei euch dermaßen häufen!!

Allerdings muß ich zum Thema “gerecht” auch mal eine ganz ketzerische Aussage in den Raum stellen. Wer hat eigentlich gesagt, daß das Leben gerecht ist?

Wie ihr ja auch an meinen bisherigen Postings sehen konntet, empfinde ich, was die Gerechtigkeit des Lebens angeht, nicht wirklich anders als alle anderen (wobei ich ja eher gerne zum anderen Extrem neige und die MS als “gerechten” Ausgleich für mein Glück betrachte). Ich denke mal, das ist wohl auch durch den (natürlichen, oder doch eher kulturell anerzogenen?) Gerechtigkeitssinn des Menschen bedingt, ohne den das Zusammenleben in einer größeren Gemeinschaft wahrscheinlich gar nicht funktionieren würde.

Was meint ihr? Oder hebe ich euch langsam zu sehr ab mit meinen philosophischen Betrachtungen?

Nun aber wieder zu was ganz weltlichem…

Cony, “derappeln” ist ein bayerischer Dialektausdruck und heißt so viel wie wieder auf die Beine kommen oder sich eben aufrappeln. Und ein Benefit ist ein Zusatznutzen. Sorry, wenn ich hier mißverständliche Begriffe gewählt habe…

Nun noch ein Wort zur Familienplanung. Ich habe ja schon ein bißchen was zu dem Thema in meinem vorherigen Posting gesagt (siehe Organisationsgrad), möchte aber in Deinem speziellen Fall, Cony, noch etwas anmerken.

Es liegt ganz alleine an Dir wie sehr Du Deine Kinder mit der MS belasten und für Deine Zwecke einspannen möchtest. Das Familienmodell in Deiner Verwandschaft oder Deiner Bettnachbarin ist nicht das einzig zwingend notwendige bei MS Erkrankungen in der Familie.

Und auch hinsichtlich Deines Cousins wage ich zu bezweifeln, daß die MS seiner Eltern (oder eines Elternteils) der wirkliche Grund ist, der im am Aufbruch in die Freiheit hindert. Die Erfahrung zeigt, daß solche offensichtlichen Gegebenheiten ganz selten der wahre Grund für solche Verhaltensweisen sind. Aber das nur nebenbei…

Und ja, der Mangel an Verwandschaft ist sicher ein Problem wenn man Hilfe benötigen sollte. Aber auch hier gibt es wiederum andere Hilfen (Tagesmütter, stundenweise Haushaltshilfen etc.) wenn man wirklich Hilfe brauche sollte.

Also wenn Du wirklich Kinder haben möchtest, dann sollte Dich die MS keinesfalls davon abhalten Dir diesen Wunsch zu verwirklichen.

Solltest Du aber eigentlich auch unabhängig von der Diagnose noch nicht ganz sicher sein (Deine Äußerungen wie “Kraftakt”, “Nerven kosten” wecken bei mir diese Assoziation), dann solltest Du Dich aber auf nichts einlassen, was auch schon ohne Erkrankung vielleicht über Deine Kräfte gehen sollte.

Nachdem ich aber viel zu wenig über Dich und Dein Umfeld weiß und auch hier vielleicht mehr meine eigenen Emfindungen interpretiere, als die Deinen, fühle Dich um Gottes Willen nicht von mir in irgendeine Ecke gedrängt.

Da meine eigenen Gefühle hierzu im Moment noch sehr ambivalent sind, weiß ich ehrlich gesagt auch noch nicht, wie es bei mir mit diesem Thema weitergehen sollte. Vielleicht gehen meine Fau und ich auch den “einfachen” Weg, daß wir meine MS als Ausrede für unsere Kinderlosigkeit nutzen werden, da wir in unserem Verwandtenkreis die letzten Jahre doch recht häufig darauf angesprochen wurden, wann wir denn endlich Nachwuchs bekommen und hier auch eher wenig Verständnis herrscht, daß man vielleicht gar keine Kinder haben wollte. “Zuwas ist man denn sonst verheiratet…?”

Mag sein, daß dies als Feig oder Verlogen angesehen werden könnte, aber ich denke, mit MS hat man schon genug am Hals, so daß einem solche kleinen Ausflüchte durchaus zu gewähren sind. Ich persönlich werde jedenfalls niemanden Verurteilen, nur weil er seine MS auch mal als Grund vorschiebt um langwierigen Grundsatzdiskussionen aus dem Weg zu gehen. Man sollte sich halt nur immer bewußt sein, was man da tut, da man sonst Gefahr läuft sich selbst zu belügen.

Okido, soviel einstweilen mal wieder von mir - und wenn ich euch mittlerweile zu weltfremd schwafele, sagt mir bitte kurz bescheid, dann werfe ich künftig nur noch mit medizinischen Fachausdrücken um mich ;o)

Beste Grüße,

Peter

…Mist, schon wieder was übersehen.

Schwankschwindel wird die Form von Schwindel bezeichnet, bei der der Betroffene das Gefühl hat die Welt um ihn herum würde wie auf einem Schiff “schwanken”.

Das Pendant hierzu ist der sog. “Drehschwindel”, bei em der Betroffenen das Gefühl hat, die Welt um ihn herum würde sich “drehen”.

Ersterer ist zu 95% Prozent psychosomatisch bedingt, während bei letzterem meistens eine Organische Ursache zu Grunde liegt.

Bei beiden kann es sein, daß der Betroffene sich nur noch tastend und unsicher (oder eben auch “schwankend”) vorwärts bewegen kann.

Frage beantwortet?

Viele Grüße,

Peter

Hallo Petra, hallo Ihr Lieben,
hier die Dates:
1.Medizinische Grundlagen, Diagnosti und Therapien der MS
Dienstag 11.11.03 19-21.00h
2. Psychologische Aspekte der MS “Diagnose MS - was nun”
Dienstag 18.11.03 19-21.00h
3. Soziale Sicherung in Beruf und Privatleben
Dienstg 25.11.03 19-21.00h
Alles im Neuro-Cafe in Stuttgart, da gilts noch rauszufinden, wo das ist.

Liebe Grüße Andrea

Hallo Ihr Lieben,
nachdem ich merke, dass mir auch schon Verwechslungen unterlaufen, und ich an Cony was geschrieben habe, was mich Petra gefragt, druck ich mir mal wieder alles aus. Kann sich bitte noch diejenige melden, die das mit der Arbeitszeitverkürzung gefragt hat ? Beppo, lebst Du noch ? Oder hats Dir die Sprache verschlagen ?
So und jetzt hallo Peter, (mußt erstmal das allgemeinere loswerden. Meine Antworten beziehen sich auf Deine letzten 2-3 Postings. Ich mag Dich philosophisch, da kann ich ganz gut mithalten, ohne Latein oder Fremdwörter-Lexikon, von der vielen Medizin werd ick ganz struwellisch. Mach beides ! Danke für Dein Kompliment für den Schreibstil ! Irgendwie seh ichs schon fast so, ich schreib ziemlich holterdipolter von der Leber weg und frotzel auch und Du lieferst die passende Diplomatie und Einfühlung hinterher !Alle aufgepasst, seid nicht böse, wenn ich lospolter, Peter liefert das was ich sonst noch denke/fühle nach. Jetzt muß ich schreiben VORSICHT ! wenn Du weiterliest wirds Dir noch unheimlicher ! Willkommen im Klub der Selbstzweifler ! Ich zweifel meistens als erstes an mir selber ! Mir gings auch heute so, dass ich was gelesen haben, dann fings an kräftig zu Nagen, aber da ichs ja weiß, denk ich keine Panik, ist mal wieder nur der olle Selbstzweifel ! Grundsätzlich sind wir wohl sehr ähnlich, wobei wir was unsere Charaktere oder der Umgang damit unterschiedlich Stadien erreicht. Diese Frage nach der Gerechtigkeit oder ob man etwas verdient hat, so wie es sich bei Dir liest, bist oder warst Du von diesen innerlichen Fragen auch schon betroffen. Jetzt fällt mir auf ich muß zwischen Gerechtigkeit und Verdienst differenzieren. Mein Gerechtigkeitssinn geht nicht soweit, dass ich MS als Strafe betrachte (Ausnahme ich war nicht nett zu meinem Körper, also ist er nicht nett zu mir (alttestamentarisch)).
Ich nehme solche Dinge eher als Denkanstoss. Und orallem, ich habe die Gewissheit (mir gings immer so), dass sich aus allen vermeintlichen Katastrophen für mich etwas ungeahnt Gutes entwickelt. Zum Verdienst, dass ist eher ein Knackpunkt, das geht Hand in Hand mit meinen Selbstzweifeln. Bei den Zweifeln, kann ich mich noch zurückpfeifen, aber beim verdienst spielt mir oft mein Unterbewusstsein einen Streich. Wobei wir jetzt zu Dahlke kämen (leider hab ich das Buch nicht mehr, aber es war wohl das Gleiche), weil Du auf das “Wärst Du nicht so…” abhebst, mußt Du weiterdenken, “warum wurdest Du so…”, was spiegelt sich in Dir an Erziehung, Umfeld, an der Erziehung Deiner Eltern und den ganzen Lebenumständen wieder, dadurch relativiert sich die Schuld sehr schnell. Aus dieser Spirale herauszukommen, selbst wenn man die einzelnen Knackpunkte erkannt hat ist schwer, vielleicht manchmal unmöglich. Bei mir ist es so, dass ich schon lange vor Dahlke, wußte, ich verzeih mir keinen Fehler, ich immer extrem viel von mir erwarte, ich einen fast übersteigerten Gerechtigkeitssinn (aber nur bei 3.) habe. Meine Harmoniesucht hab ich schon auf ein verträgliches Maß reduziert. Ein Beispiel: Als ich 16 war, habe ich in einer Kneipe der Bedienung versehentlich ein Bier über die Kleidung gekippt, heute noch schwirrt mir immer wieder im Kopf rum, warum ich Ihr nicht gleich angeboten habe die Reinigung zu zahlen…
(und da gibts vieles…) (am Rande beim Lesen Deines Postings schreibst Du, Autor und Titel sind vergessen, Inhalt nicht - dasselbe bei mir, ich kann Dir dafür aus vielen Büchern sofort die Seite raussuchen, bei Musik das gleiche, 2 Töne und ich kanns weitersummen (nicht schön), aber keine Ahnung von wem oder wie es heißt). Mit den Psytherapeuten ist es so denke ich, selbst wenn sie den richtigen Riecher haben, fehlt oft die Zeit um an die wirklich Komplexität ranzugehen, bzw. man veräppelt sie unterbewußt. Ich war einmal bei einem, da habe ich an manchen Stellen genau das beantwortet, was er wissen wollte, hätte er die Frage etwas anders gestellt, (hätts wirklich weh getan) und er hätt mich gekriegt. Diese ganze Geschichte mit Härte und Selbstzweifel liegt vieles an meinem Elternhaus (ohne Ihnen die Schuld zu geben) und wenn ich mein Leben Revue passieren lasse, weiß ich genau wann welche Mechanismen ausgelöst wurden. Um da auf eine vernünftige Basis zu kommen, gilt es einiger Befreiungsschläge, die ich auf jeden Fall erahne, aber bisher war ich dafür zu bequem und zu feige. Nicht, dass ich dran glaube, dieses “Aufbäumen” befreit mich von MS, aber ich hatte schon oft Situationen in meinem Leben, da könnt ich mich heut ohrfeigen, weil mir da einfach obengenannte Eigenschaften im Weg standen. Bei einigen Krankheiten, war Dahlke eher vage, da hätt ich mit “grummel” reagieren können, bei MS stand genau das da, was ich seit Jahren weiß und das dran Rühren immer auf ein ander Mal verschiebe, obwohls mich quält. Danke, dass Du mir Mut zusprichst, aber es sind immer wieder die kleinen “Teufelchen” im Kopf, die Probleme machen. Weil Du mich nicht als hart empfindest, ich bin zwar wirklich manchmal nach aussen hart, aber dafür kann ich mich auch entschuldigen und das kann ich mir dann auch verzeihen. Mit einigen Teufelchen hab ich schon Frieden geschlossen und bei den verborgenen Quellen, gilts diese zum Positiven zu nutzen. So jetz wieder was handfestes, Neid, mir hat mein gesundes Leben leider nur 4kg gebracht, so 10 wären nicht schlecht (ich war noch nicht reif für Pertersielie), da ich mir ab und an doch mal ein Stückchen Wurst gönne, wenn ich das Gefühl habe, ich müßte sonst sterben, fängt mein Körper fröhlich an zu bunkern für schlechte Zeiten … grummel. Zu Petra´s Neurologin, ich wollte Ihr nicht raten Arzt-Hopping zu betreiben, sondern nur mal 1-2 (nicht ihr Leben lang) andere zu probieren und dann zu vergleichen oder neue Erkenntnisse daraus ziehen. Die 50% Übereinstimmung kommt von meiner Unwissenheit, die Inkontinenz (Darm) war mir noch nie so präsent, da siehts dann natürlich anders aus, mit dem Sehen, kann ich mich dunkel erinnern, dass, wenn auch nur vorrübergehend, schon mal extreme Einschränkungen vorkommen können. Hörbücher, gute Idee, aber ich habe noch soviele wunderschöne Bücher, die ich alle noch lesen will. Und mit dem Rolli, naja, ich mach halt wahnsinnig gern Sport, Tanzen, Tauchen, Kraftsport … (aufs Laufen könnt ich verzichten :wink: (by the way - mit den Smileys hab ichs nicht so), leider muß ich ja schon aufs Inlinen verzichten, wg. meines Gleichgewichtssinns, hab ich zwar schon immer Probleme, aber durch MS wirds nicht besser. Ach und Du mir meine6-Lotto-Depri-Phase zeredest, zerede ich Dir Deine Erkältungstheorie ! (alttestamentarisch).
Cony, was Peter bezügl. Kinder schreibt sehe ich es auch so. Wichtig ist, dass man auch mit sich und seinem Partner im Reinen ist, seelische Altlasten werden gern an Kinder weitergegeben, das hat aber nichts mit MS zu tun. Ohne MS stimmt dann mehr das äusserliche. Bei Deinem Cousins gehe ich auch davon aus, dass die MS nur vorgeschoben ist, die wahren Gründe laufen im Untergrund ab und selbst wenn er jetzt ganz weit weg zieht und es gäbe keine MS, erlanggt er vielleicht trotzdem nicht die Freiheit ! Ich schreibe aus Erfahrung !
Peter ich finds schrecklich, wenn man Verwandschaft hat, die sich so ins Privatleben einmischen und vorallem so gedankenlos sind, ich hatte solche auch schon. So nachdem ich wg. der Schreiberei, mir das Fitness-Studio gespart habe, wend ich mich jetzt hingebungsvoll dem Bügeln zu (nicht wirklich)… Beste Grüße Andrea

Hallo Andrea und ihr lieben anderen,

das mit dem Ausdrucken ist wirklich eine gute Idee, Andrea! Habe da aber noch eine andere - nachdem ja die Postings immer länger werden (zumindest meine…), erfasse ich den Text jetzt extern in der Texterfassung und kopiere ihn dann rüber. Das hat den Vorteil, daß ich meine Antworten zwischen drin auch mal abspeichern, und sozusagen als Krönung, nochmal die Rechtschreibprüfung drüber laufen lassen kann.

Puhh, Andrea, da bin ich aber froh, daß Du mich auch philosophisch magst - hoffentlich die anderen auch, denn sonst werden wir beide wohl bald wieder ganz alleine posten (hihihi…). Übrigens danke für die Blumen, daß ich Deine Ausführungen mit Diplomatie und Einfühlung ergänzen würde, wobei ich eingestehen muß, daß ich zum einen Deine Postings in keinster Weise in dieser Hinsicht Ergänzungswürdig finde und noch viel schlimmer - das mit der Diplomatie und dem Einfühlungsvermögen kriege ich leider nur schriftlich hin, da ich im “wahren” Leben leider immer wieder den Effekt “woher soll ich wissen, was ich denke, bevor ich nicht gehört habe, was ich gesagt habe…”. Nachdem ich da also schon oft genug ins Fettnäpfchen getreten bin, versuche ich bei meinen Postings ganz besonders darauf acht zu geben, ob ich das, was ich sagen möchte auch wirklich mit meinen Worten ausdrücke. Insbesondere, weil man ja beim schreiben nichts auf der nonverbalen Ebene mittransportieren kann, was unglückliche Äußerungen vielleicht wieder relativieren würde…

Und Andrea, Du mußt mich nicht mehr vorwarnen, daß da noch mehr Gemeinsamkeiten kommen - ich hatte es schon fast befürchtet :o)) Apropos smileys - heißt, daß Du es nicht so mit den smileys hast, daß ich zu viele verwende oder ist das eher als Entschuldigung gedacht, daß Du so wenige einfließen läßt?? 8-O (so, gleich noch einer drauf…)

Hinsichtlich Deiner Bemerkung bzgl. der Stadien unseres Umgangs mit ähnlich gelagerten Problemen, glaub ich nicht, daß man hier wirklich von verschiedenen Stadien sprechen kann. Das impliziert bei mir sofort wieder eine Kategorisierung. Wer ist somit im “höheren” Stadium und damit weiter… Ich denke, wir sind eben zwei unterschiedliche Personen (puhh, damit sind dann wohl auch meine Befürchtungen bzgl. meiner mulitplen Persönlichkeit vom Tisch…) auch noch unterschiedlichen Geschlechts und somit ist unser verschiedenartiges Herangehen an Problemstellung wohl eher etwas ganz natürliches und kann nicht in “richtig” oder “falsch” bzw. “wer ist in welchem Stadium” unterteilt werden. Es ist meine feste Überzeugung, daß jeder Mensch in der Situation in der er sich gerade befindet adequat und gemäß seiner Möglichkeiten, somit für sich also immer richtig, handelt. Diese Einstellung hat bei mir dazu gefühlt, mich selbst ein wenig von den Selbstzweifeln zu entlasten und hat es mir auch leichter gemacht, andere so anzunehmen wie sie sind. Damit wurde auch dieser unerbittliche, imaginäre Richter in meinem Kopf, der sowohl mich selbst als auch alle anderen um mich herum ständig verurteilte, endlich zum schweigen gebracht.

Ich denke, daß einzige in meinem Leben, wofür ich wirklich nochmal missionarischen Eifer entwickeln könnte, ist es den Leuten nahezubringen sich selbst und anderen zu verzeihen.

Wahrscheinlich sehe ich genau deswegen bei Büchern wie von R. Dahlke auch so schnell rot. Der Aspekt, “warum wurdest Du so…” den Du da anführst, ist etwas über das ich in nächster Zeit sicher nochmal nachdenken werde, aber meine innere Stimme flüstert mir hier schon wieder zu, daß wir uns nicht ein Leben lang darauf zurückziehen können, daß unser aktuelles Handeln nur deswegen so ausfällt, weil wir quasi dazu gemacht wurden. Da kommt dann für mich wieder das mit der Eigenverantwortung ins Spiel - denn ich bin heute Erwachsen uns alleinig für mein Handeln in all seinen Konsequenzen veantwortlich. Versteh’ mich hier aber bitte nicht falsch, ich stoße mit dieser Aussage mitnichten in’s Horn der Philosophen, die uns glauben machen wollen, der Mensch sei frei in allen seinen Entscheidungen, kann aber auch nicht den Psychologen zustimmen, die sagen der Mensch ist bei allem was er tut determiniert. Ich denke, die Wahrheit liegt wohl irgendwo dazwischen und bei allem was ich tue, bewege ich mich wohl irgendwo in diesem Spannungsfeld. So, und damit bin ich dann aber wieder bei meiner Kritik an Dahlke bzw. jenen Selbsthilfe Gurus - nachdem ich in weiten Teilen eben doch frei bin, mich zu entscheiden (und es ja gemäß der meisten Klugschwätzer auch tun soll - gut, ich gebe zu, nicht bei Dahlke), komme ich schwupp-die-wupp doch wieder in die Zwickmühle, auch noch selbst Schuld an meinem Leid zu sein, weil ich mich ja nur nicht genug bemüht habe. Wie heißt’s so schön - bemühte sich sehr - setzen, sechs!

Aber nochmal zur Erinnerung - ich werfe Dahlke mit seinem Buch keineswegs komplett in diesem Topf, möchte aber doch sagen, was mir bei solchen Büchern eben ein Stück weit durch den Kopf geht. Aber vielleicht ist das ja nur ein Teil meines ganz persönlichen Seelenballasts…

Noch kurz zur Psychotherapie. Man muß hier wohl, um wirklich Fortschritte zu machen, seine Maske irgendwann mal fallen lassen, denn sonst versagt wohl auch des besten Therapeuten Kunst. Wenn’s Dich aber beruhigt, es gibt wohl in jeder Therapie Zeiten, wo man das nicht tut und unter Umständen vielleicht sogar gar nie tut. Der Punkt ist vielleicht auch gar nicht so sehr, daß der andere einen ohne die Maske sehen kann, sondern daß man seiner selbst hinter dieser Maske bewußt ist. Und bei diesem Erkenntnisprozeß hilft einen eine Therapie manchmal irgendwie doch. Wie hat Tina (oder was Cony, Petra - Hilfe…) gesagt - Homöopathie wirkt auch bei Tieren und Säuglingen. Und manchmal ist’s mit einer Therapie ganz genauso :o)

So, nun aber Schluß, ich muß mich auf die Socken machen und werde heute abend wohl nicht mehr dazu kommen den PC nochmal hochzufahren. Alles weitere dann wieder morgen.

Liebe Grüße,

Peter

Guten Morgen Andrea und all die anderen Lieben,

anscheined haben euch meine gestrigen Ausführungen so verstört, daß jetzt keiner mehr antwortet, aber vielleicht wartet ihr ja auch nur auf die Fortsetzung, nachdem ich ja zum Schluß geschrieben hatte, alles weitere würde morgen folgen… :o)

Ich denke, zu den psychologischen Aspekten und Abgründen unser aller Seelenleben (denn so wie’s aussieht, hat da wohl jeder sein Päckchen zu tragen…) habe ich mich bereits gestern mehr als hinreichend ausgelassen. Ich will euch ja schließlich auch nicht zu Tode langweilen ;o)

Noch ganz kurz zur Ernährung - tja, Andrea, da greift halt mal wieder der alte Vorteil, daß Männer das bessere Fett-/Muskelverhältnis haben und somit einfach leichter abnehmen. Wobei ich schon sagen muß, daß es aufgrund der Ernährungsumstellung alleine hätte ich wahrscheinlich auch nicht sooo viel abgenommen, aber ich hatte schon letzten Sommer angefangen, wenn ich wegen der Hitze sowieso nicht so den großen Hunger habe, abends ab und an nur noch ein großes Glas Buttermilch oder einen leichten Salat oder so, zu essen. Und da ist’s dann schon so, daß bei mir die Pfunde purzeln.

Erfreulicherweise habe ich das dann im Winter nicht wieder zugenommen (zum ersten Mal in meinem Leben…), aber vielleicht ist das ja auch einfach ein weiterer positiver Nebeneffekt der Spritzerei [stichel, stichel…] :o))

Und mit der Verwandtschaft - naja, so schlimm sind sie nun eigentlich auch nicht bei mir. Sie sind halt schon alle ein bißchen älter, aus der Generation, wo eine Ehe eben mehr oder zwangsläufig zu Kindern führte. Und nachdem meine Frau und ich nun ja doch keine Twens mehr sind, wird da halt bei Familienfeiern doch jetzt öfters mal nachgefragt. Wobei ich auch sagen muß, seit man von meiner Diagnose weiß, hat sich das nun auch wieder reduziert (hihi…].

Sag mal Andrea, Du hast geschrieben, daß Du solche Verwandtschaft auch schon “hattest”. Was hat man denn darunter zu verstehen? Haben die schon alle das zeitliche gesegnet, oder war das die Mischpoke eines der Vorgänger von Axel? Soviel dann auch zu meinem Taktgefühl und Einfühlungsvermögen, daß sich ganz flott verdünnisieren kann, sobald bei mir die Neugier ins Spiel kommt :o)

Achja - mit der Optikusneuritis ist es natürlich schon so, daß es in der akuten Entzündungsphase tatsächlich zu erheblichen Einschränkungen der Sehleistung, biis hin zur Blindheit, kommen kann. Allerdings ist bei einer Optikusneuritis in den meisten Fällen nur ein Auge betroffen und außerdem gibt es bisher meines Wissens, keine Fälle von anhaltender Blindheit aufgrund einer Optikusneuritis.

Soviel mal wieder von mir, wie immer beste Grüße,

Peter

Guten Morgen meine Lieben, hallo Peter, die Ausdruckerei ist nicht so doll (der Papierverbrauch ist exorbitant), das mit der externen Erfassung hab ich mir auch schon überlegt ! Und habe es jetzt gleich umgesetzt, Erst kopier ich mir die zu beantwortenden Postings raus und schreib dann direkt dazu und kopiere wieder hinein. Rechtschreibprüfung, ach deshalb Dein fehlerfreies Deutsch, eigentlich kann ichs ja gut, aber ab und zu hab ich meine Zweifel.
Heut morgen sah es ja schon so aus, als müßten wir allene philosophieren. Wenns um entsprechende Themen geht, ist bei mir soviel Emotion unterwegs, da bleibt einfach die Diplomatie auf der Strecke. Da ich aber weiß, dass ich mich jederzeit (ohne das Gesicht zu verlieren) entschuldigen kann, seh ich das nicht so eng. Apropos smileys - ich mag smileys, aber beim Schreiben bin ich absoluter Smiley-Muffel, eine Freundin, wesentlich älter als ich, hat mich erst über die Bedutung der smileys aufgeklärt. Sorry, das mit den Stadien (mangelnde Diplomatie), ich verwendete dieses Wort allgemein als “Zustand” in nicht wertender Form und nicht als “Entwicklungsstufe”. Ich glaube schon, dass von unterschiedlichen Stadien gesprochen werden kann, zum einen da es ja nie nur 1 Zustand ist, sondern, wie z.B. Selbstzweifel oft mit dem Gefühl “etwas nicht verdient zu haben” Hand in Hand geht. Wobei nicht bei jedem Menschen die gleichen Eigenschaften (Problem will ich nicht schreiben) Hand in Hand gehen und bei jedem die Konstellation, um solche Eigenschaften präsent zu machen unterschiedlich sind. Somit sind die verschiedenen Stadien als gleichwertig zu betrachten. ÄÄÄÄÄhhhm, verstehst Du (Hegel oder so läßt grüßen…). Multiple Persönlichkeiten, nie und nimmer, gabs vor nicht allzulanger Zeit eine wissenschaftlich Untersuchung, ist ein völliger Schmarrn (für Nicht-Bayern - Käse). “>>Es ist meine feste Überzeugung, daß jeder Mensch in der Situation in der er sich gerade befindet adequat und gemäß seiner Möglichkeiten, somit für sich also immer richtig, handelt. >>Da kommt dann für mich wieder das mit der Eigenverantwortung ins Spiel - denn ich bin heute Erwachsen uns alleinig für mein Handeln in all seinen Konsequenzen veantwortlich.” Irgendwie sind für mich die beiden Sätze widersprüchlich, wenn jeder Mensch entsprechend seiner Möglichkeiten richtig handelt, fallen meiner Ansicht nach die Eigenverantwortung, wie auch die Konsequenzen weg. Wichtig ist solche Sichtweisen, wie auch von Dahlke nicht unkritisch, buchstabengetreu zu übernehmen, sondern alle Infos, die wir aus dem Leben und solchen Büchern ziehen sorgfältig abzuwägen. Wenn ich meine Erziehung, mein Elternhaus anführe, mich frage “warum bin/wurde ich so…” sind das nur einige Teilaspekte, die einen gewissen Einfluß nehmen, ohne mir meine Eigenverantwortung und mein Erwachsensein abzusprechen, auch das gehört in die Waagschale. Warum kommt es denn häufig vor, dass wir im Alter Angewohnheiten unserer Eltern annehmen, bei denen wir früher gedacht/gesagt haben “so werd ich nie” ? Ein Beispiel, ich dachte jahrelang ich hätte Höhenangst, mit meiner Mutter ging ich über eine Brücke, nach dem Motto “bloß nicht runtergucken”, als ich Jahre später wieder dort war, kam mein Kopf/meine Gedanken nicht schnell genug zum Zug, um mich drauf hinzuweisen, dass ich ja eine furchbare Höhenangst habe und ich stand mitten auf der Brücke und beugte mich interessiert übers Geländer…und fühlte mich pudelwohl. Sooo unterschiedlich sind unsere Sichtweisen wohl nicht, allerdings vielleicht der Umgang damit. Manche Dinge, bei denen ich dachte, ich hab sie “im Griff” oder kann rational damit umgehen, ploppen immer mal wieder an den unpassendsten Stellen hoch. Apropos Gerechtigkeitssinn, meiner ist zwar sehr ausgeprägt, aber er kommt eher nciht so zum Tragen, dass ich rumlaufe und Leute “verurteile”, muß ich nochmal überdenken. Eigentlich denke ich (nicht immer) “Du/Ihr bist/seid ok, ich bin sch…”. Bei der Psychotherapie wollte ich auch nicht sagen, dass sie nur dann hilft wenn man “die Hosen runterläßt”, aber bei manchen Punkten würde man weiterkommen, wenn der Therapeut ein komplettes neutrales Bild des Werdegangs hätte. Ich hoffe, ich habe mich einigermassen verständlich ausgedrückt und jede Einstufung/Wertung liegt mir fern - was ich schon sehr verinnerlicht habe ist, jeder nach seinem Gusto ! Heureka, ich hab die Auswüchse meines Gerechtigkeitssinnes gefunden, ich reagiere immer zornig, bösartig, gandenlos, wenn jmd. wehgetan wird. Bis später und viele Grüsse Andrea.