Reicht allein schon die Diagnose einer MS-Erkrankung aus um sich beim zuständigen Versorungsamt einstufen zu lassen, obwohl man noch keine “sichtbaren” Ausfallerscheinungen/Störungen hat ?
Habe im Forum gelesen, dass man mit mind. 50 % eingestuft wird, stimmt das denn tatsächlich ?
Wer kann uns weiterhelfen.

Hallo,
es reicht wohl schon, wenn die Diagnose MS gestellt ist. Ich habe auch ohne sichtbare Störungen seit ca. 4 Wochen einen Antrag laufen. Sowohl unsere Vertrauensfrau in der Firma und meine Neurologin haben mir empfohlen den Antrag zu stellen. Das mit den 50% ist meines Wissens nicht klar. Eine Kollegin mit vergleichbaren Anzeichen hat 30% zuerkannt bekommen. Dies bringt aber schon für zukünftige spätere Behinderungen und für die Rente etwas.
Grüsse und alles Gute
Andrea

Die Diagnose MS reicht schon um eine Schwerbehindertenausweis beim Versorgungsamt zu beantragen. Allerdings wird vom VA angestrebt den GdB relativ gering zu halten. Bei mir wirden vom VA 30% angeboten. Nach Einspruch habe ich anstandslos 50% erhalten. Also, dranbleiben. MS ist schon schlimm genug, habe sie seit 1996.

Hallo was bringt das bei zukünftiger Behinderung und Rente denn. Bei mir hat niemand in dieser Richtung nur ansatzweise was gesagt.

Hallo Jutta,
bei mir hat auch (fast) niemand was gesagt, allerdings habe ich das Glück unserer Schwerbehinderten-Vertretung in der Firma gegenüber zu sitzen, von ihr habe ich den Hinweis bekommen. Als ich meine Neurologin darauf angesprochen habe, hat sie getan als müßte man sowas einfach wissen. Folgende Gründe haben mich bewogen die Schwerbehinderung zu beantragen (obwohl ich mir etwas komisch vorkam, da man mir noch nichts anmerkt):

  1. Kann man ( Stand heute) bereits mit 60 in Rente gehen, ohne wesentliche Abzüge bei der Rente.

  2. Wenn bereits eine Schwerbehinderung anerkannt ist und die Behinderungen werden schlimmer, ist es einfacher eine höhere Einstufung bei der Schwerbehinderung (mit noch mehr Vergünstigungen zu bekommen).
    Was auch eine Rolle spielt, momentan geht es mir noch gut, wer weiß, wenn es schlimmer wird, ob ich mich dann psychisch in der Lage fühle, mich mit solchem Schriftkram abzuplagen, vorallem weil es sich sehr in die Länge zieht (ich hab meinen Antrag vor 7 Wochen losgeschickt), meistens muß noch Widerspruch eingelegt werden (siehe Antwort von Jürgen), evt. sogar über Rechtsanwalt. Und seit gestern siehts so aus, dieses Jahr hab ich noch Geld für einen Anwalt, nächstes Jahr muß ichs dank der Gesundheitsreform für Arztbesuche ausgeben.
    Grüsse

Andrea

Hallo Jutta,
wie Andrea schon sagte, mit 60 in Rente ohne grössere Abzüge. Desweiteren ab 50% und dem “G” im Ausweis wird auf Antrag die KfZ-Steuer halbiert oder man fährt im Umkreis von 100km vom Wohnort mit den öffentlichen umsonst. Dazu muss man beim VA eine Marke holen, kostet glaube ich 50.-€ im Jahr. Ebenso werden bei der Einkommenssteuer höhere Kilometerpauschalen für die Fahrt zur Arbeit zugrunde gelegt. KfZ-Reparaturen können auch bis zu einem bestimmten Grad steuerlich geltend gemacht werden. Den Kündigungsschutz darf man auch nicht vergessen. So, mehr fällt mir im Augenblick nicht ein. Gruß Jürgen

Hallo!

Beantragt den Ausweis lieber zu früh. Bin 24 Jahre und habe seit 3 Jahren MS. Leider sieht man bei mir seit letztem Jahr Symptome. Habe deswegen mich letztes Jahr im November durchgerugen, den Ausweis zu beantragen. Habe jetzt (!) erst Bescheid bekommen mit einem GDB von 50. Nur leider brauche ich wegen dem Parken 80. Also läuft schon der Widerruf. nerv

Also, den Antrag lieber früher sellen. Geht nämlich ewig, bis er bearbeitet ist. Und Leute: es steht uns zu!

Trotz meiner Einschränkung bin ich laufend unterwegs. Hätte es aber leichter mit dem Ausweis.

Also Tip: früher beantragen. Widerruf und Neueinstufung könnt ihr jederzeit verlangen!

Grüsse, Franzi

Hallo,
heute habe ich den Beschid über Schwerbehinderung bekommen. Oh Wunder, innerhalb von 6 Wochen und es wurden (ohne Murren und Knurren) 50% anerkannt. Noch ein Vorteil, 5 Tage mehr Urlaub. Weiß ich zu schätzen, früher waren bei mir Überstunden normal, durch Arztbesuche oder weil mir manchmal doch nicht so gut ist schrumpft dieses Kontingent doch sehr schnell. Bei dem Antrag ist es wohl von Vorteil, wenn schon Berichte von kompeteneten Ärzten beigelegt werden und wie der behandelnde Arzt berichtet (meine Neurologin hat wohl gute Arbeit geleistet). Allerdings scheint alles, was über 50% hinausgeht extrem schwer zu bekommen sein.
Viel Erfolg und alles Gute
Andrea