Hallo, verfolge schon seit zwei Wochen aus leider aktuellem Anlass eurer Forum. Ich finde es sehr interessant und hätte auch eine Frage: Ich muss übernächste Woche auf Grund MS-Verdachts (welcher sich hoffentlich nicht bestätigen wird) zur Lumbalpunktion. Ich habe höllische Angst davor. Bitte schreibt mir, eure Erfahrungen bzw. wie ihr diese LP überstanden habt.

Hallo Cora,
ich hatte bisher 2 Lumbalpunktionen und die waren beide wirklich nicht schlimm. Ich sass seitlich auf dem Krankenhausbett, die Fuesse aus dem Bett hängend, ein Kissen auf den Oberschenkeln und musste mich nach vorne beugen. Dann habe ich am Ruecken einen kurzen, staerkeren Druck gespuert (der Einstich). Es hat dann ein paar Minuten gedauert, bis die Aerzte genug Fluessigkeit hatten und das war’s dann auch schon. Also kein Schmerz, nichts. Danach bin ich ca. 1 Stunde gelegen. Es war mir etwas schummrig, aber ich denke das kam eher von der Nervositaet. Was auf jeden Fall helfen soll vor Kopfschmerzen vorzubeugen, ist vorher und nachher viel trinken. Das habe ich getan und hatte dann auch keinerlei Probleme
Also alles halb so schlimm. Viel Glueck bei der Untersuchung und natuerlich vor allem beim Ergebnis!!!

Hallo Daniela,
ganz lieben Dank für deine schnelle Antwort, bin nun jetzt etwas beruhigter, ich werd´s wohl schon irgendwie überstehen. Sollte sich die Diagnose bestätigen, kommen bestimmt noch ganz andere Sachen auf mich drauf zu. Ich bin halt nur ein extremer Angsthase. Was mich verwundert hat, warum wurden bei dir zwei Punktionen gemacht? Wie lange musstest du im Krankenhaus bleiben? Mir sagte man, ich muss mit mindestens zwei Tagen rechnen. Ich wünsche dir noch einen schönen Sonntag - bis bald.

Hallo Cora,

ich habe auf eine LP verzichtet (“müssen” muß man gar nichts!), weil mir das MRT, Blutuntersuchung und die Schübe (Sensibilitätsstörungen) reichten (die Kriterien, wann eine Diagnose gestellt werden kann, haben sich in den letzten Jahren immer wieder geändert. Nur wenn das MRT keinen klaren Befund erlaubt, ist die LP nötig).

Mein Neurologe berichtet, daß er in den letzten Jahren nur noch selten Patienten hatte mit Problemen nach LP (er gibt allen einen detailiierten Fragebogen mit, um das genau zu überprüfen).

Bei ihm dürfte man nach ein bisschen liegen nach Hause (abholen lassen!) - dann aber ab aufs Sofa oder ins Bett für mind einen Tag.

Ich finde übrigens, Du darfst ruhig ein bisschen Bammel vor so etwas haben!! Und das dem Arzt ruhig auch sagen - dann wirds ja meist schon besser.

Herzliche Grüße,
Mareike

Hallo Mareike,
auch dir ganz lieben Dank für deine Antwort. Ich habe am kommenden Freitag noch einen Termin bei einem anderen Arzt (wurde mir von einem Bekannten empfohlen). Dieser Arzt wird sich dann das MRT + Untersuchungsergebnisse (Seh- und Fußtest) anschauen und mir dann seine Meinung zur Lumbalpunktion mitteilen. Könntest du mir bitte noch etwas zur dieser Blutuntersuchung sagen? So etwas wurde bei mir nicht gemacht, dann könnte ich das gleich mit dem Arzt besprechen. Vielen Dank und viele Grüße Cora.

Liebe Cora,

ich habe unter der Rubrik “an Mareike” geantwortet. Laß von Dir hören, wie es Dir weiter ergeht!!

Übrigens: ich höre aus Deiner Anfrage auch die große Angst, daß die Diagnose bei Dir wirklich “MS” lauten könnte. Deshalb wollte ich Dir noch sagen: ich hab die Diagnose jetzt seit einem guten Jahr, Schübe seit ca. 4 Jahren. Nach der Diagnose gings mir elend, aber im Nachhinein muß ich sagen, daß dieses letzte Jahr nun zu den glücklichsten und lebendigsten meines Lebens zählte.
Kennst Du die Homepage von Ivonne Radtke? Wenn nicht, schau mal darauf!

Herzliche Grüße,
Mareike

Hallo Cora,
vielleicht noch eine Info/Denkanstoss zur LP. In der Fachliteratur wird immer wieder darauf hingewiesen, dass eine LP nicht unbedingt etwas ergeben muß. Am ehesten erzielt man mit der LP ein Ergebnis, wenn gerade ein Schub aktiv ist. Ich habe die Diagnose seit ca. 4 Jahren und habe mit meiner Ärztin vereinbart, die LP erst durchzuführen, wenn ich einen aktiven Schub habe. Bisher bin ich immer erst bei ihr gelandet, als der Schub schon am Abklingen war.
Viele Grüße und alles Gute
Andrea

Hallo, ihr Lieben,
möcht´mich nochmal ganz lieb bei allen bedanken, die mir geantwortet haben, hat mir sehr geholfen.
Liebe Mareike, insbesondere für dich die Info:
Habe mich nun doch durchgerungen, die LP durchführen zu lassen, nachdem ich bei meiner Ärztin diesbezüglich nochmal nachgefragt habe. Es ist bei mir so, dass die MRT-Aufnahmen Entzündungsherde sowohl im Rückenmark als auch im Gerhin aufweisen, aber die sind zum Glück relativ gering. Der Arzt geht zwar von MS aus, aber eine Borreliose ist - wenn auch relativ unwahrscheinlich - auch nicht ganz ausgeschlossen. Durch das Ergebnis dieser LP erhoffe ich mir nähere Informationen, ist ja für die eventuell zukünftige Behandlung auch sehr wichtig.
Alles Gute für euch, ich würd´mich freuen, mal wieder von euch zu hören. Ein tolles Wochenende wünscht euch Cora.

Pffft…nur noch kurz zum Thema…Mir hat man vor der Lumbal-Punktion gesagt,: ja das is nicht schlimm…usw…: Von wegen: Bei mir wars anders…Ich hatte drei VERSUCHE Nervenwasser zu ziehen…im KH. Nichts,ich hab die schmerzen nicht ausgehalten…konnte eine Woche kaum gehen…danach wollte mein neuro es nochmal versuchen mit Beruhigungsmittel und drei Schmerzspritzen in den Rücken…auch nichts,trotz das ich total weg war,hab ich wohl geschriehen vor schmerzen…wieder 2 Erfolglose Versuche…zu letzt haben sie es im KH unter Vollnarkose gemacht…das ging dann. …also für mich persönlich : Wenn nochmal,nur mit Vollnarkose…

Hallo Atropina,

ich leide gedanklich mit bei deiner Schilderung. Das muß richtig schlimm gewesen sein. Haben die Ärzte herausgefunden, warum du soviele Schmerzen hattest?

Ich möchte aber allen Anderen die Angst nehmen. Das war hoffentlich eine Ausnahme, die mir leid tut.

Ich habe selber die Lumbalpunktion schmerzfrei und ohne Nebenwirkung überstanden. Bei der Punktion habe ich still gehalten und danach 2 Stunden gelegen und dabei 2 Liter Wasser getrunken.

Vor der Untersuchung hatte ich auch Angst. Dafür empfehle ich, sich Beistand durch einen Partner oder Freund zu holen, der einen auch beim Stillhalten helfen kann.

Es stimmt auch, dass man nichts machen muss. Du bist ein emanzipierter Patient.

Hallo Zusammen!
Da ich vor 4 Tagen selbst eine Lubalpunktion über mich ergehen lassen habe, und ich vorher auch in diesem Forum gelesen habe möchte ich kurz meine Erfahrungen schildern:
Natürlich hatte ich nach dem Lesen in diesem Forum und den vielen Gruselgeschichten mächtig bammel vor der LP. Nachdem die LP zwei mal verschoben wurde (ich kann vorweg nehmen: das warten ist das schlimmste :-)) war es endlich vor 4 Tagen soweit.
Ich musste mein Shirt ausziehen und mich auf mein Bett setzten. Meine Hose konnte ich komplett anlassen. Anschließend habe ich mich nach vorne über ein Kissen gebeugt um einen möglichst starken Katzenbuckel machen zu können.
Dann wurde von der Ärztin desinfiziert - ein kurzer “Pieks” und die Nadel war drin. Bei der ersten Nadel handelt es sich um eine Art Führunsnadel, die etwas dicker aber dafür nur 3 cm lang ist. Durch diese Nadel wurde anschließend eine etwa 10 cm lange Hohlnadel bis in den “Flüssigkeitskanal” vorgeschoben um das wasser abzapfen zu können.
Das ist natürlich eine unangenehme Vorstellung, tut aber bei weiten nicht so weh wie man denken könnte. Ich würde es eher als einen leichten Druck und ein seltsames ziehen beschreiben. Eben ein etwas ungewohnres Gefühl. Aber nochmal: Keine schlimmen Schmerzen!
Ok, ist die Nadel erstmal drin bleibt sie da für etwa 3 Minuten bis eine ausreichende Menge Liquor abgezapft ist. Das tut Überhaupt nicht weh wenn man ruhig hält. Das ist übrigens für die ganze untersuchung wichtig: Ruhig halten und gleichmässig atmen und den Arzt seinen Job machen lassen.
Hat der Arzt genügend Flüssigkeit zieht er die Nadel wieder raus - Pflaster drauf - hinlegen - Fertig!
Die ganze Prozedur dauerte bei mir 10 Minuten.

Zu den Folgen kann ich nur sagen: Ich hate keine Kopfschmerzen, keine Übelkeit, das einzige was bei mir war, war dass ich etwas müde und schwach war. Aber das war nach einen Tag vorbei. Ich habe die Ärztin gefragt wie oft solche Nebenwirkungen auftreten (wie sie oben beschrieben wurden). Sie sagte, dass bei 150 Lumbalpunktionen bei ihr noch nie jemand was schlimmeres hatte als 2 Tage leichte Kopfschmerzen.
Wichtig ist hlaube ich einfach dass ihr sehr viel trinkt. Nicht nur dannach, sondern auch davor! Bei mir waren es 3 Liter davor und 2 Liter dannach. Vielleicht etwas übertrieben aber bei mir hats funktioniert.
Zum Schluss bleibt mir nur noch zu sagen: MAcht es nicht so wie ich und lasst euch durch sämtliche Intenetforen Verrückt machen. Natürlich gibt es auch schlimme einzelfälle wie oben beschrieben, aber das ist wirklich eine große Ausnahme!
Wenn ihr euch informiert, dann macht das auf Seriösen Internetseiten von Kliniken oder Neurologischen Praxen. Denn dort steht wie die Realität aussieht.

Lasst euch nicht verrückt machen und denkt nicht immer dran was alles sein KÖNNTE!

Beste Grüße
eddie

Wer einen Rechtschreibfehler findet darf ihn behalten! :wink:

Hallo!
Stimmt schon, man sollte niemanen verrückt machen, aber ich wünschte, ich hätte auf mein komisches Gefühl gehört und auf die Lumbalpunktion verzichtet. Ich war eine Woche tot und durch die Medikamente, die sie mir gegeben haben wurde es noch schlimmer. Selbst bei der Geburt meiner Kinder hatte ich nicht solche Schmerzen. Die kamen wohl durch eine Muskelverkrampfung, keine Ahnung. Das gäbs einmal in fünf Jahren. Aber mir hats gereicht. Also sollte man sich wirklich überlegen, ob es so wichtig ist, ich hätte beispielsweise auch gut verzichten können, da das MRT bereits negativ war, aber ich habe mich von meinem Hausarzt verückt machen lassen. Ich habe so gekotzt, dass ich eine Woche nichts essen konnte. Ich hatte zwar schon mit schlimmem gerechnet, aber meine Erwartungen wurden negativ übertroffen. Und dann noch zu jaulen, hätte ich man nur nicht, hat mir auch nichts mehr geholfen. Ärzte sind übrigens diagnostikwütig, da dies ein Teil ihres Berufs ist…

An alle Leser!
Auch ich hatte vor 2 Tagen eine LP. Natürlich macht man sich im Vorfeld einige Gedanken und fragt jeden,den man kennt,ob solch eine Untersuchung schon statt gefunden hat. Wobei ich sagen muß,daß in meinem Falle sämtliche Leute maßlos übertrieben haben. Das man wissen möchte,was einem bevor steht,ist völlig normal und es lässt keinen kalt.
Aber es kann bei jedem eine andere Situation sein.
Ich habe den Eingriff als weitgehend schmerzfrei empfunden,obwohl ich diesen 3 mal durchmachen mußte,weil 2 Versuche mißglückt sind. Erst beim 3. mal konnte alles bestens erledigt werden. Man spürt die Nadel und auch den Weg ,den sie “fährt”. Aber es sind keine Schmerzen,ich würde es ähnlich,wie Blut abnehmen bezeichnen.
Wenn man nach dem Eingriff Bettruhe hält und viel Flüssigkeit zu sich nimmt,sind Beschwerden so gut,wie ausgeschlossen.
Abschließend kann ich nur hinzufügen,daß alles vorüber geht und man froh sein kann,daß die Medizin so weit ist und man so genaue Diagnosen bekommen kann.

ahoi