Hallo alle Zusammen
Hatte bis jetzt ein Schub, bekam dann eine Woche Cortison. Ein Teil der Beschwerden hat sich zurückgebildet, ein bißchen blieb. Die Symptome verschlechtern sich nur bei Belastung. Bei Ruhe geht wieder alles weg. In der letzten Reha meinten die Ärzte ich sollte mich spritzen mit was haben sie nicht gesagt. Ich habe sofort abgelehnt. Wollte erst weitere Schübe abwarten. Hatte aber seit 2 Jahren keine. Habe jetzt schon oft gelesen das viele sich nach erstem Schub schon spritzen. Wer hatte erst einen Schub und braucht keine Medikation außer das einmalige Cortison.
Vielen Dank für eure Antwort.
Liebe Grüße Melanie

Hallo Melanie,

ich würde an deiner Stelle anfangen zu spritzten. Ich hatte auch 16 jahre zwischendurch keinen Schub. Ich war ganz schnell in der progedienen Phase. Ich kann meine Schübe auch noch an einer Hand abzählen. Trozdem hat sich mein Zustand immer verschlechtert. Die ersten Jahre ein bischen langsamer, dann wesentlich schneller.

Für mich ist es für jede Behandlung zu spät. Ich weiß, wie es mir nach 23 Jahren MS ohne Behandlung geht: gar nicht gut. Die Therapie soll doch noch besser anschlagen, wenn man gleich eine Behandlung anfängt. Auch wenn du Angst vor dem Spritzen hast, so etwas kann man lernen. Diabetiker müssen sich auch selber spritzen. Nur weil du Angst vor einer Spritze hast eine Therapie abzulehnen,finde ich unverantwortlich.

Die Entzündungen gehen weiter, auch wenn du nichts merkst. Sie können auch in einem Bereich sein in dem du keine Ausfälle merkst. Sie können sich aber auch zu größeren Flächen zusammen schließen. und auf einmal ist es für eine Therapie zu spät. Willst du das wirklich riskieren?

Viele Grüße Heike

Hallo

Meine MS wurde im Nov. 2004 diagnostiziert. Hatte bis jetzt 2 Schübe. Einen eben im Nov. 2004 und einen im Mai 2003. Den Schub im Mai konnte ich nicht selber zuordnen. Es war ein Lehrmitte Zeichen, dass dann von selber wieder weg ging. Im letzten November hatte ich Taubheitsgefühle in den Fingern, Schwindel und wieder das Lehrmitte Zeichen. Diesen Schub hat man mit Cortison behandelt (5 Tage Stosstherapie). Nun zu deiner Frage ob ich spritze. Nein. Ich war jetzt schon bei 3 Neuros. Der Erste hat nur Abklärungen gemacht, der Zweite meinte spritzen kommt in Frage, und der Dritte meinte noch warten. Du siehst es ist nich einfach. Ich habe mich auf den Dritten verlassen, der als Spezialist gilt. Vom Zweiten bekam ich nicht genügend Infos, darum habe ich auch eine Zeitmeinung eingeholt. Diese Zweitmeinung hat mir gut getan, da der Arzt die Sache viel ruhiger angeht. Der jetzige Entscheid heisst nicht, dass ich nicht irgendwann eine Basistherapie beginne. Mir wurde empfohlen die MS regelmässig mit MRI’s kontrollieren zu lassen (1 x pro Jahr). Spritzen ist auch nicht das non plus ultra. Trotzdem braucht es eine gute Ueberlegung und es kommt auch immer auf das persönliche Befinden an. Im Moment nehme ich Homöopathische Mittel und mache Qi Gong.

Liebe Grüsse

Hallo Melanie,
auch ich hatte erst einen Schub im Sommer 2003. (Hatte 2 kleine Herde im MRT)
Ich habe mit insgesamt 4 MS-erfahrenen Neurologen gesprochen, alle haben mir zunächst vom Spritzen abgeraten.
Gerade habe ich ein Kontroll-MRT gemacht. Keine Veränderung und kein einziger neuer Herd.
Ich habe mein Leben insgesamt zu mehr Ruhe und gesunder Ernährung umgestellt. Ich schliesse nicht aus, dass ich irgendwann einmal spritzen muss. Aber ich glaube nicht daran, dass ein möglichst frühes Spritzen ein Garant für einen besseren Verlauf ist. Die Studien sind pharmagesponsert und die Ergebnisse doch sehr dürftig. Sieht mein Neuro übrigens ebenso, obwohl er Interferone nicht grundsätzlich ablehnt. Es kommt eben sehr auf den Einzelfall an.
Alles Gute und die richtige Entscheidung

Hallo Jeanette, Hallo Chris
Vielen Dank für Eure Antwort. Ich habe keine Angst vor den Spritzen selbst, es sind die vielen, vielen Nebenwirkungen. Ich denke ich würde noch kränker werden wenn ich mich spritzen würde. Und als ich in der Roten Liste nachgeschaut habe laß ich bei den meisten Medikationen für MS 2 Schübe und mehr erst dann spritzen. Also ich glaube die meisten spritzen zu früh.
Was ist das Lehrmitte Zeichen.
Viele Grüße Melanie

Bei mir wurde die MS vor ca. 2 Jahren festgestellt. Meine Neurologin sagte erst wir sollten einfach abwarten, es gibt Patienten, bei denen nie wieder ein Schub auftritt. Naja, bei mir sind es in der Zwischenzeit wenigsten 6 gewesen, die ich bemerkt habe. Manchmal ist es sehr schwer festzustellen, ob es tatsächlich ein Schub ist, da die Anzeichen doch sehr unterschiedlich sind.
Jedenfalls hat sie mir vor einem Jahr geraten eine Theraphie anzufangen, was ich auch gemacht habe, ich spritze mir seit einem Jahr Avonex Interferon Betoa 1a. Ob es mir hilft, ich kann es nicht sagen, denn ich spüre nur die Nebenwirkungen, und das bedeutet einmal in der Woche, für einen Tag eine Grippe zu haben, mit 40 Fieber, Gliederschmerzen usw. Trotzdem empfinde ich die letzten Schübe nicht mehr als so schlimm wie die ersten.

Jedenfalls sagt meine Neuroglin, das es eine Studie gibt, die besagt, das die Schübe weniger häufig sind und auch weniger stark sind, als wenn man sich nicht spritzt.

Hallo Oliver
Du meinst Die Schübe sind weniger häufig und weniger stark wenn man sich spritzt oder nicht spritzt ???

@ Oliver & Melanie:
Es gibt nicht nicht nur eine Studie die belegt, dass Interferone (Avonex, Rebif, Betaferon) sowie Copaxone die Schubrate und Stärke bis zu einem Drittel verringern kann!

Siehe auch:
http://www.ms-life.de/mslife/cda/page/center/0,3409,29-8934,00.html

oder:

http://www.ms-life.de/mslife/cda/page/center/0,3409,29-8935,00.html

Hallo Melanie,
es ist auf jeden Fall mein Gefühl, das die Heftigkeit der Schübe nachgelassen hat. Die ersten Schübe haben vor allem die Beine und Arme betroffen. Die letzten beiden haben mein Gleichgewichtssystem betroffen. Arme und Beine, bei mir vor allem die linke Seite waren wesentlich weniger stark betroffen.
Ich hab sogar eine ganze Weile gebraucht, bis ich gemerkt habe, das es ein Schub ist. Das liegt aber vor allem daran, das ich diese Sympthome noch nicht hatte.

Ich bin noch nicht sicher, ob ich diese Art von Spritzen fortsetzten will, denn ich habe einige Probleme mich selbst zu spritzen. Aber machen möchte ich auf jeden Fall etwas.

Hallo ich schließe mich der Meinung von Jeanette an, regelmäßige Kontrolle und bei einem Schub sofort Cortison, habe MS schon seit 6 Jahren, mehrere kleinere Schübe aber mein Neurologe meint man kann es durchaus vertreten noch abzuwarten. Sollte jedoch eine schlimme Verschlechterung eintreten muß man schon schnell reagieren, da die Basistherapie auch eine weile benötigt bis sie wirken.

@jutta: warum es erst zur verschlechterung kommen lassen, wenn es möglich ist die zu vermeiden?
@oliver: hast du bis jetzt auch nur taube arme und beine? hast du jedesmal mit einer kortisonstoßtherapie reagiert. bei 6 schüben in 2 jahren wäre das verdammt viel kortison?!
seit einer woche kribbelt meine linke seite wieder etwas und ich mach mir doch ein wenig sorgen, was ich jetzt tun soll. hatte doch erst vor 2 monaten das vergnügen(das 1. mal) mit der stoßtherapie!
habe nächste woche einen termin bei meinem neuro, mal abwarten, vielleicht geht alles wieder zurück.
ich hoffe auf das copaxone und daß die forschung aus den jüngsten fortschritten schnell bessere medikamente zaubert.

@sascha: Ja, ich habe immer mit Cortison therapieren lassen. In der Regel mit Spritzen, beim letzten Schub habe ich mir allerdings die doppelte Tablettendosis geben lassen, weil ich arbeiten wollte und das bei den Spritzen nicht kann.
Die Nebenwirkung von Cortison ist bei mir einfach nur Schlaflosigkeit und das sehr heftig, wenn ich Glück habe, dann komme ich auf 2 - 3 Stunden Schlaf pro Nacht.
Meine Neurologin sagt allerding, das sei das einzige Mittel was hilft. Und da ich ihr vertraue, man muß sich irgendwann für einen Weg entscheiden, ob es dann der richtige ist, wird sich eh erst im nachhinein feststellen.
Bislang habe ich ein taubes Gefühl in den Händen, für mich ist das hart, weil ich Gitarre spiele.
Bei normaler Belastung habe ich aber sonst keine Beeinträchtigung, nur bei schwerer körperlicher Belastung treten noch andere “schwere, taube” Stellen hinzu.

Spritzen -Ja oder Nein?? Soviel zum Thema frühzeitiger Beginn einer Therapie mit Interferon oder Copaxone: (siehe “together” - Mai 2005)

"Patienten sollten sich klar machen, dass die Schübe nur die Spitze des Eisberges darstellen und dass Entzündungsaktivität fortwährend im Untergrund schlummert und Nervenzellen zerstört.

Die Daten aus den Klinischen Studien zeigen eindeutig, dass die Patienten am meisten profitieren, die früh mit einer Behandlung beginnen und die hohe Dosierung bei den Interferonen ausnutzen. Aus dem Verständnis der Entstehungsmechanismen der MS ergibt sich zwingend die Notwendigkeit einer frühen, möglichst hochdosierten und möglichst häufigen Anwendung der Interferon-Therapie.

Es gilt die Regel: Was einmal an die MS verloren wurde, kann nicht wiedergeholt werden!!"

Also ich würde mir einen möglichst frühen Therapiebeginn nicht entgehen lassen!!

Torsten