Erstmal Hallo an alle!
Bin 20 Jahre alt und ziemlich durcheinander.

Ich habe die Diagnose seit fast zwei Wochen und weiß auch erst seitdem, das es diese Krankheit gibt. Anfangs hab ich das alles wohl nicht wirklich bis garnicht realisiert und hab es ziemlich locker gesehen. Habe ein MS-Buch bekommen und die ganzen Infos, ohne Gefühlsregung, aufgesogen. Nur ca. ab der hälfte des Buches wurde es so langsam schwieriger. Teilweise musste ich es weglegen und mir erstmal eine Rauchen. Mittlerweile habe ich es fast ganz durch was mich etwas erleichtert. Nur dumm ist, das ich noch mehr über den Mist wissen möchte.

Sollte ich mich erstmal versuchen etwas abzulecken und die Sache langsam angehen, oder sollte ich mich dem “Problem” radikal stellen?

Ich denke mal viele in diesem Forum hatten dieses Problem. Was habt ihr gemacht? Was würdet ihr mir raten?

Vielen Dank im vorraus
Matze

Hallo Matze

Bei mir war es auch so,nur ich kannte die Krankheit schon von meinem Schwager er hat auch MS.
Ich hatte auch jede menge Bücher bekommen,wo ich auch drin gelesen hatte bis ich nicht mehr wollte weil es mir zu viel wurde .
Ich habe die Bücher dann in den Schrank getan und seitdem auch nicht wieder raus geholt.
Wenn ich was wissen möchte schaue ich im Internet nach wo man auch sehr viel finden kann,
Wenn es dir weiter hilft lese in den Büchern aber wenn sie dir nicht gut tun würde ich es auch erst mal lassen ,da du die Diagnose doch sehr frisch hast und erst mal damit fertig werden musst.
Du kannst mir auch gerne eine mail schreiben wenn es dir danach ist.
Ich wünsche dir alles gute Kopf hoch.

Liebe Grüsse Iris

Hallo Matze,
versuch Dir soviel Zeit damit zu lassen, wie Du brauchst ! Versuche auf Deine innere Stimme, Dein Bauchgefühl zu hören. Die Diagnose ist ein ziemlicher Hammer und es besteht einfach die Gefahr, daß man völlig verzweifelt oder resigniert. Ich selber habe mich häppchenweise über 5 Jahre dem ganzen angenähert, hatte allerdings das Glück, daß mich keine massiven Symptome gezwungen haben, mich schneller und intensiver damit zu beschäftigen. Da jeder Mensch anders ist, ist was dem einen zu schnell, dem anderen zu langsam. Wenn man für sich den richtigen Weg gefunden hat, biete die Diagnose auch die Chance auf ein erfüllteres Leben - aber das ist sehr langfristig gedacht. Weiß Deine Familie davon, wie geht sie damit um ??
Lieb Grüße und den richtigen Weg Andrea

Ja, meine Eltern wissen davon. Meine Mutter kommt damit, glaub ich, noch weniger klar als ich. Sie ist das reinste Nervenbündel und rastet dementsprechend auch häufiger mal aus. Das ist eine zusätliche Belastung für mich, weil ich mir dann auch noch nen’ Kopf um Sie mache. Wenn Sie fragt wie es mir geht sage ich sehr oft das alles in Ordnung ist, obwohl das meist nicht der Fall ist. Hm, ist nicht so einfach.

Mfg
Matze

Hallo Matze,
das ist natürlich saublöd. Manchmal machen die Angehörigen vieles nur schlimmer. Kannst Du mit Ihr vernünftig reden ? Um Ihr zu sagen, wie sie am Besten mit Dir umgeht, um Dich nicht zusätzlich noch mehr zu belasten. Habt Ihr bei Euch in der Gegend eine AMSEL-Niederlassung ? Die bieten Beratung und Unterstützung für Angehörige an. Da geht es auch speziell um den Umgang mit MS-Patienten. Also einerseits Verständnis erwecken, andererseits nicht überfürsorglich sein und nicht die Pferde scheu machen. Mit der Beratung habe ich zwar selber noch keine praktische Erfahrung, aber meine anderen Erfahrungen mit AMSEL waren durchwegs positiv. Traurig, daß Du vieles für Dich behalten mußt, um sie nicht zusätzlich zu belasten. Zumindest gibts hier das Forum, um sich auszutauschen. Meine Mutter kann auch nicht damit umgehen (ich habs schon länger und bin zwischenzeitlich schon 44). Glücklicherweise sehe ich sehr selten, da ist es dann recht erträglich. Vielleicht sollte ich sie auch mal zu so einer Beratung schicken ! Liebe Grüße und alles Gute Andrea

Hallo Matze,
lass dir zeit, denn die brauchst du jetzt! Meine Tochter ist auch erst 19 und hat jetzt seit einem jahr MS! Ihr braucht einfach Zeit um das Ganze zu verarbeiten! Tausch dich mit anderen evtl. auch mit jungen MSlern aus! Geh zum DMSG, stell deine Fragen! Hast du schon einen Beruf oder haB ich das jetzt überlesen? Dann such dir Hilfe bei einem Mitarbeiter des Arbeitsamtes! Ich wünsch dir viel karaft und Ausdauer für das was du alles verarbeiten musst!
Silke

Lieber Matze,
als ich die Diagnose MS bekam war ich auch total geschockt. Obwohl mir diese Krankheit nicht unbekannt war, denn meine Schwester ist schon seit längerem MS-krank. Ich dachte, hey mein Kopf ist doch gesund, warum nicht mein Körper? Ich hätte am liebsten meinen Körper ablegt wie einen Mantel, und mir einen neuen gesucht! Aber leider ist das nicht möglich. Mittlerweile habe ich mich mit meiner MS arrangiert und lebe ganz gut mit ihr. Mein damaliger Neurologe, leider ist er nach Diagnoseerstellung weggezogen, hatte mir empfolen: versuchen Sie ganz normal zu leben, vermeiden Sie Wärme! Danach richte ich mich im Großen auch. Ich mache Alles was mir Spaß macht, bin aber immer aufmerksam damit ich meinen Körper nicht überforder. Dafür bekommst du mit der Zeit ein Gefühl und je sensibler du bist, desto besser bekommst du Deine MS in den Griff.

Ich bin trotz MS immer optimistisch geblieben :slight_smile:

lieben Gruß SYLVIA